300 Fragen zur Saeure-Basen-Balance
Lebensmittel wie Fleisch, Wurst, Käse, Teigwaren und Süßigkeiten lieben, ist die Säurelast der Nahrung ein Problem.
Doch die Ernährung ist längst nicht alles. Auch die Veranlagung spielt eine Rolle. Die wichtigsten weiteren Faktoren sind Bewegung, das Verhältnis von Stress und Erholung und das Gefühlsleben. Jahrzehntelange Beobachtungen zeigen, dass Bewegungsmangel, Stress und starke negative wie positive Gefühle eine Übersäuerung begünstigen können.
Übersäuerung schlägt sich nicht nur in körperlichen Beschwerden nieder, sondern belastet auch die Seele. »Sauer macht lustig« – das ist wirklich nur ein Spruch und bezieht sich lediglich auf den sauren Geschmack einiger Lebensmittel, der angeblich die Laune hebt. Wenn dagegen der Körper »sauer« wird, scheint man keineswegs lustig zu sein. Die Erfahrung zeigt, dass chronische Übersäuerung aufs Gemüt schlägt. Übersäuerte Menschen wirken oft verbittert. Schon Ragnar Berg wies darauf hin, dass das seelische Befinden offensichtlich eng mit der Säure-Basen-Bilanz des Organismus zusammenhängt. Demzufolge sind vergrämte, schlecht gelaunte und pessimistische Menschen eher übersäuert. Der Volksmund sagt schließlich: »Ich bin total sauer«. Fröhliche, gut gelaunte, optimistische Menschen sind dagegen eher »basisch«.
Lebensweise und Übersäuerung
Kann man eine Veranlagung zu Übersäuerung haben?
Der Stoffwechsel des Menschen ist nicht genormt. Die Fähigkeit, ein Zuviel an Säuren oder an Basen abzufangen, hat jeder Mensch, sie unterliegt aber der individuellen Stoffwechselleistung. Wie gut Ihr Stoffwechsel arbeitet und wie gut er Ihre »Ernährungssünden« auffangen kann, hängt auch von Ihrem Erbgut ab. Zudem beeinflusst die Funktion von Nieren, Lungen, Darm und Leber die Ausscheidung der Säuren. Menschen, deren Ausscheidungsfähigkeit durch Nierenfunktionsstörungen oder Stoffwechselschwächen beeinträchtigt ist, neigen daher mehr zu Übersäuerung als andere. In diesem Sinne kann man tatsächlich eine Veranlagung zur Übersäuerung haben. Für die Gesundheit ist es wichtig, die eigenen Schwachstellen zu berücksichtigen, also etwa bei einer Nierenfunktionsstörung weniger Eiweiß zu essen.
Macht Stress sauer?
Stress ist einer der wichtigsten Faktoren für die Säurebildung. Immer wieder haben am Säure-Basen-Haushalt interessierte Menschen, auch Wissenschaftler, Versuche gemacht, um die Auswirkung von Stress auf den Säure-Basen-Haushalt zu erforschen. Die Ergebnisse waren eindeutig: Eine noch so basische Ernährung konnte das schnelle Absinken des Urin-pH-Werts nach der Nahrungsaufnahme nicht verhindern, wenn der Betreffende gleichzeitig Stress hatte. Im Rahmen dieser Versuche stellte sich ebenfalls heraus, dass positiver Stress, sogenannter Eustress, sich genauso säurebildend auswirkt wie der negative Disstress. Man erklärt sich das damit, dass die Stresshormone Adrenalin und Cortison im Körper vermehrt Säuren freisetzen.
WICHTIG
Rauchen und Stress
Rauchen hat keine nachgewiesene Wirkung auf den Säure-Basen-Haushalt. Jedoch stresst uns gerade das viele Rauchen in angespannten Situationen noch mehr. Die vielfältigen äußerst negativen Auswirkungen des Rauchens sind allgemein bekannt.
Stress ist ein Alarmsignal des Körpers, das vor Gefahren warnt. Bei Bewegung, also Flucht, werden die ausgeschütteten Stresshormone wieder abgebaut. Da wir heute vor bedrohlichen Situationen meist nicht mehr wegrennen können, fällt es uns sehr schwer, uns nach dem Stress wieder zu entspannen.
Hat es Auswirkungen auf meinen Säure-Basen-Haushalt, wenn ich zu wenig schlafe?
Chronischer Schlafmangel gehört wie Stress inzwischen fast selbstverständlich zu unserer Lebensweise. Da nachts der Stoffwechsel besonders aktiv arbeitet und dafür Ruhe braucht, ist genügend Schlaf sehr wichtig. Dies belegen auch neuere Untersuchungen, die Hinweise darauf geben, dass Langschläfer weniger zu Gewichtsproblemen neigen. »Schlank im Schlaf« – einiges spricht dafür, dass es tatsächlich funktioniert. Über den Säure-Basen-Haushalt weiß man durch die Forschungen von Friedrich Sander, dass durch den Biorhythmus der Leber der Stoffwechsel nachts besonders aktiv ist und dabei viele Stoffwechselabfälle anfallen, die Säuren sind. Diese Säuren werden mit dem ersten Morgenurin ausgeschieden, was ihn sauer macht (siehe > ). Obwohl diese Zusammenhänge in neuerer Zeit noch nicht untersucht wurden, kann man davon ausgehen, dass dauerhafter Schlafmangel
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