300 Fragen zur Saeure-Basen-Balance
des Messergebnisses auf dem Teststreifen gilt: Morgenurin ist in der Regel sauer. Etwa eine Stunde nach der Nahrungsaufnahme sollte der Urin basisch werden – in Abhängigkeit davon, was und wie viel Sie gegessen haben und wie Ihre Mahlzeit ablief, also schnell oder langsam, konzentriert oder nebenbei …
Beachten Sie auch die Hinweise zum »Normalprofil« > . Machen Sie sich nicht verrückt, wenn Sie keine »Idealkurve« haben. Achten Sie einfach auf die folgenden beiden wichtigsten Merkmale einer »gesunden« Kurve:
Erstens: Ergibt Ihr Tagesprofil eine lebendig fließende Kurve mit mindestens einem Auf und Ab?
Zweitens: Ist Ihr Morgenurin leicht sauer, also unter pH 6,8? Wenn Sie diese beiden Fragen mit Ja beantworten können, dann wissen Sie bereits, dass Ihr Stoffwechsel offensichtlich in der Lage ist, auf die verschiedenen Einflüsse aus der Nahrung und Ihrer Lebensweise angemessen zu reagieren.
Wie führe ich Buch darüber, was ich im Laufe eines Tages esse und trinke?
Notieren Sie bei jeder Messung möglichst genau, was und wie viel Sie zuvor gegessen und getrunken haben und zu welcher Uhrzeit das war. Eine Vorlage für das »pH-Wert-Tagebuch« finden Sie hier > . So erhalten Sie Aussagen darüber, wie sich Ihre Nahrung auf Ihren Säure-Basen-Haushalt auswirkt. Vergleichen Sie also zum Beispiel Nudeln mit viel frischem Gemüse (hoher Basenanteil) und Nudeln mit Sahnesauce (hoher Säurenanteil); oder entsprechend Salat mit Zitronen-Öl-Dressing und Salat mit Senf-Sahne-Dressing; Früchtekompott mit Zucker und ungesüßtes; oder Kaffee ohne bzw. mit Zucker, Sahne und Keks.
Notieren Sie auch, wie Sie sich während der Mahlzeit gefühlt haben: Haben Sie dabei an Probleme gedacht? Hatten Sie vor dem Essen viel Stress und waren gedanklich noch bei dieser Situation? Gab es während der Mahlzeit ein Streitgespräch oder gedrückte Stimmung? War dasEssen ein Geschäftsessen oder ein völlig entspanntes Genießen im Kreise lieber Menschen? Musste es schnell gehen? Fand es in einem vollen, ungemütlichen Lokal statt? All diese Umstände können die Urin-pH-Werte tatsächlich beeinflussen, wie ein Kollege von uns in vielen Selbstversuchen immer wieder festgestellt hat.
TIPP
Hunger oder Gelüste?
Die Basenebbe löst Hunger aus. Das lässt sich direkt messen: Sobald der Urin-pH-Wert einige Stunden nach der Nahrungsaufnahme wieder sinkt, stellt sich ein Hungergefühl ein. Es ist spannend zu beobachten, wann wir wirklich Hunger haben, wann also der Körper nach Energiezufuhr verlangt. Solange der Urin basisch reagiert, stellen sich oft zwar Gelüste, aber kein echter Hunger ein. Für Verdauung und Stoffwechsel ist es besser, erst dann zu essen, wenn sich echter Hunger bemerkbar macht – unfehlbar am einsetzenden Magenknurren zu erkennen. Interessant ist, dass bei chronisch übersäuerten Menschen die Basenfluten oft ausbleiben: Die ständige »Basenebbe« macht sie hungrig und verleitet sie dazu, zu viel zu essen: der Beginn der Übergewichtsspirale.
Was muss ich außer den Messwerten und den Mahlzeiten noch in meine Notizen zum Urin-pH-Tagesprofil aufnehmen?
Machen Sie sich – am besten in einem Ordner oder Tagebuch – Notizen darüber, wie Ihr Tag verlaufen ist, ob er stressig oder entspannt war. Notieren Sie Anrufe, Ärgernisse, gute, schlechte oder aufregende Nachrichten. Erfahrungen zeigen, dass selbst Eustress, der positive Stress, zu einer Säureflut im Urin führt!
Laboruntersuchungen
Kann man anhand des Blut-pH-Werts den Säure-Basen-Haushalt beurteilen?
Der pH-Wert des Bluts wird vom Säure-Basen-Haushalt am strengsten kontrolliert und bewegt sich zwischen 7,35 und 7,45. Selbst bei chronisch Kranken bleibt der pH-Wert in diesem Bereich, da die Blutpuffersysteme ihn stabil halten. Der Blut-pH-Wert gibt deshalb keine Auskunft darüber, wie es um den Säure-Basen-Haushalt steht. Erst wenn die Puffersysteme des Bluts verbraucht sind, kommt es zu einer pH-Wert-Veränderung im Blut, zur akuten Azidose oder zur akuten Alkalose – beides medizinische Notfälle.
Lange bevor ein solcher Notfall entsteht, kommt es zu Verschiebungen im Mineralstoffhaushalt, die zunächst wenig Symptome hervorrufen. Sie sind jedoch der erste Schritt zu chronischen Krankheiten – die aber, wenn sie ausbrechen, in der Regel gar nicht mit Verschiebungen der Puffersysteme des Säure-Basen-Haushalts in Verbindung gebracht werden.
Kann man die Blutpuffer messen?
In der Notfallmedizin werden Blutpuffer mittels der sogenannten
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