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3 Rittergeschichten - Erst ich ein Stück, dann du

3 Rittergeschichten - Erst ich ein Stück, dann du

Titel: 3 Rittergeschichten - Erst ich ein Stück, dann du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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gar nichts anhaben!“
    „Das werden wir ja sehen!“, zischte Gustav, der nun so wütend war, dass er für dieses Gefühl kaum noch Platz in seinem kleinen Kugelkörper fand. Wenn er nicht auseinanderbersten wollte, musste er sich unbedingt ausdehnen.

    „Uaaah!“, schrie Gustav, und mit einem Schwupp reichten seine Füße bis in die Füße der Rüstung hinab.
     
    „Uaaah!“, brüllte Gustav noch einmal.
    Seine Arme wurden lang und länger
    und plötzlich konnte er
    die eisernen Hände der Rüstung bewegen.
     
    „Lass sofort den Jungen los!“, fuhr er den fremden Ritter an. „Und dann mach, dass du fortkommst aus meiner Burg. Du hast hier nichts verloren!“
    „Haha…“, fing der Ritter abermals an, doch das Lachen blieb ihm im Hals stecken. Denn in dieser Sekunde packte Gustav das Schwert, riss es ihm aus der Hand und setzte seine Spitze auf des Ritters Brust. „Runter mit dem Jungen!“, befahl er abermals und ließ seine Augen durch den Schlitz des Visiers unheimlich funkeln.
    „Schon gut, schon gut …“ Der fremde Ritter hob beschwichtigend seine Hand und setzte Jakob behutsam auf den Boden.
    Der Junge flüchtete sich sofort die Treppe hinauf, von wo aus er die beiden ängstlich beobachtete.
    „Raus!“, zischte Gustav und drückte die Schwertspitze noch ein wenig fester gegen die Brust des Ritters.

     
    Der wich sofort zurück,
    langsam, Schritt für Schritt,
    bis er rücklings gegen die Wand stieß.
    Gustavs Augen weiteten sich vor Schreck.
    Direkt über dem Kopf des Ritters
    hing ein alter Degen.
     
    Dummerweise hatte der Ritter ihn ebenfalls bemerkt. Blitzschnell griff er über sich, schnappte sich den Degen von der Wand und richtete ihn drohend auf Gustav.
    „Ich lasse mich nicht von hier vertreiben“, knurrte er. „Wenn du meinst, dass diese Burg dir gehört, dann zögere nicht und kämpfe um sie.“
    Gustav ließ sich nicht lange bitten. Ein fremder Ritter, der sich an einem wehrlosen Menschenjungen vergriff und noch dazu seine Burg besetzen wollte, hatte es nicht anders verdient.

    Auf der Stelle entbrannte ein verbissener Kampf. Der fremde Ritter tänzelte vor und zurück. Er wusste seinen Degen zu gebrauchen, aber Gustav ließ sich nicht kleinkriegen.
     
    Er hob vom Boden ab
    und umfasste das Schwert
    mit beiden Händen.
     
    Klirrend schlugen die Klingen der Waffen gegeneinander. Der fremde Ritter brüllte und schnaufte, federte vor und zurück und stellte sich sehr geschickt an. Seine Bewegungen waren schnell und geschmeidig, offenbar hatte er schon eine Reihe solcher Kämpfe ausgefochten und für sich bestritten. Doch davon wollte Gustav sich nicht beeindrucken lassen. Zudem fiel es ihm mittlerweile immer leichter, sich in der Rüstung zu bewegen.

    Wie ein Derwisch wirbelte er um den Ritter herum und schlug schließlich einen Salto über dessen Kopf hinweg. Verdattert drehte der Ritter sich um. Gustav landete vor ihm auf dem Boden und schlug ihm mit seinem Schwert den Degen aus der Hand.
     
    Da bekam es der Ritter
    mit der Angst zu tun.
    Er rannte auf das Burgtor zu,
    riss es auf und stürzte hinaus.
     
    „Ha!“ Jubelnd stieß Gustav sein Schwert in die Luft. Dieser Kampf hatte ihm so richtig Spaß gemacht.
    Im selben Moment jaulte ein Motor auf und etwas fuhr knatternd davon.
    „Oje!“, rief Jakob aus und kam die Treppe heruntergerannt. „Das war Onkel Balduin. Ich glaube, er wollte mir bloß eine Lektion erteilen, weil ich mich draußen im Burghof herumgetrieben habe, obwohl ich schon längst im Bett liegen sollte.“
    „Was?“, stieß Gustav hervor. „Deshalb hat er sich als Ritter verkleidet?“
    Jakob zuckte mit den Schultern. „Bestimmt hat er die Rüstung bloß angezogen, um zu testen, ob sie für seine Ritterspiele taugt. Dann hat er mich im Hof
herumrennen sehen und beschlossen, mir einen kleinen Schrecken einzujagen.“ Jakob schlug die Hände vors Gesicht. „Oh, Mann, er muss ja eine irre Angst vor dir haben, wenn er mich hier allein zurückgelassen hat.“
    „Er kommt bestimmt gleich zurück“, versuchte Gustav den Jungen zu trösten.
    „Und wenn nicht?“, erwiderte Jakob. „Wenn er für immer wegbleibt?“
     
    Gustav schluckte.
    „Willst du etwa auch weg?“, fragte er.
    Plötzlich hatte er
    einen dicken Kloß im Hals.
    Eigentlich war so ein bisschen Besuch
    doch ganz lustig.

    „Na ja, irgendwann möchte ich schon gerne wieder nach Hause zu meinen Eltern und meinen Freunden“, meinte Jakob. „Zum Glück habe ich mein Handy dabei. Ich

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