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2947 - Die Hoover Boys

2947 - Die Hoover Boys

Titel: 2947 - Die Hoover Boys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Hoover Boys
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oben.
    Im fünften Stockwerk angekommen führte uns Miss Fletcher an einer Flucht von Büros vorbei zu einem großen Raum, der wohl das Vorzimmer zu einem weiteren Büro darstellte – vielleicht sogar zu zwei Büros, denn ich sah zwei breite Türen. Die junge Frau klopfte an die rechte Tür, öffnete sie und bat uns dann einzutreten.
    Das Büro war groß, wirklich groß, schätzungsweise 60 Quadratmeter. Vorne links befand sich ein ovaler Konferenztisch mit zwölf Stühlen, in der Mitte links eine lederne Polstergarnitur und hinten ein etwa drei Meter breiter Schreibtisch aus schwarzem Stein oder Glas – genau konnte ich das auf die Entfernung nicht erkennen.
    Am Schreibtisch saß ein grauhaariger Mann von schätzungsweise sechzig Jahren, der aufstand, als wir eintraten, und um den Schreibtisch herumkam, um uns zu begrüßen.
    »Guten Morgen, meine Herren, Sie wollten mich sprechen. Was kann ich für Sie tun?«, sagte er und reichte erst Phil und dann mir die Hand.
    »Wir würden gern über Ihren Partner, Mister Blademan, mit Ihnen reden«, antwortete ich.
    »Über Jim?«, fragte er erstaunt und schaute zu der Frau, die uns in sein Büro gebracht hatte. »Miss Fletcher, würden Sie uns bitte allein lassen?«
    »Ja, natürlich, Sir«, sagte sie, machte kehrt und verließ das Zimmer.
    Wir waren mit Mercury allein und sein Gesicht wurde eine Nuance weniger freundlich. »Hat Jim Sie geschickt? Geht er jetzt schon so weit, dass er mir die Bundesbehörden auf den Hals hetzt?«
    Seiner Reaktion nach zu urteilen wusste er noch nichts vom Tod seines Geschäftspartners.
    »Sie geben also zu, dass es zwischen Ihnen und Mister Blademan in letzter Zeit Spannungen gab?«, stellte ich eine Gegenfrage.
    »Das ist ja wohl kein Geheimnis«, polterte Mercury. »Aber was soll dieser plumpe Versuch, mich unter Druck zu setzen? Er sollte wissen, dass so etwas bei mir nicht zieht. Am besten gehen Sie sofort wieder los und teilen ihm mit, dass er mir gegenübertreten soll, damit wir unsere Unstimmigkeiten besprechen können, während wir uns Auge in Auge gegenüberstehen.«
    »Es tut mir leid, aber das können wir nicht tun«, sagte ich.
    »Und wieso nicht? Sie haben kein Recht, sich in meinem Büro aufzuhalten, wenn ich es nicht wünsche – oder haben Sie gleich einen Durchsuchungsbefehl mitgebracht?«, polterte er.
    Für sein Alter war er noch ziemlich lebendig, mehr als ich es für möglich gehalten hätte.
    »Wir können das nicht tun, weil Mister Blademan tot ist«, sagte ich ruhig und wartete auf Mercurys Reaktion.
    Dem blieb sofort die Luft weg. Er war offensichtlich geschockt, wollte etwas sagen, brachte aber keinen Laut heraus, versuchte es wieder und schaffte es schließlich, beim dritten Anlauf zu sagen: »Wie bitte?«
    »Ja, Sie haben richtig gehört«, sagte ich. »Mister Blademan ist tot, seit gestern Nacht. Mein Partner und ich ermitteln in dem Fall und sind hier, um Ihnen ein paar Fragen zu stellen. Entsprechend benötigen wir keinen Durchsuchungsbefehl. Den würden wir aber auch gerne besorgen, wenn Sie darauf bestehen.«
    »Nein, nein«, winkte er ab. »Das ist nicht nötig, ich meine – was ist passiert? Und wieso kümmert sich das FBI um die Sache?«
    »Gute Fragen«, erwiderte ich. »Mister Blademan ist keines natürlichen Todes gestorben – er wurde ermordet. Deshalb ermitteln wir.«
    »Aha«, sagte Mercury, machte immer noch einen geschockten Eindruck, beruhigte sich aber langsam. »Natürlich helfe ich Ihnen, ich meine, wenn ich Ihnen irgendwie helfen kann, werde ich das natürlich tun.«
    »Das ist nett«, sagte Phil und startete die Befragung. »Sie und Mister Blademan kannten sich schon sehr lange, nicht wahr?«
    Mercury nickte. »Ja, seit etwa achtzehn, nein, fast zwanzig Jahren. Wir haben diese Firma zusammen gegründet und aufgebaut und sind ein paar Mal gemeinsam durch dick und dünn gegangen.«
    »Und es ist auch richtig, dass Mister Blademan die Mehrheitsanteile an Silverlight besitzt?«, fragte Phil weiter.
    »Das ist richtig«, bestätigte unser Gesprächspartner. »Er hat am Anfang mehr Geld investiert als ich und daher auch von Anfang an einen größeren Anteil am Unternehmen innegehabt.«
    Phil nickte verstehend. »Und was passiert jetzt, nach seinem Tod? Geht sein Anteil an seine Frau über? Oder an Sie?«
    »Ich weiß nicht, ob mir das, was Sie da andeuten wollen, gefällt«, erwiderte Mercury und musterte Phil argwöhnisch. »Stehe ich etwa im Verdacht, etwas mit seinem Tod zu tun zu haben?

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