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308 - Ein Planet wird vermisst

308 - Ein Planet wird vermisst

Titel: 308 - Ein Planet wird vermisst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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wegziehen, um ihn nicht mit den Landestützen zu beschädigen. Bei Canduly Castle hatte er dieses Manöver bereits beobachtet. Dort war kein Problem gewesen, aber bei diesen Windgeschwindigkeiten...
    »Was machen wir eigentlich, wenn uns der Sprit ausgeht?«, warf er eine nicht unberechtigte Frage in den Raum.
    »Sprit?«
    »Treibstoff.«
    »Oh, das. Wir haben ein neues Komprimierungssystem, er sollte reichen.«
    »Hoffentlich auch, um anschließend zum Mond zurückzukehren.«
    »Wir haben verschiedene Möglichkeiten, alternative Treibstoffe zu verwenden. Das ist wirklich unser geringstes Problem.«
    »Komisch«, murmelte Matt. »Bei uns war es immer das größte.« Dann musste er sich wieder ganz auf die Kontrollen konzentrieren. »Ich bremse jetzt ab! Halte die Maschine gerade, vielleicht mit einer leichten Bugaufrichtung!«
    Ein Zischen erklang, als die Bremsdüsen zündeten und Schnee aufgewirbelt wurde. Das Shuttle sank jetzt deutlich langsamer.
    »Jetzt... gleich...«, murmelte Matt, während er und Mariann gegen den rüttelnden Sturm dort draußen ankämpften.
    Die Besatzung erwartete jeden Moment den Aufprall, das Bersten und Reißen von Metall; unwillkürlich klammerten sich alle fest, Steintrieb hielt weiterhin die Augen geschlossen.
    Aber der Schlag kam nicht. Dafür ein Ruck nach oben, als Matt den Konverter ausklinkte. »Jetzt nach rechts verlagern!«, rief er Mariann zu. Die reagierte schnell und das Shuttle neigte sich ein Stück zur Seite, bevor es sich wieder stabilisierte.
    Matt nahm Schub weg. Das Raumschiff sank in die Tiefe, dann gab es einen heftigen Ruck und ein markerschütterndes Knirschen, als die Landebeine Schnee zu Eis zusammenpressten – und dann standen sie still.
    Für einen Augenblick wagte niemand zu atmen.
    »Wahnsinn!«, erklang Steintriebs erschöpfte Stimme.
    ***
    Sie wühlten sich durch die Schneemassen, nachdem der Sturm endlich weitergezogen war. Draußen herrschte jetzt strahlender Sonnenschein, als ob nichts gewesen wäre.
    Die Menschen kletterten erschöpft ans Licht und freuten sich zunächst ihres Lebens. Ob es der Konverter geschafft hatte, konnten sie derzeit nicht feststellen.
    Mariann und Sinosi überprüften die Systeme des Shuttles und gaben grünes Licht, dass sie wieder starten konnten. Zu lange durften sie nicht warten, bevor die Schneemassen um sie zu Eis gefroren und den Konverter festhielten.
    »Und wo ist nun dieser Flächenräumer?«, fragte Vogler und drehte sich um die eigene Achse. »Ich sehe kilometerweit nur Schnee und Eis.«
    Matt war bereits dabei, die Position zu bestimmen, und machte ein zufriedenes Gesicht. »Hervorragend navigiert, Mariann. Es sind nur knapp hundert Meter«, lobte er. Um Voglers Frage zu beantworten, deutete er in die entsprechende Richtung. »Die Anlage liegt etwa zehn Meter unter der Oberfläche. Aber es gibt einen Zugang über eine breite Eisspalte. Die müssen wir finden und mit Thermostrahlern vom lockeren Schnee befreien.«
    Mariann und Steintrieb machten sich daran, das Shuttle wieder startklar zu machen, die anderen holten die Ausrüstung und stapften unter Matts Führung los. Dabei beantwortete der Mann aus der Vergangenheit Fragen über den Flächenräumer, so weit er sich an Details aus den Konstruktionsplänen erinnern konnte.
    »Die Abstrahlschüssel kann erhitzt werden«, sagte er auf die Frage, wie sie denn zehn Meter Eis entfernen wollten, um die Anlage freizulegen. »Aber das ist gar nicht nötig. Es genügt, wenn wir den Konverter über den beiden Energiespeichern positionieren. Die Magnetfelder durchdringen das Eis und sollten den Speicher aufladen – sobald wir die Anlage aktiviert haben. Und dafür müssen wir erst einmal hinein.« Er sah sich zum wiederholten Male mit zusammengekniffenen Augen um. In der Sonne glänzte die Eisfläche so stark, dass sie alle schneeblind werden würden, wenn sie sich der Helligkeit für längere Zeit aussetzten.
    Dann entdeckte er endlich, was er gesucht hatte: Eine scharf abgegrenzte, kastenförmige Erhebung in der Schneefläche. »Dort hinüber!«, wie er an.
    Schon bevor sie bei der Erhebung ankamen, sahen sie die Spalte, die sich gleich daneben erstreckte. Matt wusste, dass sie einst über zehn Meter tief gewesen war – jetzt, nach dem Blizzard, hatte sie sich zu zwei Dritteln mit Schnee gefüllt.
    Vogler war neben der Kastenform stehen geblieben. »Was stellt das dar?«, fragte er.
    »Eine Palette mit Vorräten«, antwortete Matt, und fügte, als er ratlose Gesichter

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