Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2947 - Die Hoover Boys

2947 - Die Hoover Boys

Titel: 2947 - Die Hoover Boys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Hoover Boys
Vom Netzwerk:
in einen Sessel. »Ihr Vater ist tot. Leider trifft das zu.«
    Tom Blademans Lippen bebten, als er sagte: »Ich habe gestern Nachmittag noch mit ihm telefoniert und da ging es ihm blendend. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er noch am selben Tag gestorben sein soll.«
    »Sein Tod hatte keine natürliche Ursache«, sagte ich. »Ihr Vater wurde ermordet.«
    Wieder schien er die Tatsache nicht wahrhaben zu wollen. »Wie bitte? Wann ist das passiert? Und wie?«
    »Die Frage nach dem Wann können wir Ihnen beantworten«, entgegnete ich. »Kurz vor Mitternacht. Und auch das Wo kennen wir – in der Nähe des Explorers Club , als er auf dem Weg zu seinem Wagen war. Was wir nicht wissen, ist das Wer.«
    »Mein Gott, ausgerechnet beim Explorers Club «, sagte Tom Blademan. »Mein Vater hat diesen Club geliebt und ging gerne dorthin. Er unterhielt sich dort oft stundenlang mit einigen der Mitglieder – alles außergewöhnliche und integre Leute. Er hat sicherlich nicht erwartet, dass das die Folge sein könnte – keiner von uns hat das.«
    »Die Straßen von New York sind zu später Stunde leider nicht so sicher, wie wir es uns wünschen würden«, sagte ich. »Wobei noch nicht klar ist, ob es sich um einen Raubüberfall gehandelt hat. Er hatte keine Brieftasche und auch keine Uhr bei sich, was ein Hinweis auf das Motiv des Überfalls sein könnte. Vielleicht wollte der Täter es aber auch nur so aussehen lassen.«
    »Wie meinen Sie das?«, fragte Tom Blademan. »Glauben Sie etwa, dass jemand es gezielt auf meinen Vater abgesehen hat?«
    »Es ist eine Möglichkeit, die wir bei unseren Ermittlungen mit in Betracht ziehen«, sagte ich. »Muss aber nicht so sein. In einem Fall wie diesem prüfen wir eben alle Möglichkeiten.«
    »Ja, ja, das verstehe ich«, murmelte Tom Blademan und wirkte nachdenklich.
    »Haben Sie im Unternehmen Ihres Vaters gearbeitet?«, fragte ich den jungen Mann.
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, ich studiere noch. Wobei – ja, schon, ab und zu hat mein Vater mir ein paar Jobs gegeben. Ist schon ein paar Monate her, war aber auch immer nur was Vorübergehendes. Ich sollte etwas Erfahrung sammeln und mir auch selbst etwas Geld verdienen.«
    »Sie haben also keine Ahnung, ob er in seinem Unternehmen Probleme hatte? Etwa mit Mitarbeitern? Oder Geschäftspartnern?«, hakte ich nach.
    »Nein, davon hat er mir nichts erzählt«, antwortete er. »Wobei wir über derart detaillierte Angelegenheiten nicht so oft gesprochen haben. Wieso? Glauben Sie, dass es jemand aus Dads Unternehmen war, der sich an ihm rächen wollte?«
    »Im Moment ermitteln wir noch in alle Richtungen«, erwiderte ich ruhig. »Falls es kein Raubüberfall war, ist das eine Möglichkeit.«
    Der junge Mann holte tief Luft. »Sorry, da kann ich Ihnen leider nicht helfen. Ich weiß nicht, mit wem mein Dad Probleme hatte. Tatsächlich bin ich nicht davon ausgegangen, dass er überhaupt welche hatte. Er war ein lebensfroher Mensch und kam mit anderen gut aus, war charmant und unterstützte karitative Projekte, wo er nur konnte. Wer sollte so einem Menschen nach dem Leben trachten?«
    »Rein theoretisch haben Sie natürlich recht«, bestätigte ich. »Aber wenn man es mit Mördern zu tun hat, dann beschäftigt man sich mit Menschen, die nicht immer logisch denken, sonst würden sie wissen, dass ein Mord selten ungesühnt bleibt. Die Aufklärungsrate bei Mordfällen ist extrem hoch. Entsprechend muss man schon ziemlich verzweifelt oder dumm sein, um einen Mord zu begehen.«
    Er nickte. »Ja, so betrachtet erscheint das in einem anderen Licht. Aber ich habe leider wirklich keine Ahnung, wer etwas gegen meinen Dad gehabt haben könnte.«
    »Schon in Ordnung«, sagte ich, um ihn zu beruhigen. »Sie sagten, dass Sie gestern Nachmittag mit ihm telefoniert hätten – am Abend hatten Sie keinen Kontakt zu ihm? Er hat nicht versucht Sie anzurufen?«
    »Nein, hat er nicht«, antwortete Tom Blademan. »Bis zehn Uhr abends habe ich Basketball gespielt, da hatte ich mein Handy ausgestellt. Aber wenn er angerufen hätte, hätte ich das gesehen. Und danach war ich mit Freunden was trinken – bis etwa um eins, nicht weit von hier im Four Seasons , einer Bar.«
    »Können Sie uns die Nummern einiger Ihrer Freunde geben, damit wir das überprüfen können?«, fragte Phil ruhig.
    Tom Blademan schaute ihn überrascht an. »Klar, kann ich. Wieso? Brauche ich ein Alibi? Werde ich etwa verdächtigt? Das ist doch absurd!«
    Er wurde zornig. Seine Mutter versuchte ihn

Weitere Kostenlose Bücher