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2946 - Deborah - verzweifelt gesucht

2946 - Deborah - verzweifelt gesucht

Titel: 2946 - Deborah - verzweifelt gesucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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spätsommerlichen Farben. Einige Augenblicke später hörte ich jemanden hinter mir eintreten. Ich drehte mich um und sah mich einem Mann gegenüber, der nur Parker Morgan sein konnte.
    Der Bauunternehmer war einen halben Kopf kleiner als ich und leicht gedrungen. Sein pechschwarzes, gelocktes Haar hatte er mit Gel in Form gebracht. Dunkle, fast schwarze Augen sahen mich unbewegt an. Dann hob er die Mundwinkel zu einem flüchtigen Lächeln und zog kurz an der Manschette seines hellblauen Hemds. Alles an ihm war teuer: der Anzug, die Uhr, die Schuhe. Und dennoch klebte etwas an ihm – etwas, das weder Maßanzüge noch Schweizer Uhren verbergen konnten, etwas Vulgäres, und ich verstand sofort, warum dieser Mann in der Society so umstritten war.
    »Was kann ich für das FBI tun?«, fragte Morgan, nachdem auch er mich gemustert hatte. Wir standen uns immer noch gegenüber.
    »Es geht um Ihre Geschäftsbeziehungen zu Timothy Bradshaw. Lassen Sie es mich kurz machen, denn sicherlich ist auch Ihre Zeit so kostbar wie meine.« Bei diesem durchaus beabsichtigen Affront zog mein Gegenüber nur leicht eine Braue nach oben, reagierte sonst aber nicht.
    »Gab es kürzlich Streit zwischen Ihnen? Haben Sie sich am Sonntagabend getroffen? Wissen Sie, wo er sich im Moment befindet?«
    Ein amüsierter Ausdruck trat in Morgans Gesicht.
    »So viele Fragen auf einmal, Agent?«
    »Mit der Bitte, sie alle umgehend zu beantworten.«
    Einen Moment lang maßen wir uns stumm mit Blicken.
    »Nein«, antwortete mein Gegenüber dann und wies mit einer fragenden Geste auf die Stühle am Besprechungstisch. »Aber wollen Sie sich nicht setzen?«
    »Nein, danke«, antwortete ich. »Sie verneinen also alle drei Fragen?«
    Morgan nickte. Er sah mich nun durchaus interessiert an.
    »Was ist passiert, oder dürfen Sie darüber keine Auskunft geben?«
    Da es bereits in allen Zeitungen stand, erwähnte ich den Mord an Marjorie.
    »Mister Morgan, Sie waren nicht bei der Spendengala, wie ich annehme?«
    Etwas in seinem Gesicht veränderte sich und zeigte mir, wie getroffen er davon war. Es gab sie eben doch noch, die kleinen, feinen Unterschiede. Jemand wie Morgan mochte reich sein, aber er konnte sich dennoch manche Dinge nicht kaufen. Eines davon war gesellschaftliche Anerkennung.
    »Ich war nicht dort, nein. Ich war am Sonntag in unserem Haus in den Hamptons, zusammen mit meiner Frau und unseren drei Kindern. Neben meiner Familie können das noch ein Dutzend Hausangestellte bestätigen. Streit mit Timothy hatte ich nicht. Und in den letzten Tagen auch keinen Kontakt. Wir hatten nichts zu besprechen, unser Verhältnis ist rein geschäftlich. Und daher weiß ich auch nicht, wo er sich gerade aufhält.«
    So unangenehm der Mann auch war, er klang aufrichtig.
    »Hatte Timothy Bradshaw mit einem anderen Geschäftspartner Ärger? Er hat sich mit jemandem getroffen am Sonntag. Eine wichtige Sache, so hieß es.«
    Morgan schob die Unterlippe nach vorn und drehte sich weg von mir. Es wirkte, als genieße er für einen Moment die Aussicht auf die Stadt, die ihm doch so vertraut sein musste. Dann wandte er sich wieder mir zu.
    »Tut mir leid, Agent. Ich habe wirklich keine Ahnung.« Damit drehte er sich zur Tür und seine Körperhaltung zeigte mir an, dass das Gespräch beendet war.
    »Wenn Sie noch weitere Fragen haben, beantworte ich sie gerne ein anderes Mal. Jetzt muss ich zu meinen Geschäften zurück.«
    Wie von Geisterhand gerufen erschien die dunkelhaarige Assistentin an der Tür. Morgan war bereits auf dem Weg nach draußen, als ich ihn noch einmal zurückrief.
    »Mister Morgan, kannten Sie Marjorie Bradshaw?«
    Morgan stoppte und drehte sich mit irritiertem Gesichtsausdruck zu mir um. »Natürlich, Agent Cotton. Flüchtig allerdings nur.«
    »Und Deborah, Timothys Tochter?«
    Morgan schien kurz zu überlegen, dann schüttelte er den Kopf. »Nein, nicht persönlich. Die junge Bradshaw habe ich nie getroffen.«
    Wenn er von Deborahs Verschwinden wusste, hatte er sich erstaunlich gut in der Gewalt. Ich blickte ihm nach, als er eilig davonging und hinter einer Tür verschwand, die schwer hinter ihm zuschlug.
    Die Assistentin brachte mich schweigend zum Empfang zurück und verabschiedete mich dort. Ich trat ins Freie hinaus und fragte mich, ob ich eben etwas übersehen hatte. Aber da war nichts. Wenn mich nicht alles täuschte, hatte Parker Morgan mit den Geschehnissen im New Claridge nicht das Geringste zu tun.
    ***
    Noch bevor ich nach dem Besuch bei Parker

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