300 Fragen zur Schwangerschaft
Es heißt, jede Schwangerschaft koste »einen Zopf und einen Zahn«. Kann ich etwas gegen den Haarausfall nach der Geburt tun?
Etwa ab der zweiten Hälfte der Schwangerschaft werden Sie feststellen, dass Ihr Haar dicker und glänzender geworden ist. Nach der Geburt wird sich das hormonell bedingt wieder ändern. Durch den starken Östrogenabfall gehen Ihnen dann plötzlich vermehrt die Haare aus. Das ist normal und bedeutet nicht, dass Sie nach der Geburt weniger Haare haben als vor der Schwangerschaft. Ihr Haarvolumen kehrt lediglich auf den ursprünglichen Stand zurück.
Heißhunger
? Ich habe manchmal richtige Heißhungerattacken und kann mich dann nicht mehr beherrschen. Wenn das so weitergeht, nehme ich bestimmt zu viel zu!
In der Schwangerschaft wird vermehrt Insulin (ein Hormon, das den Zuckergehalt des Blutes reguliert) produziert. Es kommt deshalb immer wieder zu einem starken Abfall des Blutzuckerspiegels und damit zu Heißhungergefühlen. Dann möchten Sie am liebsten gleich eine ganze Tafel Schokolade oder ein großes Stück Sahnetorte essen. Dadurch schießt der Blutzuckerspiegel zwar schnell in die Höhe – nur leider hält das Sättigungsgefühl nicht lange vor. Schnell ansteigende Blutzuckerspiegel sinken auch ebenso schnell wieder ab. Um diesen Kreislauf zu durchbrechen, sollten Sie täglich fünf oder sechs kleinere Mahlzeiten zu sich nehmen. Sie sind besser verträglich als drei große und lassen Heißhunger gar nicht erst aufkommen. So wird kontinuierlich eine geringe Menge – und nicht mehr ab und zu eine große Dosis – Insulin in den Blutkreislauf abgegeben. Das beugt zudem Übelkeit vor, die durch starke Blutzuckerschwankungen begünstigt wird.
TIPP
Süß, aber gesund
Zu herkömmlichen Süßigkeiten gibt es leckere Alternativen, die den Blutzucker für einige Zeit wirkungsvoll normalisieren:
Vollwertiges Getreidemüsli
Honig oder Vollrohrzucker
Gesüßte Früchte- und Müsliriegel
Trockenfrüchte wie Feigen, Aprikosen, Rosinen
Nüsse
Herzklopfen
? Ist es normal, dass ich jetzt starkes Herzklopfen habe?
Herzklopfen oder Herzrasen sind an sich nichts Beunruhigendes, denn in der Schwangerschaft vergrößert sich das Blutvolumen um bis zu 40 Prozent. Das Herz muss deshalb mehr leisten und schlägt nicht nur stärker, sondern auch schneller: Der Puls ist um etwa zehn Schläge pro Minute erhöht. Bei Blutarmut (meist wegen Eisenmangel, siehe ab > ) sind diese Symptome noch ausgeprägter. Wenn die Herzbeschwerden nur ab und zu auftreten und Sie ansonsten relativ normal belastbar sind, besteht kein Grund zur Sorge.
In der Spätschwangerschaft ist das Herzklopfen oft besonders stark, wenn Sie abends im Bett liegen. Wenn Sie auf dem Rücken liegen, kann die große Hohlvene, die das verbrauchte Blut zum Herzen zurückführt, durch das Gewicht Ihres Kindes etwas zusammengedrückt werden (Vena-cava-Syndrom, siehe > ). Auch dann reagiert das Herz zunächst mit einem schnelleren und stärkeren Herzschlag, um trotzdem noch genug Blut weiterzupumpen. Versuchen Sie, in der sogenannten stabilen Seitenlage zu schlafen, abgestützt mit mehreren Kissen (siehe > ).
Wenn Sie allerdings deutliches Herzstolpern, also Rhythmusstörungen, spüren, sollten Sie sich ärztlich untersuchen lassen.
Hitzewallungen
? Nachts wache ich häufig schweißgebadet auf. Und auch tagsüber kann ich Hitze überhaupt nicht mehr vertragen.
Die meisten Schwangeren beklagen sich über ein verändertes Temperaturempfinden. In der Frühschwangerschaft ist ihnen eher zu kalt, in der Spätschwangerschaft eher zu heiß. Beides ist normal – und irgendwie müssen Sie sich damit abfinden.
Hitzewellen und Schweißausbrüche entstehen dadurch, dass jetzt mehr Blut durch den Körper zirkuliert. Der Stoffwechsel arbeitet auf Hochtouren, deshalb wird mehr Wärme erzeugt. Die Blutgefäße der Haut erweitern sich und geben Wärme nach außen ab.
Sie können nichts weiter tun, als dünne, lockere Kleidung, möglichst aus Baumwolle oder Leinen, zu tragen. Günstig sind mehrere dünne Schichten, damit Sie je nach Temperatur Kleidungsstücke an- oder ausziehen können. Kühlen Sie sich mit Duschen und kalten Wassergüssen über die Unterarme ab. Wenn Sie nachts mit brennenden, heißen Füßen aufwachen, können Sie sich einen Eimer mit kaltem Wasser neben das Bett stellen und bei Bedarf die Füße eintauchen. Sind die Beine abgekühlt, können Sie leichter wieder einschlafen.
TIPP
Das hilft gegen Hitzewellen und
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