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2944 - Rache ist ein seltsames Spiel (German Edition)

2944 - Rache ist ein seltsames Spiel (German Edition)

Titel: 2944 - Rache ist ein seltsames Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hinterausgang, dann kommt keiner mehr raus!«, meinte June. Sie und ihr Partner sind ein eingespieltes Team, genau wie Phil und ich.
    Die Lage war verzwickt, wie mir beim Betreten des Gebäudes klar wurde. Angestellte aus den Büros eilten uns entgegen, wollten den Tatort so schnell wie möglich verlassen. Das konnte ich verstehen. Allerdings war es möglich, dass sich auch der Schütze unter ihnen befand. Meiner Meinung nach hatten Ron Tatum oder Ellison Hardy oder beide gefeuert. Doch einen Beweis dafür gab es noch nicht.
    Phil und ich konnten in der kurzen Zeit unmöglich alle Männer nach einem Revolver oder einer Pistole durchsuchen. Ich musste mich momentan einfach auf meine Menschenkenntnis verlassen. Die uns entgegenkommenden Leute wirkten ausnahmslos verängstigt. Ich hielt einen blassen übergewichtigen Glatzkopf auf.
    »Agent Cotton, FBI New York. Haben Sie gesehen, wer geschossen hat?«
    »N-nein, Agent. Aber die Geräusche kamen von oben, da bin ich mir sicher. Ich bin Steuerberater, habe mein Office im ersten Stock.«
    Das war doch schon mal ein erster Hinweis. Ich ließ den Zeugen gehen. Das Bürohaus war sechsstöckig. Als Erstes setzte ich den Aufzug im Erdgeschoss außer Betrieb, indem ich eine Zimmerpalme in die Lichtschranke stellte. Nun konnten die Täter diesen Fluchtweg nicht mehr benutzen. Und es gab nur ein Treppenhaus.
    Phil und ich hatten natürlich längst unsere Dienstwaffen gezogen. In jedem Stockwerk gab es offenbar vier bis sechs Mini-Büros. Es würde lange dauern, bis wir sie alle durchsucht hatten. Und wir mussten damit rechnen, dass es bereits Verletzte oder Tote gab. Inzwischen wurde nicht mehr geschossen, aber das bedeutete für uns keine Entwarnung. Wir konnten erst beruhigt sein, wenn wir den oder die Täter aus dem Verkehr gezogen hatten.
    »Jerry«, sagte mein Freund halblaut, als wir das zweite Stockwerk erreicht hatten. Phil deutete auf die Firmen-Information, die sich auf jedem Stockwerk befand. Links und rechts gingen nämlich von dem Treppenhaus Korridore ab, die zu den Büros der jeweiligen Firmen führten.
    In der zweiten Etage gab es ein Schild mit der Aufschrift »Bürgerinitiative Freiheit für Bruce Tatum«. Ron Tatum hatte also sogar ein Büro angemietet, um Spenden für seinen Bruder einzusammeln. Laut dem Hinweisschild ging das Office von dem linken Flur ab.
    Wir bewegten uns in die Richtung, wobei Phil und ich uns gegenseitig Deckung gaben. Eine Tür stand halb offen. Aus dem dahinterliegenden Raum war ein schmerzerfülltes Stöhnen zu hören.
    Natürlich konnte das auch eine Falle sein. Ich stieß die Tür mit dem Fuß ganz auf und sprang in das Zimmer, während Phil mir Deckung gab.
    Das Mini-Büro war mit einer Standardeinrichtung versehen, wahrscheinlich konnte man es möbliert mieten. Mitten auf dem abgetretenen Teppichboden lag ein bewaffneter Mann, um den herum sich eine Blutlache gebildet hatte. Sie wurde immer größer.
    Der Verletzte musste Ellison Hardy sein. Er war groß, sonnengebräunt und trug einen Marines-Haarschnitt. Ich hatte ihn bisher nur von weitem gesehen, da June Clark das Foto von ihm gleich an unseren Computerspezialisten geschickt hatte. Aber die Identität des Mannes war jetzt unerheblich. Er brauchte dringend Hilfe.
    Er starrte mich aus weit aufgerissenen Augen an.
    »Lassen Sie Ihren Revolver los«, sagte ich, während ich auf ihn zuging. Der Verwundete verzog sein Gesicht zu einem schmerzverzerrten Grinsen und öffnete seine Finger. Der Griff des Smith&Wesson-Colts entglitt seiner Hand. Er schaute direkt auf meine Dienstmarke.
    »Was immer Sie sagen, Agent«, presste er hervor. »Ich will auch gar nicht auf Sie ballern. Nur diesem Hundesohn Ron Tatum würde ich gern das Lebenslicht ausblasen.«
    »Sind Sie Ellison Hardy?«, fragte ich, während ich meinen Ledergürtel aus der Hose zog und damit einen Druckverband an seinem Oberschenkel anlegte. Der Verletzte blutete aus einer üblen Beinwunde. Er hatte schon sehr viel Blut verloren.
    »Ja, der bin ich. Das FBI ist hinter Tatum her, wie? Ich hoffe, er leistet Widerstand und wird von Ihren Kollegen abgeknallt.«
    Ich gab momentan nichts auf Hardys Gerede. Er stand vermutlich unter Schock, weil er ernsthaft verwundet war. Phil forderte bereits per Handy eine Ambulanz an. Dabei blieb er in der offenen Tür stehen und sorgte dafür, dass mir Ron Tatum nicht aus dem Hinterhalt in den Rücken schießen konnte.
    »Haben Sie gesehen, wohin Tatum verschwunden ist?«, fragte ich Ellison

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