300 Fragen zur Saeure-Basen-Balance
entstehen können. Diese seien auch an der Entstehung der Übersäuerung beteiligt.
INFO
Moderne Mayr-Kuren
Franz Xaver Mayr (1875–1965) war davon überzeugt, dass nicht die Wirkung des einzelnen Lebensmittels entscheidend sei, sondern wie der Körper es verwertet. Heute wissen wir, dass viele Menschen Unverträglichkeiten gegen Weizen und Milch haben und die »klassische« Mayr-Diät gar nicht durchführen könnten. Moderne Mayr-Medizin wird daher mit Dinkel- oder anderen Getreidearten angeboten und anstelle der Kuhmilch mit Ziegen-, Schaf-, Hafer-, Reis- oder Sojamilch. Diese Lebensmittel haben alle keine entsäuernde Wirkung. Dennoch leistet die Mayr-Kur einen Beitrag zur Darmgesundheit. In der modernen Mayr-Medizin werden zusätzlich basische Mineralien verordnet, damit ein gestörter Säure-Basen-Haushalt während einer strengen Mayr-Kur ausgeglichen werden kann.
Was ist die milde Ableitungsdiät?
Die milde Ableitungsdiät ist eine sanfte Diätform, die der Mayr-Arzt Erich Rauch zusammen mit dem Mayr-Koch Peter Mayr vor etwa 30 Jahren aus der Mayr-Kur heraus entwickelt hat. Im Vordergrund stehen dabei verdauungsschonende Speisen, die je nach individueller Verträglichkeit gewählt werden. Die milde Ableitungsdiät berücksichtigt auch den Säure-Basen-Haushalt: Die Rezepte sind so konzipiert, dass ein Basenüberschuss erreicht wird. Mittels der milden Ableitungsdiät in Verbindung mit den Therapiesäulen der Mayr-Kuren wie Schonung, Säuberung und Schulung kann man den Körper schonend entsäuern. Wichtig ist dabei, dass die Nahrung langsam und gründlich gekaut wird – das Kautraining. Die milde Ableitungsdiät ist den Prinzipien der 80/20-Regel verwandt.
Wirkt reines Saftfasten entsäuernd?
Reines Saftfasten ist eine abgewandelte Form des Heilfastens. Dabei wird viel Obst- und Gemüsesaft getrunken. Idealerweise sollten diese Säfte frisch gepresst sein, weil sie dem Körper dann genügend Basen zuführen – und besser schmecken. Leider werden meist Fertigsäfte dazu verwendet, die in puncto Gesundheitswert und Aroma Frischsäften meist unterlegen sind. Saftfasten wirkt relativ gut entsäuernd. Sie sollten jedoch wissen: Wenn Sie mehr Obst- als Gemüsesäfte trinken, kann der hohe Zuckergehalt des Obstes verstärkte Darmgärung bewirken und schnell wieder hungrig machen. Reines Saftfasten ist daher als Entsäuerungskur nur sinnvoll, wenn Sie frisch hergestellte, sofort verwendete und Gemüse- und Obstsäfte im Verhältnis 80 zu 20 trinken.
Kann ich mit Früchtefasten entsäuern?
Reines Früchtefasten führt der Säure-Basen-Bilanz nach rein rechnerisch zu einer Entsäuerung. Es ist aber mit Vorsicht zu genießen. Wenn Sie zu einem labilen Blutzuckerspiegel neigen, können Sie dabei in richtige »Energielöcher« fallen. Dass Ihr Blutzuckerspiegel labil ist, erkennen Sie daran, dass Ihre Energie ab dem späten Vormittag stark nachlässt, dass Sie müde werden und dem nur abhelfen können, indem Sie eine Kleinigkeit essen. Diesen Blutzuckerabfall, zu dem manche Menschen genetisch bedingt neigen, nennt der Mediziner Hypoglykämie. Für die Betroffenen ist Früchtefasten gar nicht geeignet. Sie können natürlich trotzdem Obst essen, aber nicht ausschließlich. Hinzu kommt, dass Obst aufgrund seines hohen, schnell verwertbaren Fruchtzuckeranteils sehr bald wieder hungrig macht. Empfehlenswert ist es auf jeden Fall immer, Obst im Laufe der ersten Tageshälfte zu essen, da es dann leichter verdaut werden kann.
Wie wirkt Suppenfasten auf den Säure-Basen-Haushalt?
Beim Suppenfasten essen Sie zu allen Mahlzeiten ausschließlich frische, selbst gekochte Gemüsesuppen. Auch eine reine Kartoffelsuppe gehört dazu; Hühnersuppe, Gulaschsuppe und Ähnliches aber natürlich nicht. Eine Fastenkur mit Gemüsesuppe kann durchaus dazu beitragen, den Säure-Basen-Haushalt zu entlasten und ins Gleichgewicht zu bringen. Die Kur ist erfahrungsgemäß nur etwas für echte Suppenfans – alle anderen verlieren schnell die Lust daran und brechen das Fasten ab. Als gute Alternative zum Suppenfasten gibt es Entsäuerungskuren, die auch feste Nahrung enthalten sowie lecker und abwechslungsreich sind, zum Beispiel das Basenfasten (siehe > ).
Wenn Basenfasten entsäuert und basisch macht, macht Säurefasten dann sauer?
Hinter dem sogenannten Säurefasten verbirgt sich der Gedanke, durch das Reduzieren von Säurebildnern eine Entsäuerung zu erreichen. Bei genauerer Betrachtung handelt es sich dabei um eine Säure-Basen-Diät,
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