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295 - Dunkle Wasser

295 - Dunkle Wasser

Titel: 295 - Dunkle Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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denke, genau das werde ich tun.« Er sah zu E'fah hinüber, die ihm in den letzten beiden Zyklen aus dem Weg gegangen war. Seit der Schlacht um Hykton war viel zu tun gewesen, da sie den Platz einer gefallenen Rätin eingenommen hatte. »Es gibt in Gilam'esh'gad noch vieles, das erforscht werden muss«, fuhr er fort. »Dorthin werde ich gehen.«
    Kal'rag sah ihn eindringlich an. »Es ist deine Entscheidung, Gilam'esh. Ich werde dir nicht im Wege stehen.«
    Gilam'esh wusste, dass es auch in Kal'rags Sinn war, wenn er sich eine Weile zurückzog. Die Hydriten mussten erst wieder zu sich selbst finden.
    Bel'ar und Quart'ol hatten ihm zu verstehen gegeben, dass sie ihn gern nach Gilam'esh'gad begleiten würden, und er hatte zugestimmt. Die beiden waren Wissenschaftler - wo sonst fanden sie ein weiteres Betätigungsfeld als in der vergessenen Stadt am tiefsten Punkt des Meeres?
    Gilam'esh verließ die Beratungsgrotte und E'fah folgte ihm. Sie holte ihn in der großen Halle ein, in der die Geschichte der Hydriten in einem gewaltigen Mosaik dargestellt wurde.
    »Warte!«, klackte sie.
    Er drehte sich zu ihr um. »Geh wieder hinein, du bist eine Rätin.«
    »Ich habe den Posten nur probeweise besetzt… und ihn heute Morgen abgelehnt.«
    Er musterte sie fragend. »Wieso?« Mit dieser Aufgabe hätte sie den Verlust Quesra'nols sicher gut verarbeiten können.
    »Ich gehe mit dir nach Gilam'esh'gad.«
    Er sah sie ungläubig an. »Warum?«
    »Warum denn nicht? Wir sind doch zusammen, oder?«
    Er schluckte. »Aber du und Quesra'nol…«
    Ihr Scheitelkamm zuckte. »Bist du mir wirklich deshalb in den letzten beiden Zyklen ausgewichen? Wegen Quesra'nol?«
    »Du hast gesagt, er sei dein Licht in der Dunkelheit.«
    E'fah hob stolz den Kopf. »O ja. Und ich habe ihm noch mehr gesagt. Er lag im Sterben, weißt du? Hätte ich da sagen sollen: Ach übrigens, ich habe nie etwas für dich empfunden?«
    Gilam'esh hatte das Gefühl, nicht mehr mitzukommen. Konnte das sein? Hatte sie Quesra'nol belogen? Weil ihr diese Lüge gnädig erschien? Er fragte sich, was er an E'fahs Stelle getan hätte. Hätte er nicht auch gelogen, um das Seelenheil eines Sterbenden willen?
    »Du meinst…«, setzte er an und kam sich dabei unglaublich langsam vor.
    Sie zog ihn an sich. »Ich liebe nur dich, Gila, wann kapierst du das endlich? Und deshalb komme ich mit dir nach Gilam'esh'gad. Ohne mich bist du doch völlig verloren.« Sie zeigte herausfordernd ihre spitzen Zähne.
    Er drückte sie an sich und fühlte sich glücklich. »Ja, das bin ich wohl.«
    Gemeinsam verließen sie das Hydrosseum.
    ENDE

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