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2944 - Rache ist ein seltsames Spiel (German Edition)

2944 - Rache ist ein seltsames Spiel (German Edition)

Titel: 2944 - Rache ist ein seltsames Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatten, wurden wir von einem Wärter auf die Krankenstation geführt.
    Auf den ersten Blick unterschied sie sich nicht von einem normalen Krankenzimmer. Allerdings waren die Fenster vergittert, und die Tür hatte innen keine Klinke. Ellison Hardy lag in seinem Krankenbett. An einem Ständer hing eine Blutkonserve, deren Inhalt durch einen Infusionsschlauch langsam in Ellisons Armbeuge tropfte. Der Verletzte war nicht mehr so blass wie am Vorabend. Sein Gesicht verzog sich zu einem Grinsen.
    »Ich wollte unbedingt mit dem Agent sprechen, der mich gerettet hat. Ich bin bestimmt kein Chorknabe, aber niemand soll behaupten, Ellison Hardy wäre undankbar. Ohne Ihr Eingreifen wäre ich in diesem Drecksbüro elend verblutet. Das hat auch der Notarzt gesagt.«
    »Schon gut, das gehört zu unserem Job«, erwiderte ich und stellte meinen Partner und mich offiziell vor. Wir nahmen auf Besucherstühlen links und rechts von dem Krankenbett Platz.
    »Erzählen Sie uns, wie es zu dem Treffen mit Ron Tatum und zu der Schießerei kam«, forderte ich. Der vorbestrafte Ganove nickte bereitwillig.
    »Dieser verfluchte Ron Tatum wusste, dass ich seinen Bruder kannte. Also rief er mich an.«
    Ich hakte nach.
    »Sie kannten Bruce Tatum? Was genau meinen Sie damit?«
    Mir fiel auf, dass der verwundete Ganove einige Augenblicke lang zögerte. Er schien sich zu überlegen, was er dem FBI sagen konnte und was nicht. Schließlich stieß er einen langen Seufzer aus.
    »Verflucht, was soll’s. Früher oder später werden Sie doch herauskriegen, was gelaufen ist. – Also, ich habe Bruce Tatum bei seinen Jobs unterstützt. Aber ich habe niemals selbst geschossen, das müssen Sie mir glauben.«
    »Mit Jobs meinen Sie wohl seine Auftragsmorde«, warf Phil ein.
    »Ja, Bruce Tatum hat für Geld getötet. Ich war nur dafür zuständig, ihm Waffen und Fluchtwagen und Handys und anderes Zeug zu beschaffen. Wenn Sie so wollen, war ich eine Art Requisiteur. Jedenfalls muss auch sein Bruder Ron gewusst haben, dass Bruce ein Killer ist. Aber Ron Tatum hat seine Augen vor den Tatsachen verschlossen. Wenn Sie mich fragen, ist er nicht ganz dicht im Kopf.«
    Ich nickte. Über das Seelenleben von Ron Tatum sollten die Psychiater ihr Urteil fällen. Uns kam es darauf an, weitere Fakten zu sammeln.
    »Okay, Ron Tatum rief Sie also an. Was wollte er?«
    »Tatum weigerte sich, am Telefon darüber zu sprechen. Er tat sehr geheimnisvoll und wollte sich mit mir treffen. Ich ließ mich darauf ein. Schließlich hatte ich mitgekriegt, dass Bruce Tatum vom FBI eingebuchtet worden war. Mir fehlte das Geld, das ich von Bruce Tatum immer für meine Handlangerdienste gekriegt hatte. Außerdem wurde mir der Boden in New York zu heiß unter den Füßen. Ich musste ja befürchten, dass Bruce im Verhör auspackt und mich verpfeift. Also ließ ich mich auf ein Treffen mit Ron ein. Ich stieg zu ihm in seine Karre und wir fuhren zu diesem verfluchten Bürohaus.«
    »Und was geschah dann?«, hakte ich nach.
    »Ron Tatum schleifte mich in dieses Büro. Ich dachte, ich wäre im falschen Film. Er hatte doch tatsächlich Räume angemietet, um Spenden für seinen eingebuchteten Bruder zu sammeln. Ich wusste ja nun selbst am besten, dass Bruce keineswegs unschuldig war. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass das Gericht sich auf Dauer hinters Licht führen lässt. Das hätte doch Ron eigentlich auch kapieren müssen. Er wusste doch, dass ich seinem Bruder bei dessen blutiger Arbeit geholfen habe. Aber der Kerl war unverschämt. Er forderte doch wirklich von mir, dass ich mich an der Kautionssumme für sein liebes Brüderchen beteiligen sollte. Natürlich weigerte ich mich, wir brüllten uns gegenseitig an. Plötzlich zog Ron Tatum eine Knarre. Erst schoss er vorbei, doch dann traf er mich ins Bein. Ich ging zu Boden. Trotzdem schaffte ich es, meine eigene Kanone zu ziehen und zurückzuballern. Daraufhin haute dieser Feigling ab.«
    Ich zog ein Foto von unserer gekidnappten Kollegin hervor und zeigte es Ellison Hardy.
    »Haben Sie diese Frau schon einmal gesehen?«
    »Nein, Agent Cotton.«
    »Sagt Ihnen der Name Laura Darro etwas?«
    »Da muss ich auch passen. Ist das die Lady auf dem Bild?«
    Ich nickte. Normalerweise merke ich, wenn ich von einem Kriminellen angelogen werde. Und ich war mir ziemlich sicher, dass Ellison Hardy die Wahrheit sagte. Trotzdem redete ich ihm noch einmal ins Gewissen.
    »Laura Darro ist eine FBI-Agentin, und sie wurde gekidnappt. Wir verdächtigen Sie, dass Sie

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