Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
3 Ponygeschichten - Erst ich ein Stück, dann du

3 Ponygeschichten - Erst ich ein Stück, dann du

Titel: 3 Ponygeschichten - Erst ich ein Stück, dann du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
Vom Netzwerk:
genügend Auslauf hatten die Ponys darin aber nicht.
    „Du siehst ja, wie eng es hier ist“, sagte Toni. „Ich glaube nicht, dass sie hier besonders glücklich sind. Wir haben schon mehrmals versucht, Ronnie hinauszuführen, aber er bäumt sich immer sofort auf.“
    Oje, das hörte sich aber gar nicht gut an. Aufmerksam betrachtete Laura die Ponys. Sie machten wirklich keinen besonders glücklichen Eindruck. Außergewöhnlich unruhig wirkten sie allerdings auch nicht.
    Laura zog eine Möhre aus ihrer Hosentasche, näherte sich langsam der Boxentür und streckte Paulinchen den Leckerbissen entgegen.

     
    Die Ponystute schnaubte leise.
    Sie schüttelte ihre Mähne.
    Dann kam sie vorsichtig näher
    und schnupperte an der Möhre.
     
    Paulinchen öffnete das Maul und wollte die Möhre gerade ergreifen, da kam Ronnie angetrabt und schnappte sie ihr vor der Nase weg. „Na so was!“, rief Toni lachend. „Das hat er ja schon ewig nicht mehr gemacht.“ Vielleicht erinnert er sich an mich, dachte Laura hoffnungsvoll. Sie beugte sich weiter über die Tür in die Box hinein und streichelte Paulinchen über die Stirn. Ronnie wieherte empört und zupfte an Lauras Fingern, so als wollte er sagen:

    „Streichele mich! Streichele mich!“
    Laura kicherte leise.
    „Darf ich zu ihnen hinein?“, fragte sie.
    Toni zögerte einen Moment,
    aber dann nickte sie
    und öffnete die Boxentür.
     
    Die Ponys drängten sich sofort an Laura heran. Paulinchen ließ sich genüsslich den Hals kraulen, und Ronnie versuchte, Laura die Möhren aus der Hosentasche zu ziehen.
    „He, die sind nicht nur für dich“, schimpfte Laura. „Die musst du dir mit Paulinchen teilen. Und eine hast du ihr ja schon stibitzt.“
    Augenblicklich wich Ronnie zurück. Aber Laura war fast noch erschrockener als er.
     
    So kannte sie Ronnie nicht.
    „Siehst du“, sagte Toni.
    „Er ist richtig ängstlich geworden.“
     
    „Tut mir leid, Ronnie“, murmelte Laura. „Ich hab das doch nicht böse gemeint. Natürlich kannst du noch eine Möhre essen. Es sind genug für euch beide da“, fügte sie aufmunternd hinzu und hielt dem schwarzen Ponyhengst eine der Gelben Rüben unter die Nase. Ronnie schnaubte und drehte die Ohren hin und her. Unruhig trabte er an der hinteren Boxenwand auf und ab.

    „Das wird mir zu gefährlich“, sagte Toni und öffnete die Tür einen Spaltbreit. „Du kommst jetzt besser wieder raus.“
    Schweren Herzens gehorchte Laura der jungen Pferdewirtin und schlüpfte durch den Spalt in den Gang zurück. Sie war schrecklich enttäuscht. Allen Vorwarnungen zum Trotz – den Umgang mit ihren Lieblingsponys hatte sie sich viel leichter vorgestellt.
    „Darf ich trotzdem noch ein bisschen hierbleiben?“, fragte sie.
    „Eigentlich muss ich jetzt zur Reithalle hinüber“, erwiderte Toni. „Frau Weiersbach hat vor Kurzem drei Hannoveranerstuten angeschafft, und die wollen bewegt, getränkt und gestriegelt werden.

    „Bitte!“, flehte Laura.
    „Ich steige auch ganz bestimmt nicht in die Box.“
    Toni runzelte die Stirn.
    „Versprichst du mir das?“, fragte sie.
    „Hand drauf!“, schwor Laura.
    „Also gut“, sagte die Pferdewirtin.
     
    Sie und Laura schlugen ein.
    „Und wenn es irgendwelche Probleme gibt, sagst du der Susanne im Büro Bescheid“, setzte Toni hinzu. „Ich werde spätestens in einer Dreiviertelstunde wieder hier sein.“ Sie nickte Laura noch einmal zu und huschte dann rasch in Richtung Stalltor.
    Laura wartete, bis ihre Schritte verklungen waren, dann lehnte sie sich wieder über die Boxentür und streckte Paulinchen ihre Hand entgegen. Die Ponystute pustete ihren warmen Atem hinein und genoss es sichtlich, ausgiebig gekrault und gestreichelt zu werden.

    Auch Ronnie beruhigte sich allmählich wieder. Er lief noch ein wenig hin und her, doch schließlich blieb er stehen und beäugte neugierig die Zärtlichkeiten, die Laura und Paulinchen austauschten.
    Laura steckte Paulinchen eine Möhre ins Maul und zog eine weitere für Ronnie hervor. „Willst du noch eine?“, lockte sie ihn.
     
    „Na, komm schon her!“
    Ronnie schnaubte leise.
    Zögernd schritt er auf Laura zu.
    Er zerrte ihr die Möhre aus der Hand und futterte sie auf.

    Und anschließend ließ er sich sogar von ihr streicheln. Ganz sachte fuhren Lauras Finger durch sein weiches Fell. Paulinchen machte freundlicherweise Platz und schritt zur Futterraufe hinüber, um ein bisschen frisches Heu zu zupfen.
    „Mein lieber kleiner Ronnie“, sagte Laura

Weitere Kostenlose Bücher