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30 Sekunden Verzögerung

30 Sekunden Verzögerung

Titel: 30 Sekunden Verzögerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Moore Williams
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den letzten Paß, über den wir sein Hauptquartier hätten erreichen können, verschüttet und das gesamte Gebiet durch Radioaktivität unpassierbar gemacht.“
    „Zum Teufel mit ihm!“ grollte der General. „Wie sollen wir ihn jemals aus seinem Versteck herausholen?“
    „Das ist eine Angelegenheit des Stabes, Sir. Ich habe andere wichtige Dinge zu melden.“
    „So? Wollen Sie mir etwa im Ernst mitteilen, daß diese Krankenschwester …“
    „Ich nehme es mit Sicherheit an, Sir. Noch habe ich keinen endgültigen Beweis, aber in kurzer Zeit …“ Und Zen machte den General mit der Situation vertraut, in der er, die Soldaten und Nedra sich befanden.
    „Ich verstehe“, sagte Stocker, als Zen geendet hatte. „Wenn diese Nedra unbehelligt zurückkommt, so ist für Sie bewiesen, daß sie eines jener Weltraumwesen ist. Stirbt sie dagegen, so wissen wir, daß sie sich in nichts von uns gewöhnlichen Sterblichen unterscheidet. Das ist’s doch, was Sie mir sagen wollen, wie?“
    „Genau das, Sir“, erwiderte Zen gelassen.
    „Sagen Sie, Kürt, sind Sie verwundet worden? Haben Sie etwas abgekriegt?“ fragte der General, und seine Stimme klang plötzlich besorgt.
    „Zum Teufel, nein!“ schrie Zen, der allmählich die Geduld verlor. „Ich habe mich natürlich in einen Felstunnel verkrochen, als ich die Rakete kommen hörte. Halten Sie mich für so verrückt, eine N-Bombendetonation ohne Deckung über mich ergehen zu lassen?“ Er räusperte sich und schickte seinen Worten ein gemurmeltes „Entschuldigung, Sir, die Zunge, ist mir durchgegangen!“ hinterher.
    „Was wollen Sie also weiter unternehmen?“
    „Dem Mädchen folgen, wenn es zurückkommt, Sir. Ich hoffe, daß ihr nichts zustößt.“
    Der General lachte. „Sie haben also Feuer gefangen?“
    „Davon ist keine Rede, Sir, obwohl sie eine Augenweide ist.“
    „Das sind sie alle, Kurt, äußerlich wenigstens. Das andere lernen Sie später kennen. Also gut, folgen Sie ihr! Wir müssen sehen, daß wir weiterkommen, daß wir endlich Klarheit über diese Weltraumfabelwesen bekommen. Eines von ihnen ist übrigens heute morgen in Präsident Wilkersons Privatdomizil aufgekreuzt, um ihm den Rat zu geben, von der geplanten Landung in Asien Abstand zu nehmen.“
    „Wirklich?“ wiederholte Zen ungläubig. „In der Wohnung des Präsidenten?“
    „So heißt es. Wilkersons Sekretärin war Zeugin. Die Ärzte sind noch dabei, sie von der Schockwirkung zu befreien. Sie hatte geglaubt, der Liebe Gott persönlich sei erschienen. Wilkerson hat die Sache auch noch nicht völlig überwunden. Er hat mir selbst die letzten Befehle erteilt, und darum sage ich Ihnen noch einmal, daß wir Klarheit über die Weltraumwesen haben müssen.“
    „In Ordnung, Sir!“
    „Melden Sie sich, sobald Sie etwas Positives aufzuweisen haben. Viel Glück, Kurt! Ende!“
    Zen entledigte sich der Kopfhörer und verstaute das Gerät. Der Geigerzähler zeigte an, daß die Radioaktivität nachließ, aber immer noch über der erträglichen Dosis lag. Erwartungsvoll blickte Zen auf den steil nach oben führenden Pfad. Verwundete schwankten näher, aber Nedra war nicht unter ihnen.
    Ganz am Ende des Pfades erkannte Zen schließlich eine schlanke Gestalt, die sich bergan bewegte – die Krankenschwester! Er nahm das Glas an die Augen und beobachtete Nedra, die sich am Rand des Pfades neben einem Verwundeten niederkniete, der nicht mehr die Energie zum Abstieg aufbrachte. Sie half dem Mann auf die Füße und stützte ihn. Er taumelte und fiel wieder zu Boden. Wieder kniete Nedra neben ihm nieder, aber diesmal versuchte sie nicht, dem Mann aufzuhelfen, weil er tot war. Langsam richtete das Mädchen sich auf und setzte den Weg nach oben fort.
    Tief unten näherte sich das Dröhnen zahlreicher Motoren, eine lange Wagenschlange kroch bergan, kam zum Halten. Durch das Glas sah Zen, wie eine Sanitätseinheit eingesetzt wurde. Die Männer arbeiteten schnell und zielbewußt, schon dirigierten sie die ersten Verwundeten an den blendend weißgestrichenen Dreiachser, der die fahrbare Untersuchungsstation beherbergte. Aber Zen sah den bedrückten Mienen der Sanitäter an, daß in den meisten Fällen die Hilfe zu spät kam. Er zwang sich, seine Aufmerksamkeit wieder dem Mädchen zuzuwenden, das eben das Ende des Gebirgspfades erreicht hatte. Ein Mann befand sich in ihrer Begleitung, und als Zen ihn durch das Glas musterte, erkannte er zu seinem Erstaunen, daß es sich um einen Zivilisten handelte.
    Mechanisch,

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