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309 - Die Rache der Hydriten

309 - Die Rache der Hydriten

Titel: 309 - Die Rache der Hydriten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern Sascha Vennemann
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dem Rücken gelehnt hatte, und stand auf.
    Er befand sich in einer Verbindungsröhre, die den inneren und den äußeren Ring der Anlage miteinander verband. Auf der gegenüberliegenden Seite des Doppelrings befand sich der Einstieg, durch den sie in die Anlage vorgedrungen waren. Und auf dieser Seite die etwa vier Kilometer lange Röhre, die mit dem Meer verbunden war mit einer Transportqualle durchfahren werden konnte.
    Von seinen Gefährten war nichts zu sehen, aber Matt hörte geschäftiges Treiben und gedämpfte Rufe aus den beiden Ringen zu ihm herüberschallen.
    Er wandte den Blick nach rechts und musterte die ovale Öffnung in der Wand gegenüber dem Röhrendurchgang, die wie ein leergelaufenes Wandaquarium wirkte. Mit Schaudern dachte Matt daran zurück, was sie einst beherbergt hatte: der Koordinator, ein intelligentes, von den Hydriten geschaffenes Wesen, das die Station über Jahrtausende verwaltet hatte. Bei Matts erstem Besuch hier war es ihnen nicht besonders freundlich gesinnt gewesen.
    Und später, als es sich mit General Arthur Crow zu dem Mischwesen Kroow verbunden hatte, war seine Wut auf ihn eher noch gewachsen. Diese blinde Wut war Kroow beim Kampf gegen den ZERSTÖRER aus Agartha zum Verhängnis geworden: Die mächtigen Kreaturen hatten sich beide an ihm, Matthew Drax, rächen wollen – und sich dabei gegenseitig umgebracht. Nun, nicht ganz: Aruula hatte dem sterbenden Kroow dann den Todesstoß versetzt. Bevor sie...
    Schmerzhaft stieg der Tod seiner Tochter Ann wieder vor Matts innerem Auge auf. Fast ein halbes Jahr war das nun schon her, und trotzdem: Würde er je genug getrauert haben um das Kind, dessen Tod seine damalige Gefährtin Aruula verschuldet hatte?
    Ja, es war ein Unfall gewesen, daran konnte kein Zweifel bestehen. Aber in seinem ersten gewaltigen Schmerz hatte er Aruula von sich gestoßen. Die Einsicht kam viel später... zu spät. Würde es jemals ein Zurück geben? Würde er irgendwann wieder der schönen Barbarin gegenüberstehen und in die Augen blicken können?
    Matt hoffte insgeheim, dass dieser Tag früher oder später kommen würde. Aber angesichts der Gefahr, die ihnen nun ganz akut vom Streiter drohte, verblassten diese Sorgen und ließen sich leicht in den Hintergrund drängen.
    Da er nicht in den äußeren Ring gehen wollte, wo die Marsianer an den Speicherzellen arbeiteten und wo Xij in einem der Gemeinschaftsräume ein Nickerchen hielt, wandte er sich nach links und bog in den inneren Ring ein. Der Kreis um die Abstrahlschüssel in der Mitte bestand hauptsächlich aus Feldstabilisatoren – und dem Wandpaneel der Zieloptik, mit der man den Flächenräumer ausrichten konnte. Es war ein etwa zwei mal vier Meter großer bionetischer Bildschirm, der sogar ein Bild zeigte.
    Seit es ihnen gelungen war, die Energie des Shuttle-Reaktors in Teile der Anlage einzuspeisen, funktionierten die rudimentärsten Systeme wieder – so auch die primären Anzeigen. Matt sah, dass das bedrohlich rot blinkende Fadenkreuz noch immer an der Ostküste Nordamerikas platziert war. Dorthin, wo er beim letzten Mal gerade noch den Schuss hatte leiten können, mit welchem der rachsüchtige General Arthur Crow Waashton hatte ausradieren wollen.
    Manchmal fragte sich Matt, ob das, was aus dem dadurch entstandenen Zeitwald aus ferner Zukunft über die Stadt hereingebrochen war, so viel besser gewesen war. Mutierte Pflanzen und ein gigantisches amorphes Wesen hatten die Bürger angegriffen und etliche Menschenleben gekostet.
    Immer noch besser als ein Volltreffer mitten in die Stadt, bei der Pentagon, Weißes Haus und Capitol ausradiert worden wären , dachte Matt. Schließlich waren heute wie damals viele seiner Bekannten und Freunde dort, unter ihnen auch Mister Black und Miki Takeo. Matt fragte sich, ob der Androide noch immer in der Stadt war oder inzwischen weiter gezogen war.
    Vor dem Wanddisplay wuselte Meinhart Steintrieb herum. Der geniale Erfinder war zusammen mit den vier technisch versierten Marsianern und der in ihrem Shuttle verfügbaren Technik unersetzlich, wenn es darum ging, die Waffe der Hydriten instand zu setzen.
    Als sie vor ein paar Tagen angekommen waren, funktionierte hier noch so gut wie gar nichts. Die Speichereinheiten waren nach dem letzten Schuss erst geringfügig wieder aufgeladen, und nachdem sich der Koordinator aus der Anlage gelöst hatte, fehlte es dem Ganzen nicht nur an Energie, sondern auch an einem effizienten Steuerungssystem, um die vorhandenen Ressourcen

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