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305 - Nach Millionen von Jahren

305 - Nach Millionen von Jahren

Titel: 305 - Nach Millionen von Jahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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vor Kurzem hatte er nach Xij gesehen. Sie sah in ihrem Koma toter aus als der Klon vor ihm.
    Bel’ar berührte seinen Arm. »Es gibt auch eine gute Nachricht. Dadurch, dass der Klon so hochwertig ist, kann ich ihn noch switchen.«
    »Switchen?« Er runzelte die Stirn. »Du meinst das Geschlecht?« Beim besten Willen konnte er an dem leblosen Körper kein Geschlecht ausmachen.
    »Nein.« Bel’ar ließ ihn los und trat an den nierenförmigen Kasten heran. »Das Geschlecht lässt sich ohnehin noch wandeln. Ich meine die Rasse. Aufgrund der großen genetischen Ähnlichkeit und der Erkenntnisse, die ich durch die Genkugel gewinnen konnte, kann ich aus dem Klon einen Menschen formen.«
    »Einen Menschen?«, echote Matt verwundert. Damit hatte er nicht gerechnet. Seine Hoffnung, Xij würde vielleicht doch bei ihm bleiben, wuchs sprunghaft an. In einem Hydritenkörper würde sie mit Sicherheit lieber in Gilam’esh’gad bleiben, aber als Mensch...
    »Nun ja«, druckste Bel’ar, »vielleicht wird er Pigmentflecken im Gesicht haben oder nicht ganz dieselbe Hauttonation. Eventuell wird er auch extrem schlank, wegen des hohen Wuchses. Aber ich könnte Xij einen Körper verschaffen, der ihrem jetzigen gleicht. Alles, was ich dafür brauche, sind ein paar Gewebeproben, die ich ihr problemlos entnehmen kann.«
    »Und wozu soll das gut sein?«, mischte sich Gilam’esh von der Schleuse her ein.
    Matt fuhr überrascht zu ihm herum. Er hatte ihn nicht kommen gehört, so leise war er hereingeschwommen.
    »Xij ist ein Mensch.« Er musterte den Hydriten. »Ihre Vergangenheit auf dem Mars liegt Milliarden Jahre zurück. Warum sollte sie an eine einzige Existenz als Hydree anknüpfen wollen?«
    Gilam’esh kam näher. »So, wie du es mir kürzlich geschildert hast, weißt du nicht einmal, ob Manil’bud tatsächlich nur einmal als Hydritin gelebt hat. Vielleicht erinnert sie sich nicht an diese Leben.«
    »Würde das etwas ändern?« Matt kniff die Augen zusammen. »Sie ist ein Mensch.«
    »Sie ist Manil’bud!« Gilam’esh legte den Kopf in den Nacken uns sah ihn herausfordernd an. »Sie ist Hydree!«
    Matt schwamm eine Länge zurück. »Du wirst von deinen Gefühlen für sie beeinflusst, Gilam’esh. Dabei übersiehst du das Wesentliche.«
    Gilam’esh kam ihm nach. »Ich spüre sie, und ich weiß, was ich fühle. Manil’bud freut sich auf einen hydritischen Körper!« Der Hydree war nun so dicht bei ihm, dass Matt seine Bewegungen im Wasser spüren konnte und die Bläschen aus Gilam’eshs Mund überdeutlich sah. Sie stiegen genau vor seinem Gesicht auf.
    Bel’ar mischte sich mit scharfer Stimme ein. »Denkt ihr nicht, dass ihr das ihr überlassen solltet?«
    Sie drehten sich beide zu ihr um. Matt fühlte Hilflosigkeit in sich aufsteigen. »Und wie? Sie ist nicht ansprechbar.«
    Die Hydritin hob beschwichtigend die Arme. »Ich bin sicher, es gelingt uns bald, Xij aus dem Heilkoma zu wecken. Vorerst werde ich nur das Geschlecht modifizieren und die Form des Körpers so lange wie möglich in der Schwebe lassen.«
    »Einverstanden.« Gilam’esh hob die Hand, als wollte er einen Schwur ablegen. »Wir lassen sie selbst entscheiden.«
    Matt nickte schwach. Der Geistwanderer fuhr im Wasser herum und stieß sich mit einer einzigen Bewegung zum Ausgang des Raumes.
    Er dagegen sah zu der Schleuse hin, aus der Gilam’esh gekommen war. Sein Freund hatte Xij besucht. Wieder einmal. Was sagte E’fah überhaupt dazu, ihn kaum noch zu Gesicht zu bekommen? Matt schüttelte den Kopf. Obwohl E’fah und Gilam’esh sich lange Zeit einen Körper geteilt hatten und sie das sicher verband, wäre er nie auf den Gedanken gekommen, die beiden als Paar vorzufinden. Etwas in Gilam’esh lehnte die Vergangenheit E’fahs ab.
    Bel’ar gab ihm einen kleinen Schubs in Richtung Schleuse. »Starr nicht wie ein hypnotisierter Hai auf den Eingang. Wenn du sie sehen willst, tauch zu ihr. Gilam’esh hat das Besuchsrecht nicht für sich gepachtet.«
    »Ja«, murmelte Matt abwesend. Langsam schwamm er zur Schleuse hinüber. Bel’ar schien sein Zögern richtig zu deuten.
    »Ich komme klar. Du kannst hier nichts mehr tun. Der Klon ist angeschlossen und wird mit Energie versorgt. Den Rest musst du mir und meinem Team überlassen.«
    Matthew folgte endlich seinem Impuls und betrat nach dem Durchqueren der Schleuse den mit Luft gefüllten Raum. Xij lag in ihrer Hummerschale und sah ein klein wenig besser aus als bei seinem letzten Besuch. Ein Hauch von Rot schimmerte

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