300 Fragen zur Schwangerschaft
dass sich ein bisschen »Nachhilfe« durchaus lohnen kann (siehe Kasten auf > ). Auch die Akupunktur wird zur Wendung von Beckenendlagen mit sehr gutem Erfolg eingesetzt.
Haben all diese Methoden bis zum Ende der 37. Woche keinen Erfolg gehabt, bleibt nur noch die Hoffnung, dass sich das Kind doch noch von selbst dreht oder das geburtshilfliche Team die äußere Wendung (siehe folgende Frage) schafft. Sollte dies nicht der Fall sein gibt es eine Geburt aus Beckenlage oder einen Kaiserschnitt.
TIPP
So helfen Sie Ihrem Baby in die richtige Startposition
Ein sehr einfacher Wendungsversuch ist die »indische Brücke«. Dabei handelt es sich um eine Lagerungsübung, mit der Sie ab der 32. SSW beginnen können. Sie legen sich dazu auf den Rücken. Die Unterschenkel ruhen waagerecht auf einem Couchtisch oder niedrigen Stuhl. Unter das Becken legen Sie ein Kissen, damit das Becken höher als der Brustkorb liegt. Diese Übung wird ein- bis zweimal am Tag für etwa 10 bis 15 Minuten durchgeführt.
Die »sanfte Lichtwende« nutzt das Phänomen, dass einige Babys durch Lichteinfluss ihre Lage verändern. Dazu müssen Sie allerdings einschätzen können, wohin Ihr Baby schaut. Setzen Sie dann eine lichtstarke Taschenlampe in Blickrichtung Ihres Babys auf den oberen Teil Ihres Bauches auf und führen Sie sie langsam nach unten. Diesen Vorgang können Sie mehrmals hintereinander wiederholen.
Die »Zilgrei-Methode« ist eine spezielle Atemtechnik mit leichter Massage. Sie müssen sie unter Anleitung einüben. Während des Einatmens schieben die über dem Schambein verschränkten Finger den Bauch nach oben und halten ihn in der Atempause fest. Während des Ausatmens sinken Hand und Bauch wieder nach unten.
Auch die »Moxibustion« müssen Sie sich erst von Ihrer Hebamme zeigen lassen, können sie danach aber allein zu Hause durchführen. Sie entstammt der Traditionellen Chinesischen Medizin und besteht aus der Wärmebehandlung eines bestimmten Akupunkturpunktes am kleinen Zeh mit der sogenannten Moxa-Zigarre. Die Moxibustion sollte einmal täglich für 10 bis 20 Minuten an beiden kleinen Zehen durchgeführt werden.
? Wie funktioniert die »äußere Wendung«? Wie hoch sind die Erfolgschancen?
Zunächst einmal muss abgeklärt werden, ob ein Wendungsversuch überhaupt sinnvoll ist. Das Kind darf nicht zu schwach, aber auch nicht zu groß sein, die Fruchtwassermenge sollte normal sein und es sollten keine weiteren Risikofaktoren vorliegen.
Die äußere Wendung wird erst ab dem Beginn der 38. SSW unter wehenhemmenden Medikamenten und der Bereitschaft für einen Kaiserschnitt-Notfall durchgeführt. Der Arzt versucht mit den Händen durch Druck auf die Bauchdecke das Kind zur Rolle vorwärts oder rückwärts zu bewegen. Während des Manövers wird das Kind mit Ultraschall und Herzton-Wehenschreiber (CTG) überwacht. Die Risiken sind für Sie und Ihr Baby gering, eine äußere Wendung ist auch nach einem früheren Kaiserschnitt möglich.
Mindestens die Hälfte aller Kinder lassen sich so dauerhaft in die Schädellage wenden. Die Erfolgschancen sind größer, wenn dies nicht Ihr erstes Kind ist. War ein erster Versuch erfolglos, kann nach einem oder zwei Tagen ein weiterer Versuch gestartet werden, der ebenfalls noch sehr gute Chancen hat. Wenn die äußere Wendung den Ärzten erst einmal gelungen ist, dreht sich das Baby nur in drei bis fünf Prozent der Fälle wieder zurück.
Kopfschmerzen
? Ich bin eigentlich kein »Kopfschmerzentyp«. Aber seit ich schwanger bin, habe ich mindestens einmal pro Woche damit zu kämpfen. Was kann ich tun?
Viele Schwangere haben in den ersten Monaten häufig Kopfschmerzen, weil die Nase verstopft ist, sie übermüdet oder im Nacken verspannt sind. Auch Stress, Hunger und eine erhöhte Koffeinempfindlichkeit können zu einer größeren Schmerzempfindlichkeit beitragen. Andererseits geht es manchen Frauen, die normalerweise unter Migräne leiden, in der Schwangerschaft vorübergehend deutlich besser.
Es gibt eine ganze Reihe von Hausmitteln, mit denen Sie sich bei leichten Kopfschmerzen selbst helfen können (siehe Kasten). Eine sehr gute Wirkung hat auch die Akupunktur, die Sie allerdings von einem Fachmann durchführen lassen müssen. Andere Schmerzmittel als Paracetamol sollten Sie nur nach Absprache mit Ihrem Frauenarzt einnehmen (siehe > ).
TIPP
Das hilft bei Kopfschmerzen
Ein Spaziergang an der frischen Luft
Eine kalte Dusche
Eine Ruhepause in einem abgedunkelten Raum
Eine warme
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