300 Fragen zur Saeure-Basen-Balance
oder mehreren Entlastungstagen, in denen Sie weniger, fettarm und ballaststoffreich essen und auf Genussmittel verzichten. Zum Ende der Fastenzeit beginnen Sie sehr behutsam wieder mit dem Essen und achten auf einen ganz allmählichen, bewussten Kostaufbau. Das Ende der Fastenzeit wird mit dem »Fastenbrechen« eingeleitet, bei dem traditionell ein Apfel gegessen wird. Die Zeit nach dem Heilfasten ist auch eine gute Gelegenheit, sich auf eine gesündere, natürlichere Ernährungsweise umzustellen; dabei hilft es, dass sich der Geschmackssinn in der Fastenzeit verfeinert. Vom Grundgedanken her ist Fasten eine Art Auszeit, eine innere Reinigung für Körper und Seele, die dadurch in Gang gesetzt wird, dass man keine feste Nahrung zu sich nimmt und den Darm mehrfach reinigt. Außerdem gönnt man sich in dieser Zeit viel Ruhe und innere Sammlung.
Kann ich mit Heilfasten auch entsäuern?
Frisch zubereitet sind alle oben genannten Fastengetränke basenbildend – abgesehen vom Wasser, das relativ neutral wirkt. Die Ausscheidung wird durch das Fasten angeregt, auch die Säurenausscheidung. Sie können also mit Heilfasten entsäuern, selbst wenn es in der Fastenzeit nicht primär um Entsäuerung geht.
Ich habe gelesen, dass Heilfasten Gichtanfälle auslösen kann. Stimmt das?
Heilfasten ist eine ziemlich radikale Entgiftungskur. Wenn Sie sich vor der Heilfastenzeit über Jahre hinweg sehr säureüberschüssig ernährt haben, ist anzunehmen, dass sich in Ihrem Bindegewebe oder Ihren Gelenken Säureablagerungen befinden. Daher kann es anfangs zu einer starken Säureausscheidung kommen. Diese ist durchaus erwünscht, kann sich aber sehr unangenehm äußern. In den Gelenken abgelagerte Säuren können zum Beispiel in den ersten Tagen des Fastens mobilisiert werden, was im Fall der Harnsäure zu einem Gichtanfall führen kann. Manche Ärzte interpretieren das leider falsch und ziehen den Schluss, Heilfasten könnte generell Gicht auslösen. Ein Gichtanfall findet aber nur dann statt, wenn – meist ernährungsbedingt – ohnehin zu viel Harnsäure im Körper ist.
Wenn Sie wissen, dass Sie erhöhte Harnsäurewerte haben, sollten Sie mehrere Entlastungstage (siehe > ) einlegen, bevor Sie mit dem eigentlichen Fasten beginnen, oder aber eine mildere Fastenform wie etwa Basenfasten wählen. So gewöhnt sich Ihr Stoffwechsel an die Umstellung, und Sie erleben das Fasten von Beginn an als Wohltat für Körper und Seele.
Sollte ich eine Heilfastenkur unter ärztlicher Anleitung machen?
Wenn Sie ganz gesund sind, können Sie auch ohne ärztliche Anleitung fasten. Leiden Sie an einer oder mehreren chronischen Krankheiten, ist es ratsam, sich von einem Arzt begleiten zu lassen – insbesondere bei Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Problemen oder rheumatischen Erkrankungen. Wichtig: Nur ein Arzt mit der Zusatzbezeichnung »Fastenarzt« besitzt die notwendige Qualifikation.
Andere Fastenformen
Ist Fasten nach F. X. Mayr auch Heilfasten?
Der österreichische Arzt Franz Xaver Mayr entwickelte eine Kur, die oft als Mayr-Fasten oder Mayr-Kur bezeichnet wird. Mayrs »Milch-Semmel-Diät« soll dazu dienen, das Essverhalten der Patienten zu schulen. Das Kautraining steht dabei im Vordergrund. Mayr kam es weniger auf das »Was« als auf das »Wie« in der Ernährung an. Ernährung ist das Ergebnis aus dem Lebensmittel und der Verdauungsleistung – so sein zentraler Grundsatz. Schon 1912 erschien sein erstes Buch über Darmträgheit. Bestandteil seines Therapieprogramms war wie beim Heilfasten stets auch die Darmreinigung, die er mit Glaubersalz verordnete. Sonst hat die Mayr-Kur keine Ähnlichkeiten mit Heilfasten.
Wirkt die F.-X.-Mayr-Kur entsäuernd?
Franz Xaver Mayr interessierte sich für die verschiedenen Bauchformen und studierte sie in Bezug auf Gesundheit und Krankheiten. Aus seiner Entdeckung, dass jede Störung der Darmfunktion eine charakteristische Körperhaltung und Bauchform zur Folge hat, entwickelte er die F.-X.-Mayr-Kur, die er anfangs nur mit Milch und luftgetrockneten Semmeln durchführte – weshalb sie oft Milch-Semmel-Diät genannt wird. Es ging ihm dabei um Schonung, Schulung und Säuberung des kranken und überlasteten Darms.
Milch und Semmeln sind keine Basenbildner – das wusste auch schon F. X. Mayr. Sein Ziel war, durch Reduktion auf diese, wie er meinte, leicht verdaulichen Nahrungsmittel und durch das zugehörige Kautraining den Darm so zu entlasten, dass keine Gärungs- und Fäulnisgase mehr
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