300 Fragen zur Schwangerschaft
bei der Geburt, sondern schon vorzeitig, manchmal schon zu Beginn des zweiten Schwangerschaftsdrittels. Das kann gefährlich werden, weil sich Keime leichter ansiedeln, die dann zu einer Fehlgeburt oder Frühgeburt führen können.
Die Gründe für eine Zervixinsuffizienz sind in den meisten Fällen unbekannt.
? Ich habe eine Muttermundschwäche. Was kann getan werden, um eine Frühgeburt zu verhindern?
Wenn Sie noch keine vorzeitigen Wehen haben, kann konsequente körperliche Schonung in den meisten Fällen eine Frühgeburt verhindern. Wichtig ist zusätzlich, Infektionen im Scheidenbereich zu vermeiden, indem der pH-Wert im sauren Bereich gehalten wird. Teststäbchen oder Testhandschuhe erhalten Sie in der Apotheke. Schon vorhandene Infektionen müssen sorgfältig behandelt werden (siehe ab > ).
Eine Muttermundschwäche, die sich schon sehr früh in der Schwangerschaft zeigt, kann mit einem Muttermundverschluss (Cerclage) behandelt werden. Dabei wird der Gebärmutterhals unter Narkose ungefähr im vierten Schwangerschaftsmonat zugenäht, das heißt, ein Kunststoffbändchen wird mit wenigen Stichen um die Zervix gelegt und wie bei einem Tabaksbeutel zugezogen. Das Bändchen wird erst eine oder zwei Wochen vor dem Entbindungstermin entfernt. Statt des Bändchens kann auch ein Cerclage-Pessar, das ist ein Ring aus weichem Gummi, ohne Narkose einfach über den Muttermund gestreift werden.
Leider kann ein Muttermundverschluss vorzeitige Wehen und eine Frühgeburt nicht mit absoluter Sicherheit verhindern. Allerdings können damit unter günstigen Voraussetzungen einige Wochen Zeit gewonnen werden. Vor allem Frauen, die in einer früheren Schwangerschaft schon einmal eine Muttermundschwäche hatten, kann auf diese Weise geholfen werden. Zusätzlich können Medikamente vorzeitigen Wehen und einer Scheideninfektion vorbeugen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber.
Myome
? Müssen Myome in der Schwangerschaft eigentlich entfernt werden, damit sie bei der Geburt nicht stören?
Myome sind gutartige Geschwulste, die in der Muskelschicht der Gebärmutter auftreten. Früher wurde angenommen, dass sie empfindlich auf die Östrogeneinwirkung in der Schwangerschaft reagieren und in dieser Zeit stärker wachsen. Das konnte in sorgfältigen Studien aber nicht bestätigt werden.
Heutzutage werden Myome in der Schwangerschaft kaum noch entfernt, denn in der Regel verusachen sie in der Schwangerschaft und bei der Geburt keine Komplikationen. Wenn ein Myom so schnell wächst, dass es die Gebärmutterwand sehr stark dehnt, oder wenn ein »gestieltes« Myom sich am Stiel dreht und nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt wird, entstehen deutliche Schmerzen. Es besteht jedoch kein Grund zur Beunruhigung. Normalerweise ist es ausreichend, wenn etwa alle vier Wochen im Ultraschall kontrolliert wird, ob und wie stark das Myom in der Gebärmutter wächst.
Sehr selten liegt das Myom an einer Stelle, wo es zu einem Geburtshindernis werden kann. Ihr Frauenarzt wird das aber mithilfe von Ultraschalluntersuchungen sorgfältig beobachten.
Nasenbluten
? Warum blutet meine Nase auf einmal so oft? Wie kann ich dem vorbeugen?
Nasenbluten tritt in der Schwangerschaft häufig auf. Die Blutgefäße in der jetzt stärker durchbluteten Nasenschleimhaut werden leichter verletzt, oft schon bei zu kräftigem Naseputzen. Aber auch die größere Blutmenge im Körper trägt zu verstärktem Nasenbluten bei.
Die Blutung sieht meist dramatischer aus, als sie wirklich ist, denn der Blutverlust ist minimal. Wenn Sie aus der Nase bluten, sollten Sie sich leicht nach vorn beugen und die Nasenflügel für fünf bis zehn Minuten zusammendrücken. Zusätzlich können Sie kalte Tücher auf die Stirn und in den Nacken legen. Die Kälte bewirkt, dass sich die Blutgefäße zusammenziehen und die Blutung aufhört. Gelangt Blut in den Rachen, sollten Sie es nicht schlucken, sondern ausspucken, damit Ihnen nicht übel wird. Halten die Blutungen länger als 20 Minuten an, suchen Sie vorsichtshalber einen Arzt auf.
Zur Vorbeugung sollten Sie viel trinken und die Nasenschleimhaut durch eine pflegende Salbe oder Nasenöl feucht halten. Naseputzen ist nur sinnvoll, wenn Sekret produziert wurde, jedoch nicht, wenn die Nasenschleimhaut nur angeschwollen ist. Vor allem einige Stunden nach dem Nasenbluten können sich durch den erhöhten Druck beim Schnäuzen angetrocknete Blutkrusten lösen und eine erneute Blutung auslösen.
Häufiges Nasenbluten kann aber auch ein Symptom
Weitere Kostenlose Bücher