300 Fragen zur Schwangerschaft
Schweißausbrüche
Trinken Sie viel, um die verlorene Flüssigkeit zu ersetzen. Lauwarmer Apfelsaft sowie Früchte-, Malven-, Salbei- oder Melissentee kühlen und verringern die Schweißproduktion.
Verzichten Sie auf folgende Lebensmittel: scharfe Gewürze, Knoblauch, Lauch, rohe Zwiebeln, Hafer, Buchweizen, Essig, Kaffee, Kakao, Schwarztee, Grüntee, Fencheltee, Alkohol (!), gegrilltes oder scharf angebratenes Fleisch sowie Lammfleisch.
Wenn Sie Lust auf Saures haben, verzichten Sie auf Essiggurken und Ähnliches, denn Essig hat nur vordergründig eine kühlende Wirkung. Wird er zur innerlichen Anwendung benutzt, wärmt er auf.
Ischiasschmerzen
? Sind Ischiasschmerzen typisch in der Schwangerschaft?
Der Ischiasschmerz gehört zwar nicht zu den »klassischen« Schwangerschaftsbeschwerden, ist aber auch nicht selten. Vor allem gegen Ende der Schwangerschaft, wenn sich die Gebärmutter etwas gesenkt hat, kann der Kopf des Kindes auf den Ischiasnerv drücken. Dann spüren Sie den typischen Schmerz, der von der Leistengegend über die Hinterseite des Oberschenkels und manchmal sogar bis zu den Fußspitzen ausstrahlt. Dies kann begleitet sein von Kribbeln oder Taubheitsgefühlen (siehe > ), Empfindungsstörungen oder sogar Lähmungserscheinungen.
Wichtigste Sofortmaßnahme bei Ischiasschmerzen ist die Entlastung der Wirbelsäule, etwa durch Abstützen auf ein Möbelstück. Danach legen Sie sich vorsichtig hin. Bewährt hat sich die Stufenbettlagerung, das heißt, Sie legen sich auf den Rücken, beugen Hüft- und Kniegelenk im rechten Winkel und lagern die Unterschenkel auf einem dicken Kissenstapel, einem Hocker oder einem Stuhl. So werden die Lendenwirbel entlastet. Eine Wärmflasche oder Einreiben mit durchblutungsfördernder Salbe oder Gel kann auch helfen. Auch sehr praktisch ist ein flaches Heizkissen, das Sie sich einfach unter den Rücken legen können.
Zur Schmerzlinderung gibt es verschiedene Arzneimittel, die auch in der Schwangerschaft erlaubt sind (siehe > ). Paracetamol ist dabei das Mittel der ersten Wahl. Ibuprofen und Acetylsalicylsäure sollten im letzten Drittel der Schwangerschaft nicht mehr eingesetzt werden. Bei extremen Schmerzen ist auch eine Spritze (Injektion) mit bestimmten Schmerzmitteln erlaubt.
Bevor die Ischiasschmerzen als rein schwangerschaftsbedingt abgetan werden, sollte von neurologischer oder orthopädischer Seite her ausgeschlossen werden, dass etwas Ernsthaftes dahintersteckt.
Juckreiz
? Vor allem am Bauch könnte ich mich ständig kratzen. Geht das allen Schwangeren so?
Am Schwangerschaftsjuckreiz sind nicht nur die Hormone schuld. Auch die Überdehnung der Haut spielt eine Rolle, besonders in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft. Außerdem wird die Haut durch die vermehrte Schweißbildung in den großen Hautfalten gereizt, zum Beispiel unter den größer gewordenen Brüsten oder in der Leistengegend. Trockene Haut ist besonders stark betroffen. Viele Schwangere bemerken auch, dass ihre Handflächen und Fußsohlen gerötet sind, brennen und jucken.
? Meine Haut juckt wie verrückt, außerdem habe ich einen Ausschlag. Was kann ich tun?
Bei anhaltendem und großflächigem Juckreiz mit Ausschlag und Wundsein sollten Sie auf jeden Fall Ihren Frauenarzt informieren.
Zeigen sich auf der Haut juckende Quaddeln, Papeln oder Bläschen, leiden Sie wahrscheinlich an einer Schwangerschaftsdermatose (PUP-Syndrom). Unter entsprechender Behandlung (antihistaminhaltige Salbe oder mittelstarke Cortisoncreme) heilt diese schnell wieder ab.
Möglicherweise liegt aber auch ein schwangerschaftsbedingter Gallenstau (Cholestase) vor. Das ist eine seltene, aber schwere Leberfunktionsstörung, die vorzeitige Wehen auslösen und unter der Geburt zu einer gefährlichen Blutgerinnungsstörung führen kann. Eventuell wird Ihnen Ihr Arzt dann gegen den Juckreiz ein Medikament verschreiben.
TIPP
Das hilft bei Juckreiz
Tragen Sie bequeme Kleidung.
Ernähren Sie sich fettarm.
Trinken Sie Tee aus Schafgarbe oder Pfefferminze.
Schwimmen tut der gereizten Haut gut.
Verwenden Sie keine Seife, denn sie trocknet die Haut aus. Nehmen Sie nur klares Wasser zum Waschen.
Benutzen Sie einen Badezusatz mit Meersalz, Kieselerde, Natron, Maisstärke, Molke oder Kleie oder ein spezielles Ölbad.
Reiben Sie sich nach dem Duschen mit einem in Apfelessig getränkten Waschlappen ab, brausen Sie sich dann entweder kurz ab oder lassen Sie den Essig einfach auf der Haut.
Betupfen Sie die juckenden Stellen mit Tüchern,
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