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309 - Die Rache der Hydriten

309 - Die Rache der Hydriten

Titel: 309 - Die Rache der Hydriten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern Sascha Vennemann
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überhaupt bereitstellen und nutzen zu können.
    Matt schüttelte die letzte Müdigkeit ab und stellte sich interessiert zu dem wissbegierigen Retrologen, der von der Technik sofort begeistert gewesen war und am liebsten alles aufgeschraubt hätte, um es zu erforschen. Gerade machte er sich an einem Wandpaneel zu schaffen, stocherte mit einem länglichen Gerät in einer runden Vertiefung herum, schaute auf das schmale beleuchtete Display und runzelte missmutig die Stirn.
    Als er Matt entdeckte, nickte er kurz, verschwendete aber keinen weiteren Blick an ihn. Zu sehr war er in seiner Aufgabe vertieft, woraus auch immer sie bestehen mochte.
    Matt räusperte sich. »Äh, wie kommen wir denn so voran? Ich will ja nicht drängen, aber...«
    Steintrieb ließ das Werkzeug sinken und seufzte. »Das hab ich dir doch heute Morgen schon gesagt!«, maulte er. »Die Energieleitungen zum Hauptcomputer liegen schon, wir müssen’se nur noch richtig verkabeln. Ich war stundenlang aufer Suche nach dem richtigen Zugangskanal. Dann musste ich noch ’nen Adapter zusammenfrickeln, damit die Anschlüsse hinhauen. Dieses Biozeug is ganz anders als unsere Tekknik.« Er lachte kurz und rieb sich die Augen. »Aber nix, was man nich mit ’n bisschen Nachdenken hinkriegen könnte.«
    Matt nickte unsicher. Er wusste die Vorzüge bionetischer Technik zu schätzen, ohne sich aber anzumaßen, sie zu verstehen. Das, was die Hydriten und ihre Vorfahren vom Mars, die Hydree, einst an halbintelligenten Baustoffen entwickelt hatten, war ihm noch immer ein Rätsel. »Ja, sicher, aber...«
    »Wie auch immer: Ich glaub, gleich hammers geschafft und können versuchen, den Hauptcomputer wieder anzuwerfen. Das System ist derzeit über so was wie dezentrale Nebenserver im Standby-Modus, an den Rechnerkern kommen wir aber nur über den zentralen Zugang. So jedenfalls hat’s mir Clarice erklärt. Schlaues Mädchen.«
    Aus dem Gang hinter ihnen erklangen Stimmen. Vogler und Clarice näherten sich vom äußeren Ring aus.
    Steintrieb schob das längliche Gerät erneut in die Wandöffnung hinter dem Panel und sein Gesicht hellte sich um eine Nuance auf. »Ah, scheint so, als wär’n auch die letzten Energiewaben in das Energiegitter aufgenommen worden. Der Zufluss hat sich noch mal um ’n paar Prozentpunkte erhöht.« Er nickte zufrieden. »Yep, ich denke, wir können einen Versuch wagen!«
    Matt blickte den angeregt miteinander diskutierenden Marsianern entgegen. Die Pigmentflecken in ihren Gesichtern waren dunkler als sonst; offenbar hatte ihnen die Arbeit an den Energiespeichern einiges abverlangt.
    »… nicht sicher, ob die Leitungen das standhalten«, sagte Clarice in beschwörendem Ton. »Wir haben keine Ahnung, nach welchem Muster sich die gespeicherte Energie in den Waben verteilt. Die Messungen erscheinen mir völlig willkürlich. Als gäbe es ein internes System, das die Ladung beständig umschichtet.«
    Steintrieb hörte interessiert zu. »Das Energieniveau soll schwanken? Meine Messungen haben nichts angezeigt.«
    Clarice schüttelte den Kopf. »Die vorhandene Gesamtenergie ist gleichbleibend mit ansteigender Tendenz, solange sich der Flächenräumer dank des Konverters weiter auflädt. Das Problem ist, wie wir den Energiefluss, den wir in den Hauptrechner einspeisen wollen, konstant halten sollen. Ich weiß nicht, ob die zwischengeschalteten Überspannungspuffer das kompensieren können. Mariann und Sinosi sind bei den Kammern geblieben, um dort gegebenenfalls manuell einzugreifen.«
    »Mit anderen Worten: Alles kann passieren«, erklärte Vogler auf Matts fragenden Blick. »Es kann sein, dass sich gar nichts tut und die Anlage in ihrem Schlafmodus verbleibt. Es kann aber auch sein, dass sie uns durchbrennt, wenn sie zu viel Spannung bekommt. Im besten Fall funktioniert alles nach Plan und wir können den Hauptrechner des Flächenräumers in Betrieb nehmen.«
    »Wovon ich überzeugt bin!«, gab sich Meinhart Steintrieb zuversichtlich. »Das alles hier«, er machte eine ausladende Geste, »ist so fantastisch in sich abgestimmt, dass es sich die fremde Technik ganz von selbst einverleiben wird.«
    So wie Crow vom Koordinator einverleibt wurde , durchzuckte es Matt und ein Schauer lief über seinen Rücken.
    Schnell schüttelte er den Gedanken ab. So etwas wie Übervorsicht konnten sie sich längst nicht mehr leisten. Er klatschte entschlossen in die Hände und sagte: »Freunde, die Zeit drängt. Wenn wir einen Versuch wagen können, dann sollten

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