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3 - Wächter des Zwielichts

3 - Wächter des Zwielichts

Titel: 3 - Wächter des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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Ihnen. Das kann vorkommen. Aber jetzt bringen Sie ihn um. Ihren eigenen Vater.« Timur Borissowitsch schwieg.
    Während ich triumphierte. Denn dieser in der Jacuzzi liegende Geschäftsmann war kein ausgemachtes Schwein. Und das Wort »Vater« bedeutete für ihn, der er im Orient aufgewachsen war, viel. Trotz allem.
    »Sagen Sie ihm, dass ich ... meine Bitte zurückziehe ...«, murmelte Timur Borissowitsch. »Wenn er nicht will... ach, zum Teufel mit ihm ... Er hätte doch einfach vorbeikommen und offen mit mir über alles sprechen können. Es gibt doch keinen Grund, dafür einen seiner Angestellten zu schicken.«
    »Sind Sie sicher, dass ich einer seiner Angestellten bin?«, hakte ich neugierig nach.
    »Ja. Ich weiß nicht, wer mein Vater ist. Aber in Ihrer Wache wird er schon nicht das kleinste Rädchen sein.«
    Ich hatte es geschafft! Ich hatte das Damoklesschwert, das über Geser hing, abgenommen.
    Ob er mich deswegen ins Assol geschickt hatte? Ob er wusste, dass mir das gelingen würde?
    »Ich habe noch eine Bitte, Timur Borissowitsch«, schmiedete ich das Eisen, solange es noch heiß war. »Sie müssen für einige Zeit die Stadt verlassen. Es sind gewisse Umstände bekannt geworden ... Ihre Spur haben noch weitere Andere aufgenommen. Darunter auch die Dunklen. Sie werden Schwierigkeiten bekommen, aber... aber auch Ihr Vater.«
    Abrupt setzte sich Timur Borissowitsch in der Wanne hoch. »Wollen Sie mir nun auch vorschreiben, was ich zu tun habe?«, fragte er.
    »Ich könnte es Ihnen befehlen«, erklärte ich. »Genauso leicht, wie ich Ihre Bodyguards ausgeschaltet habe. Sie würden ohne Hosen zum Flughafen stürzen. Aber ich bitte Sie, Timur Borissowitsch. Sie haben bereits einen guten Schritt getan, indem Sie der Rücknahme Ihrer Forderung zugestimmt haben. Machen Sie jetzt auch den nächsten Schritt. Ich bitte Sie.«
    »Sie wissen, welche Meinung man sich von einem Geschäftsmann macht, der urplötzlich Gott weiß wohin verschwunden ist?« »Ich kann es mir denken.«
    Timur Borissowitsch grunzte und wirkte von einer Sekunde zur nächsten viel älter. Ich schämte mich. Doch ich wartete. »Ich möchte gern... mit ihm reden.«
    »Ich glaube, das lässt sich machen«, stimmte ich kurzerhand zu. »Aber zunächst müssen Sie verschwinden.« »Drehen Sie sich um«, brummte Timur Borissowitsch.
    Gehorsam drehte ich mich um. Aus irgendeinem Grund war ich mir sicher, nicht gleich eins mit der verchromten Seifenschale über den Schädel gezogen zu bekommen.
    Und dieses durch nichts zu rechtfertigende Vertrauen rettete mich.
    Denn ich sah durchs Zwielicht auf die Wand, um mich zu überzeugen, dass die beiden Bodyguards noch friedlich vor der Tür schlummerten. Dabei bemerkte ich einen flinken Schatten. Einen Schatten, der zu flink für einen Menschen war.
    Außerdem ging dieser Schatten durch Wände. Nicht mit den gewöhnlichen Schritten eines Anderen, sondern mit dem huschenden Gang eines Vampirs.
    Als Kostja das Badezimmer betrat, hatte ich meinem Gesicht bereits wieder einen ruhigen und amüsierten Ausdruck gegeben. Wie es sich für einen Lichten Wächter gehört, der vor einem Dunklen am Ort des Geschehens eingetroffen ist.
    »Du«, sagte Kostja. Im Zwielicht stieg von seinem Körper feiner Dampf auf. Vampire sehen überhaupt in der Zwielicht-Welt anders aus, doch Kostja hatte noch viel von einem Menschen. Erstaunlich viel für einen Hohen Vampir.
    »Natürlich«, sagte ich. Die Töne schienen in feuchte Watte gepackt. »Warum bist du hierher gekommen?«
    Kostja zögerte. »Ich habe gespürt, dass du Kraft einsetzt«, antwortete er dann ehrlich. »Du musstest also etwas gefunden haben ... Jemanden.«
    Er blickte zu Timur Borissowitsch hinüber. »Ist das unser Erpresser?«, fragte er.
    Es hätte keinen Sinn gehabt, jetzt zu lügen. Oder den Geschäftsmann zu verstecken.

    »Ja«, sagte ich. »Ich habe ihn dazu gebracht, von seinen Forderungen abzusehen.« »Wie?«
    »Mit der Lüge, dass die Verwandlung in einen Anderen ihm unvorsichtigerweise sein eigener Vater versprochen hat. Dem deswegen jetzt ernsthafte Schwierigkeiten drohen ... Daraufhin hat er sich geschämt und nicht auf Einhaltung des Versprechens bestanden.« Kostja runzelte die Stirn.
    »Vorsichtshalber wollte ich ihn möglichst weit wegschicken«, log ich seufzend weiter. »Soll er sich doch irgendwo in der Dominikanischen Republik ansiedeln.«
    »Das ist nur die eine Hälfte der Untersuchung«, wandte Kostja finster ein. »Ich glaube, ihr Lichten wollt

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