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3 Rittergeschichten - Erst ich ein Stück, dann du

3 Rittergeschichten - Erst ich ein Stück, dann du

Titel: 3 Rittergeschichten - Erst ich ein Stück, dann du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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Stimme.
    „Was macht ihr auf meiner Brücke?“
    „Äh …“, stammelte Fridolin. „Nix.“
     
    „Das ist ja interessant“, erwiderte die Stimme. „Nun denn“, fuhr sie nach kurzer Pause fort. „Wenn du nix hier machst, dann kann ich dich ja auch mir nix dir nix aufspießen, ohne dass es jemandem auffällt, oder?“ „Ähm, ja … also …“ Fridolins Herz klopfte wie verrückt und allmählich trat ihm der Angstschweiß auf die Stirn. „Mein Vater, der fürchterliche Ritter Fürchtemich … “, begann er, wurde aber sogleich von der Stimme unterbrochen.
    „Hahaha!“, lachte sie los. „Der alte Fürchtemich hat noch nie viel auf seine Söhne gegeben. Umso besser für mich. Hahaha! Niemand wird dich vermissen.“

    Fridolin schluckte.
    Verstohlen spähte er über seine Schulter.
    Hinter ihm stand ein großer Ritter
    in einer schwarzen Rüstung
    und drückte ihm seinen Speer
    in den Rücken.
    Hastig klappte Fridolin sein Visier herunter
    und rannte los.
     
    Der schwarze Ritter nahm sofort die Verfolgung auf. Unter ihren Schritten schwankte und schaukelte die Brücke nun so gewaltig hin und her, dass Fridolin das Gleichgewicht verlor und er rücklings hinschlug. Er rutschte die glatten Holzplanken entlang, glitt mit seinen Beinen über die Kante und stürzte in die Tiefe.
    Ein Schrei des Entsetzens drang aus seiner Kehle und hallte von den Gebirgswipfeln wider. Aber dann – welch ein Glück! – bekam er mit einer Hand eines der Taue zu fassen, die die Planken zusammenhielten.
    Fridolin gab ein befreites Stöhnen von sich, doch die Erleichterung währte nur kurz. Denn bereits wenige Atemzüge später war der schwarze Ritter bei ihm und setzte seinen Fuß auf Fridolins Hand, die das Seil umklammert hielt.

    Das rostige Metall seiner Rüstung drückte sich schmerzhaft in seine Haut.
     
    Fridolin biss die Zähne zusammen
    und blinzelte voller Angst
    auf den reißenden Fluss unter sich.
    Der schwarze Ritter lachte böse.
     
    Und dann hielt Fridolin den Schmerz nicht mehr aus. Er löste seine Hand von dem Seil und fiel. Vielleicht
war das Schicksal ihm gnädig und der Fluss spülte ihn schon bald an eine flache Uferkante. Zudem würde er ganz nebenbei seinen brennenden Durst löschen können. Dieser Gedanke ließ neue Hoffnung in ihm aufblitzen. Aber dann tauchte urplötzlich ein riesiger Schatten wie von einem gewaltigen Vogel über ihm auf und etwas packte ihn am Helm und riss ihn mit sich fort.
    Was für ein Abenteuer!, durchfuhr es Fridolin. Sein Vater hatte wirklich allen Grund, stolz auf ihn zu sein. Fridolin linste durch den schmalen Spalt in seinem Visier nach oben und versuchte auszumachen, was ihn da am Wickel hatte, doch im selben Augenblick wurde er von einem hellen goldenen Lichtstrahl geblendet.

    Er hörte den schwarzen Ritter lauthals schreien, und ehe Fridolin begriff, was hier gerade geschehen war, hatte sich der riesige Vogel mit ihm im Schnabel bereits hoch in die Lüfte geschwungen.
     
    Der Fluss und die Brücke unter ihm
    waren nun winzig klein.
    Den schwarzen Ritter konnte Fridolin
    kaum noch erkennen.
     
    Mit wenigen rauschenden Flügelschlägen erreichte der Vogel das Gebirge auf der anderen Seite, und ehe Fridolin sichs versah, war er bereits auf einem großen flachen Felsen gelandet.
    Er senkte den Kopf und ließ Fridolin sachte zu Boden. „Mein geliebter Bruder!“, hörte er Kasimir rufen. „Ich bin ja so froh, dass dir nichts zugestoßen ist!“
     
    Fridolin wirbelte herum.
    Vor ihm stand ein riesiger Drache
    und grinste ihn freundlich an.

    „W-wer bist du?“, stieß Fridolin keuchend hervor. Sicherheitshalber trat er ein paar Schritte zurück.
    „Darf ich vorstellen: Das ist Dragibutz, mein kleiner Liebling“, antwortete ihm Kasimirs Stimme, und im nächsten Moment landete dieser mit einem eleganten Sprung vor Fridolins Füßen. „Ich hörte dich schreien“, erklärte er seinem verdutzten Bruder. „Und da sagte ich zu meinem kleinen Liebling: Dragibutz, ich fürchte, wir müssen uns sputen, um Fridolin zu helfen.“
    „Ja, aber …“, stammelte Fridolin. Vor lauter Staunen standen ihm Mund und Nasenlöcher sperrangelweit offen.
    „Willst du nicht erst mal hereinkommen?“, fragte Kasimir fröhlich und deutete auf einen Höhleneingang. „Bei einer heißen Suppe und einem schönen Glas Honigwein will ich dir gerne alles erzählen.“
    „Ja, aber … “, sagte Fridolin noch einmal, dann trat er kopfschüttelnd an seinem Bruder vorbei in die Höhle. Sie

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