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3 Ponygeschichten - Erst ich ein Stück, dann du

3 Ponygeschichten - Erst ich ein Stück, dann du

Titel: 3 Ponygeschichten - Erst ich ein Stück, dann du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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drei am Nachmittag waren sie dann endlich da! Laura flog in Oma Britts Arme und rannte danach sofort ins Haus. Sie flitzte die Treppe hinauf und stürmte in das Gästezimmer am Ende des Flurs.
    Laura warf ihren Rucksack auf den Schreibtisch am Fenster, steckte kurz ihre Nase in die duftende Bettwäsche, drehte sich einmal um die eigene Achse und sauste wieder nach unten.
    Opa Kurti hievte gerade die große Reisetasche aus dem Auto.
     
    „Bis später!“, rief Laura
    und stob an ihm vorbei.
    „Wo willst du denn hin?“, fragte Opa Kurti.
    Laura schüttelte den Kopf.
    Was für eine Frage!

     
    Die Weiden des Ponyhofs Weiersbach schlossen unmittelbar an das Grundstück ihrer Großeltern an. Laura musste nur über die Birnbaumwiese, die kleine Holzbrücke und anschließend noch ein Stück am Bach entlanglaufen, und schon konnte sie Paulinchen und Ronnie streicheln.
    In der Holzkiste vor dem Vorratsschuppen fand sie wie immer ein paar Möhren, die Oma Britt für die Ponys aussortiert hatte, und stopfte sie sich in die Hosentaschen.
    Übermütig zischte Laura im Zickzack zwischen den Birnbäumen durch, flitzte auf die Brücke zu und blieb mitten darauf wie angewurzelt stehen. Schon von hier aus konnte sie sehen, dass Ronnie und Paulinchen nicht auf der Weide standen und grasten. Stattdessen trabten dort nun fünf große elegante Pferde im Kreis herum, schüttelten ihre Mähnen und wieherten.
    Laura kniff die Augen zusammen und blinzelte zu den Stallungen hinüber.
     
    Dort gab es noch mehr Weiden.
    Aber auch hier grasten nur große Pferde.
    Lauras Herz klopfte laut und fest.
    Was war passiert?
    Wo waren ihre geliebten Ponys?

    Vielleicht sollte sie Oma Britt fragen, dachte Laura, verwarf diese Überlegung aber sofort wieder. Ihre Großmutter würde sie nur im Haus festhalten und sie dazu zwingen, ihre Tasche auszupacken und die Sachen in die Fächer des Kleiderschranks zu legen. Lauras Ansicht nach eine völlig unnötige Arbeit, die sie zudem später immer noch erledigen konnte.
    Also überquerte Laura die Brücke, lief auf der anderen Seite des Baches zur Straße und von dort aus über die Kieseinfahrt und durch das große Eisentor auf das Haupthaus des Ponyhofs zu.
    Hier wohnte Frau Weiersbach mit ihrer Tochter Susanne, und hier befand sich auch das kleine Büro, in dem man sich für Reitstunden anmelden oder eine Box für sein Pferd mieten konnte.

     
    Laura erklomm die Stufen.
    Ihre Beine zitterten ganz fürchterlich.
     
    Bestimmt würde Susanne ihr gleich sagen, dass ihre Mutter Paulinchen und Ronnie verkauft hatte. Dann würde Laura die beiden Ponys bestimmt nie wiedersehen. Allein der Gedanke daran trieb ihr die Tränen in die Augen. Energisch wischte sie sie fort, drückte die Klinke herunter und trat an den Tresen.
    Susanne saß am Schreibtisch und tippte etwas in den Computer.
    „Hallo“, sagte Laura. Es hörte sich ein wenig krächzig an.
    „Kleinen Augenblick noch“, erwiderte Susanne und tippte weiter.

    Doch Laura konnte nicht warten. Sie hielt die Ungewissheit einfach nicht länger aus.
     
    „Wo sind die Ponys?“, fragte sie.
    „Welche Ponys?“, entgegnete Susanne.
    Endlich blickte sie auf.
    „Oh, du bist es!“, freute sie sich.
    „Hallo, Laura! Wie schön!“
     
    Laura schüttelte unwillig den Kopf. „Wo sind Paulinchen und Ronnie?“, fragte sie noch einmal. „Habt ihr sie etwa verkauft?“
    „Nanu?“ Susanne schüttelte ebenfalls den Kopf. „Kein Hallo und keinen Guten Tag?“, wunderte sie sich.
    „Hallo“, sagte Laura hastig. „Was ist denn nun mit den Ponys?“
     
    „Na ja“, meinte Susanne.
    „Verkauft haben wir sie nicht –
    noch nicht.“
    Oje! Laura fuhr der Schreck in die Glieder.
    „Wo sind sie denn jetzt?“, fragte sie rau.

     
    „Interessiert es dich gar nicht, warum wir sie abgeben müssen?“, erwiderte Susanne. Die junge Frau mit den kurzen blonden Haaren hatte sich inzwischen erhoben und war zu Laura an den Tresen getreten.
    „Doch“, sagte Laura. „Klar.“ Eigentlich konnte sie es sich beinahe denken. „Ronnie ist zu frech, stimmt’s?“ Susanne nickte. „So ähnlich.“ Sie beugte sich zu Laura hinunter und berührte sie an der Schulter, doch Laura zuckte sofort zurück. Sie wollte nicht, dass Susanne sie anfasste. Bestimmt musste sie dann sofort weinen. Leise seufzend richtete Susanne sich wieder auf. „Siehst du, so ähnlich verhält Ronnie sich auch“, sagte sie. „Er ist richtig schreckhaft geworden.“
    „Aber ich bin doch nicht

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