300 Fragen zur Saeure-Basen-Balance

einen Immun- oder einen Stoffwechseldefekt (Lesch-Nyhan-Syndrom) bedingt sind. Beides sind eher seltene, schwere Krankheiten.
    Im Zusammenhang mit erhöhten Harnsäurewerten im Blut werden häufig Nierenfunktionsstörungen beobachtet – auch Diabetes und andere Stoffwechselerkrankungen.
    Harnsäure wird erst dann zu einem Problem für den Organismus, wenn die Eiweißpuffer aufgrund von zu viel Harnsäure verbraucht sind. Von Gicht bzw. Hyperurikämie spricht man, wenn die Harnsäuremenge im Blut auf über 6,5 mg/dl ansteigt.
    WICHTIG
So schonen Sie Ihre Nieren
    Ein Mensch mit gesunden Nieren hat einen Tagesbedarf von etwa 0,7 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht. Wenn Sie also 75 kg wiegen, liegt Ihr Bedarf bei rund 60 Gramm pro Tag. So viel liefert schon ein mittelgroßes Steak! Vergessen Sie nicht, dass zum Beispiel auch Getreide, Nüsse und Hülsenfrüchte Eiweiß enthalten. Nahrungsmitteltabellen geben Ihnen darüber genauere Auskunft (Bücher, die weiterhelfen > ).
Wie wirken sich Nierenkrankheiten auf den Säure-Basen-Haushalt aus?
    Die Nieren sorgen im Normalfall durch ihren Basensparmechanismus (siehe > ) dafür, dass die lebensnotwendigen Basen weitgehend im Organismus bleiben. Bei Nierenfunktionsstörungen kann es zu gefährlichem Basenverlust kommen. Bei chronischen Nierenfunktionsstörungen ist eine basenüberschüssige Ernährung sehr hilfreich. Allein der Basenüberschuss in der Ernährung führt meist nach wenigen Wochen zu besseren Blutwerten und besserem Allgemeinbefinden – die Müdigkeit lässt nach, die Stimmung wird besser, und die Leistungsfähigkeit kehrt zurück.
Hat das Entstehen von Nierensteinen mit Übersäuerung zu tun?
    Forscher und Befürworter basenüberschüssiger Kost bringen die Entstehung von Nieren- und Gallensteinen mit zu viel Säure in der Nahrung in Verbindung. Man beobachtete, dass eine saure Stoffwechsellage die Bildung von Nierensteinen begünstigt. Andere Untersuchungen zeigten, dass bei Patienten mit Kalziumsteinen und einerverstärkten Kalziumausscheidung im Urin allein die Einschränkung der täglichen Eiweißzufuhr wieder zu normalen Urinwerten führte. Dies ist interessant, wenn man etwa bedenkt, dass Milch – also ein eiweißreiches Lebensmittel – als Kalziumlieferant viel gepriesen wird (siehe > ). Die Zusammenhänge zwischen der Bildung von Nierensteinen und zu hoher Säurelast in der Nahrung sind offensichtlich. Die Erkenntnisse darüber durch Untersuchungen stehen erst am Anfang.
Hat Übergewicht mit latenter Übersäuerung zu tun?
    Übergewicht und Übersäuerung bedingen einander, denn kein Mensch, der lange Zeit überwiegend von (basenbildendem) Obst und Gemüse gelebt hat, war je dick. Für Übergewicht gibt es zwei Hauptursachen: falsche Ernährungsweise und Bewegungsmangel! Es ist offensichtlich, was Übergewichtige falsch machen: Sie essen zu oft zu viel Eiweiß, zu viel Weißmehlprodukte und Süßigkeiten, zu viel an schlechten Fetten und zu wenig Obst und Gemüse. Und sie bewegen sich zu wenig. Sie leben also im Säureüberschuss bzw. im Basenmangel.
Sind übergewichtige Kinder übersäuert?
    Ein gesundheitliches – und volkswirtschaftliches – Problem der Zukunft, das sich schon heute abzeichnet, sind die Krankheiten, die übergewichtige Kinder aufgrund ihrer Ernährungs- und Lebensweise entwickeln werden. Es ist hinreichend bekannt, dass Übergewicht in engstem ursächlichem Zusammenhang mit Erkrankungen des Stoffwechsels steht. Ein kranker Stoffwechsel weist, wie zahlreiche Untersuchungen und Beobachtungen zeigen, immer eine basenarme Situation auf. Die Ursachen für das Übergewicht (siehe > ) sind bei Kindern undJugendlichen stark ausgeprägt: Sie essen viel Pommes frites, Chips, Süßigkeiten, Weißmehlprodukte, Fleisch und Wurst, trinken Cola und andere Softdrinks, und sie sitzen stundenlang vor dem Fernseher oder Computer. Vor allem die Colagetränke sind bedenklich, denn die darin enthaltenen Phosphate und ihr hoher Puringehalt tragen entscheidend zu Basenverlust und damit zu Übersäuerung bei. Sie sind mitverantwortlich für unreine Gesichtshaut und Pickel sowie die am Bauchgewebe bereits oft auftretende Cellulite. Die für den Stoffwechsel so wichtige Bauchspeicheldrüse geht angesichts der vielen zuckerhaltigen Speisen in die Knie. Die Diabetesrate unter jungen Menschen steigt.
    TIPP
Gewicht reduzieren durch Entsäuerung
    Es gibt zahlreiche Erfolgsmeldungen aus therapeutischen Praxen, die mit basenüberschüssigen