Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2946 - Deborah - verzweifelt gesucht

2946 - Deborah - verzweifelt gesucht

Titel: 2946 - Deborah - verzweifelt gesucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Morgan wieder im Jaguar saß, erreichte mich die Nachricht, man habe eine Spur von Jérome Pellegrin. Ein Cop des NYPD hatte den jungen Franzosen in der Nacht von Sonntag auf Montag sturzbetrunken vor einem Club in SoHo gesehen.
    Nur der Umstand, dass eine junge und absolut nüchterne Frau dazukam, sich als seine Freundin ausgab und versicherte, ihn sofort nach Hause zu bringen, hatte dazu geführt, dass Pellegrin nicht in der Ausnüchterungszelle landete. Als dieser Cop nun den Fahndungsaufruf sah, erkannte er den Gesuchten.
    Es war zwar noch zu früh, dennoch fuhr ich zu der angegebenen Adresse in SoHo. Jérome schien dort aus einem zweitklassigen Musikclub namens Night Heaven gekommen zu sein, der seine besten Zeiten schon lange hinter sich hatte.
    Während ich den Jaguar zwischen einen aufgemotzten, aufdringlich gelb lackierten BMW und ein paar überquellende Mülltonnen quetschte, folgten mir die Augen von zwei Halbwüchsigen, die mit ein paar Knöpfen im Ohr auf einer Steintreppe saßen. Der Club war um diese Tageszeit noch geschlossen. Ich ging zur Eingangstür und versuchte es mit der Klingel. Nichts rührte sich im Inneren des Gebäudes.
    »Wohnt ihr hier?«, fragte ich die beiden Teenager. Der eine, ein schlanker Rothaariger, nickte und deutete auf eines der Häuser in der Straße.
    »Ich möchte mit dem Besitzer des Night Heaven sprechen. Wo kann ich ihn erreichen?«
    Die beiden blickten sich kurz stumm an. Dann stand der Rothaarige auf, zog sich die tief auf der Hüfte hängende Jeans hoch und kam zur Eingangstür des Clubs. Der Junge hämmerte zweimal kurz und dann dreimal lang dagegen, bevor er wieder zu seinem Kumpel zurückschlurfte.
    Die Tür öffnete sich auf das Klopfzeichen hin und der Kopf einer Frau erschien. Sie war sicherlich Mitte fünfzig, erschreckend mager und die leicht gelblich verfärbten Augäpfel wiesen auf ein Leberproblem hin. Sie roch so extrem nach Nikotin, dass ich unwillkürlich einen halben Schritt zurücktrat. Bei meinem Anblick erschrak sie und warf den beiden Jungs einen wütenden Blick zu, den die mit einem Grinsen quittierten, bevor sie sich wieder ihrem iPod widmeten.
    »Jerry Cotton, FBI New York. Ich suche den Inhaber dieses Etablissements«, stellte ich mich der Frau vor. Sie kniff die Augen zusammen und starrte stumm auf meinen Dienstausweis.
    »Hier geht alles mit rechten Dingen zu«, knurrte sie als Antwort. Sie wich keinen Zentimeter.
    »Es geht um ein paar Fragen zu einem Ihrer Gäste. Lassen Sie mich eintreten«, mit diesen Worten legte ich meine Rechte auf die Tür und schob sie ein Stück weiter auf. Die Frau zuckte mit den Schultern, drehte sich um und schlurfte voran in ein dunkles, nach verschüttetem Alkohol und abgestandener Luft riechendes Loch.
    Mitten im Raum standen ein Eimer mit Wasser und ein Schrubber, es sah aus, als habe die dürre Frau gerade begonnen sauber zu machen. Als ob das wirklich etwas nützen würde. Wie konnte Jérome bloß hier landen?
    »Jimmy, Kundschaft der besonderen Sorte!«, schrie die Frau in irgendeine Richtung, bevor sie hinter der langen Theke verschwand. Das Zischen einer Kaffeemaschine begleitete das Eintreten eines schmalen, blassen Mannes, der mehr wie ein schüchterner, einfacher Angestellter irgendeiner subalternen Behörde wirkte und nicht wie der Inhaber eines Nachtclubs. Verwirrt sah er auf meinen Ausweis.
    »FBI? Was nicht in Ordnung?«
    »Sind Sie der Inhaber des Clubs?«
    »Jimmy Green, ganz recht. Mir gehören das Haus und der Laden, seit mein Dad das Zeitliche gesegnet hat.«
    Die Frau an der Kaffeemaschine gab ein abfälliges Geräusch von sich.
    »Janice war seine zweite Frau. Hat hier oben drüber lebenslanges Wohnrecht und Anspruch auf einen Arbeitsplatz«, erklärte er die Verhältnisse. Der hasserfüllte Blick, den die beiden sich zuwarfen, sprach Bände.
    »Es geht um diesen jungen Mann. Er war in der Nacht von Sonntag auf Montag hier im Club. Nach allem, was wir wissen, muss er schon angetrunken gewesen sein, als er herkam. Hier hat er weiter getankt. Als er Ihr Lokal verließ, muss er total hinüber gewesen sein.«
    Jimmy Green nestelte eine schmale Lesebrille aus der Gesäßtasche seiner zerknitterten Hose und blickte zögernd auf das Foto des jungen Franzosen. »Kann mich nicht erinnern«, meinte er schließlich. »Am Sonntagabend war hier die Hölle los. Ein paar Neopunks haben Stunk gemacht und eines meiner Mädchen, die hinter der Theke arbeiten, ist mitten im Trubel einfach abgehauen.«
    »Zeigen

Weitere Kostenlose Bücher