300 Fragen zur Saeure-Basen-Balance
abgepuffert werden. Hoher Proteinverzehr führt also zu einer negativen Kalziumbilanz, zu Kalziumverlust.
In der Knochensubstanz befindet sich nahezu der gesamte Kalziumbestand des menschlichen Körpers. Kalzium steht im Organismus nicht immer in ausreichender Menge zur Verfügung: Die Kalziumaufnahme ist stark von den anderen Bestandteilen der Nahrung abhängig. Besonders Oxalate, Tannine und Phosphate (etwa in Spinat oder Cola) erschweren die Aufnahme (Resorption) des Kalziums. Auch Eiweiß und andere säurebildende Kost verschlechtern die Aufnahme von Kalzium, weshalb etwa das Kalzium aus der Milch nicht vollständig aufgenommen werden kann. Hoher Salzkonsum wiederum verstärkt die Kalziumausscheidung im Urin, wie Untersuchungen ergeben haben.
Damit steigt erwiesenermaßen das Risiko für Knochenbrüche, etwa den von älteren Menschen so gefürchteten Bruch des Oberschenkelhalses.
Die Salze der im Pflanzenreich, etwa in Obst und Pilzen, sehr verbreiteten Zitronensäure dagegen verbessern die Verwertung des Kalziums. Eine basenüberschüssige Ernährung, die reich an frischem Obst und Pilzen ist, kann auf diesem Weg das Risiko für Osteoporose senken (siehe > ).
Die empfohlene tägliche Kalziumaufnahme für Erwachsene liegt bei rund 1 Gramm. Die Kalziumaufnahme im Darm wird durch das Hormon Calcitriol stimuliert. Für dessen Bildung ist Vitamin D wichtig, das der Körper nur mithilfe von Sonnenlicht selbst bilden kann. Basenüberschüssige Ernährung und viel Bewegung an der frischen Luft stärken Ihre Knochen!
Was genau passiert bei Osteoporose?
Neben dem Magen sind die Knochen durch basenarme Nahrung am stärksten betroffen. Durch die Freisetzung basischer Mineralien tragen sie entscheidend zur Aufrechterhaltung stabiler pH-Bedingungen im Körper bei (siehe > ). Die Beanspruchung dieser Pufferfunktion geht bei langfristiger Übersäuerung allerdings zu Lasten der Knochenstabilität.
In den Knochen liegt Kalzium zum überwiegenden Teil in Form von Kalziumphosphat vor, das dort in größere Kristalle des Minerals Apatit eingelagert ist. 98 Prozent des gesamten Kalziumbestands (ca. 1 kg) befinden sich in den Knochen. Kalzium trägt entscheidend zu deren Stabilität bei. Streng genommen ist es jedoch das Kalziumphosphat, das die Knochen stabil macht, und nicht das Kalzium allein. Kalziumphosphat ist ein basisches Salz. Dieses ist neben seiner wichtigen Funktion im Knochenbau auch ein Bestandteil des Blutpuffersystems, das den Säure-Basen-Haushalt stabil hält. Schwankungen im Säure-Basen-Gleichgewicht führen daher zu Kalziumverlust im Knochen. Auch leichte Verschiebungen der Säure-Basen-Bilanz, die sich nicht sofort messen lassen, führen zu einem Kalziumabbau in der Knochensubstanz und zu dessen Folgen: Osteoporose und erhöhte Knochenbruchgefahr.
Der Kalziumabbau im Knochen ist ein schleichender Prozess, der viel zu lange nicht in Zusammenhang mit der Ernährungsweise gesehen wurde. Heute gibt es dagegen zahlreiche Studien, die eindeutig belegen, dass eine basenreiche Kost in Verbindung mit täglicher Bewegung die beste Vorbeugung gegen Kalziumverlust, Knochenabbau und damit gegen Osteoporose ist. Ein weiterer entscheidender Faktor bei der Entstehung von Osteoporose ist übrigens der weitverbreitete zu hohe Kochsalzkonsum, der zu Kalziumverlust führt und damit ebenfalls die Knochendichte vermindert (siehe > ).
INFO
Osteoporose – eine Volkskrankheit
Osteoporose gehört laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu den zehn Krankheiten in Deutschland mit den höchsten Therapiekosten. Man geht davon aus, dass sieben Millionen Bundesbürger daran leiden: jede dritte Frau und jeder fünfte Mann.
Osteoporose ist die häufigste Knochenerkrankung im höheren Lebensalter und bedeutet den Verlust von Knochenmasse, Knochenstruktur und Knochenfunktion. Sie führt zu einem erhöhten Knochenbruchrisiko, besonders für Oberschenkel-, Unterarm- und Wirbelbrüche, sowie zu Schmerzen.
Frauen leiden häufiger unter Osteoporose als Männer, und im hohen Alter nimmt die Häufigkeit bei beiden Geschlechtern stetig zu. Die Entstehung einer Osteoporose wird durch hohen Proteinverzehr, starken Salzkonsum und durch säureüberschüssige Ernährung begünstigt.
Fatal ist, dass der Kalziumverlust (siehe > ) bei säureüberschüssiger Ernährung nicht durch eine gesteigerte Kalziumaufnahme ausgeglichen werden kann: Aus diesem Grund bleibt die Einnahme von Kalziumpräparaten bei gleichzeitiger säureüberschüssiger
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