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2944 - Rache ist ein seltsames Spiel (German Edition)

2944 - Rache ist ein seltsames Spiel (German Edition)

Titel: 2944 - Rache ist ein seltsames Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Die vier Menschen waren unterschiedlich alt, es handelte sich um zwei Frauen und zwei Männer. Eileen Murray und Betsy Lonnegan waren weiß, Joe Braddock war ein Afroamerikaner und Vittorio Darro war italienischstämmig. Also hatte der Brooklyn-Golem keinen bestimmten Opfertyp. Zu allem Überfluss schlug er auch noch in völlig unterschiedlichen Gegenden des Bezirks zu.«
    Phil zog einen Zeitungsausschnitt hervor.
    »Damals muss in Brooklyn die nackte Panik geherrscht haben. Die Presse hat natürlich alles getan, um die Angst noch zu schüren. Dadurch stiegen ihre Auflagen in die Höhe, daran hat sich in den letzten dreißig Jahren wenig geändert. Es konnte praktisch jeden treffen, der nach Einbruch der Dunkelheit unterwegs war. Die Menschen fühlten sich teilweise an Jack the Ripper erinnert, obwohl der sich ja auf Prostituierte als Opfer konzentriert hat. Doch nach dem gewaltsamen Tod von Laura Darros Vater war der Spuk plötzlich vorbei. Warum?«
    »Diese Frage müssen wir klären, Phil. Es gibt wirklich keinen Hinweis darauf, dass es in den folgenden Jahren noch weitere Bluttaten gibt, die ins Schema des Brooklyn-Golem passen.«
    »Vittorio Darro war also sein letztes Opfer«, stellte mein Freund fest. »Das muss für unsere Kollegin besonders hart gewesen sein.«
    »Ja, und Mord verjährt nicht. Sie hat vermutlich ihre ganzen Profiling-Fähigkeiten eingesetzt, um dem Täter von damals auf die Spur zu kommen.«
    »Ich frage mich, ob der Brooklyn-Golem überhaupt noch lebt, Jerry. Über sein mutmaßliches Alter steht nichts in den Akten.«
    »Das stimmt. Aber du weißt so gut wie ich, dass die Protokolle längst nicht alles über einen Kriminalfall aussagen. Wir sollten unbedingt mit jemandem reden, der damals dabei war.«
    »Dann fangen wir doch bei den beiden Cops an, die dieses Protokoll hier unterschrieben haben: Detective Julian Peters und Detective Henry Norris.«
    ***
    Wir nahmen Kontakt mit dem NYPD auf. Leider war Detective Julian Peters vor sieben Jahren bei einer Schießerei ums Leben gekommen, als er einen bewaffneten Bankräuber verfolgt hatte. Doch sein Dienstpartner Henry Norris lebte noch, war allerdings nicht mehr im aktiven Dienst. Er war hinaus nach Staten Island gezogen, wo ihm in der Richmond Avenue ein kleines Haus gehörte. Ich rief ihn sofort an.
    »Ich freue mich, wenn ich dem FBI helfen kann«, sagte der pensionierte Cop. »Kommen Sie einfach bei mir vorbei, Agent Cotton.«
    Wir machten uns sofort auf den Weg. Die Verkehrsdichte hielt sich in Grenzen, und bald lenkte ich meinen Jaguar-E-Hybriden über die Verrazano Narrows Bridge, die Brooklyn mit Staten Island verbindet.
    »Ich frage mich, wie Laura Darro an die NYPD-Ermittlungsakten gekommen ist, Jerry.«
    »Das dürfte für sie kein Problem gewesen sein. Du weißt so gut wie ich, dass FBI und NYPD oft kooperieren. Unsere Kollegin ist an der Police Plaza auch persönlich bekannt. Wenn Laura Darro dort hineinmarschiert ist und eine bestimmte Akte verlangt hat, dann wird man sie nicht gefragt haben, ob sie überhaupt offiziell ermitteln darf. Wahrscheinlich musste sie nur ihren FBI-Ausweis vorzeigen. Und so wie ich Laura kenne, hat sie für die Unterlagen sogar brav eine Quittung unterschrieben.«
    »Und ist in ihr Unglück gerannt«, brummte Phil düster. Ich konnte die Besorgnis meines Freundes verstehen. Aber ich war jetzt fest davon überzeugt, auf der richtigen Spur zu sein. Laura Darro suchte den Mörder ihres Vaters – konnte man sich ein überzeugenderes Motiv für ihr Handeln vorstellen?
    Der pensionierte Detective lebte in einer ruhigen grünen Vorstadtstraße, wie sie für Staten Island typisch ist. Henry Norris stand in seinem Garten und harkte Laub zusammen, als ich meinen roten Flitzer zum Stehen brachte.
    Phil und ich stiegen aus und gingen zu ihm. Henry Norris gab uns lächelnd die Hand. Er war ein braungebrannter stämmiger Mann in den Sechzigern mit grauem Bürstenhaarschnitt. Man brauchte nicht viel Fantasie, um sich ihn in einer blauen Uniform vorzustellen. Sie passte besser zu ihm als die beige Strickjacke und die Jeans, die er jetzt trug.
    Wir nannten unsere Namen, und Norris bat uns herein. Der Ex-Cop bestand darauf, Kaffee für uns zu kochen. Wir nahmen in seiner Küche Platz.
    »Meine Frau ist mit ihren Bridge-Freundinnen verabredet«, meinte Norris. »Ich vermute, dass Sie wegen demselben Fall zu mir kommen wie Ihre junge Kollegin neulich?«
    Ich horchte auf.
    »Junge Kollegin?«
    Henry Norris machte sich an

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