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3 Ponygeschichten - Erst ich ein Stück, dann du

3 Ponygeschichten - Erst ich ein Stück, dann du

Titel: 3 Ponygeschichten - Erst ich ein Stück, dann du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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schreckhaft!“, rief Laura empört. „Ich will bloß nicht …“ Sie biss sich auf die Lippe. „Und an wen wollt ihr ihn verkaufen?“, fragte sie dann.
    „Na ja“, erwiderte Susanne zögernd. „Wir hoffen natürlich, dass wir jemanden finden, der sich richtig um ihn kümmern kann.“
     
    Laura machte große Augen.
    „Könnt ihr das denn nicht?“,
    fragte sie verwundert.
    Susanne schüttelte den Kopf.

     
    „Meine Mutter hat von ihrer Tante viel Geld geerbt und jetzt will sie den Hof vergrößern“, erzählte sie.
    „Aus dem kleinen Ponyhof Weiersbach soll ein richtiges Gestüt werden.“
    „Und deshalb müssen Paulinchen und Ronnie und die anderen Ponys weg?“ Laura konnte es nicht fassen.
    „Eigentlich nicht“, druckste Susanne. Sie schaute Laura mitfühlend an. „Ich weiß ja, dass du Paulinchen und Ronnie immer besonders gernhattest, aber …“
     
    „Ihr seid gemein!“,
    rief Laura wütend dazwischen.

    Sie hatte keine Lust mehr, sich Susannes Gerede anzuhören. Sie wollte nur noch zu Ronnie und selber sehen, was mit ihm los war. Doch Susanne hielt das für keine gute Idee.
    „Es ist besser, wenn du ihn nicht mehr besuchst“, sagte sie. „Vielleicht wird er ja nächste Woche schon von seinem neuen Besitzer abgeholt und dann tut es nur umso mehr weh.“
    Und was ist mit dir und deiner Mutter?, wollte Laura schreien. Tut es euch denn gar nicht weh?
     
    Doch sie brachte keinen Ton raus.
    Tränen schossen ihr in die Augen.
    Schnell drehte Laura sich um
    und stürzte zur Tür hinaus.
    Sie rannte bis zum großen Eisentor.
     
    Dort blieb sie stehen, stützte sich gegen den Pfosten und schluchzte los. Am besten war es wohl, wenn Opa Kurti sie auf der Stelle heimbrachte und sie nie, nie wieder hierherkam! Allerdings würde das Ronnie und Paulinchen auch nicht helfen. Es war so ungerecht, die beiden Ponys einfach wegzuschicken! Susanne und ihre Mutter hatten sich ja offenbar nicht einmal die Mühe gemacht, herauszufinden, warum Ronnie so schreckhaft geworden war.

    Genau das wollte Laura jetzt tun!
    Energisch wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht
    und stapfte auf den Hof zurück.
     
    Vielleicht arbeitete Toni ja noch hier. Das große Mädchen mit den langen roten Locken hatte hier vor zwei Jahren eine Ausbildung zur Pferdewirtin begonnen.
    Laura beschloss, als Erstes im Stall nachzusehen, und sie hatte Glück. Toni war tatsächlich noch da. Sie stand gleich im Eingang und sattelte gerade ein hübsches geflecktes Pony auf. Obwohl sie eine schwarze Reiterkappe trug und ihr rotes Haar im Nacken zu einer Schnecke geformt hatte, erkannte Laura sie auf Anhieb. Und auch Toni erinnerte sich.

    „Hallo, Laura“, sagte sie. „Du willst bestimmt nach Ronnie und Paulinchen schauen. Hab ich recht?“
     
    Laura nickte.
    Das Herz klopfte ihr bis zum Hals.
    „Wo sind die beiden denn?“,
    erkundigte sie sich.
    Ihre Stimme klang ziemlich zittrig.
     
    „Wenn du einen Moment wartest, bringe ich dich zu ihnen“, bot Toni ihr an. Die junge Pferdewirtin schloss den Sattelgurt und legte dem Pony Zaumzeug an. Dann führte sie es nach draußen und übergab es einem schlaksigen, sommersprossigen Jungen, der es in die große Reithalle bringen sollte.
    Laura tigerte derweil vor einem Berg Strohballen auf und ab.
    „So, und jetzt komm“, sagte Toni, als sie endlich zurückkam.
    Sie steuerte auf den hinteren Boxengang zu.
    „Sind die Ponys denn gar nicht draußen?“, fragte Laura erstaunt.
    „Die anderen schon. Sie sind auf unserer neuen Weide“, antwortete Toni. Stirnrunzelnd sah sie Laura an. „Hat Frau Weiersbach dir denn gar nichts erzählt?“

    Laura zuckte mit den Schultern. „Susanne hat mir gesagt, dass Ronnie schreckhaft geworden ist und dass er deshalb verkauft werden soll.“
    Toni nickte. „Ronnie macht die anderen Ponys völlig verrückt. Nur Paulinchen lässt sich von seiner Nervosität nicht anstecken. Wir denken sogar, dass sie ihm guttut. Wirklich helfen kann sie ihm allerdings auch nicht.“
     
     
    „Was ist denn bloß passiert?“,
    fragte Laura traurig.
    „Früher war Ronnie doch nicht so.“

    „Tja, wenn wir das wüssten“, meinte Toni seufzend, „dann müssten wir Paulinchen und ihn nicht weggeben. Ach, weißt du, woanders haben die beiden es doch auch nicht schlechter“, setzte sie tröstend hinzu, als sie Lauras bedrückte Miene bemerkte. „Hauptsache, sie bleiben zusammen.“
    Inzwischen hatten sie die letzte Box erreicht. Sie war etwas größer als die anderen,

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