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309 - Die Rache der Hydriten

309 - Die Rache der Hydriten

Titel: 309 - Die Rache der Hydriten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern Sascha Vennemann
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wir es tun. Es wird noch lange genug dauern, den Flächenräumer aufzuladen und zu justieren. Wenn sich die gesamte Anlage endlich selbst mit Energie versorgt, können wir über die nächsten Schritte nachdenken.«
    Clarice sah immer noch nicht begeistert aus, nickte aber schließlich. Sie nestelte einen Signalgeber aus der Tasche ihres Anzugs. Ein stützendes Exoskelett, wie Mariann und Sinosi es trugen, brauchten sie und Vogler schon lange nicht mehr. »Wie weit bist du mit den Anschlüssen, Meinhart?«
    »Vor einer halben Stunde fertig geworden!«, vermeldete der Retrologe stolz. »Und alles noch zweimal geprüft! Meinetwegen können wir loslegen.«
    Hoffentlich geht das gut... Matt machte unbewusst einen Schritt weg von Clarice und der Fernbedienung, die den Energiezufluss starten sollte. Steintrieb registrierte es amüsiert und grinste ihn unverhohlen an.
    Clarice gab eine Befehlsfolge auf dem Signalgeber ein. Ein leises Summen wie von elektrischen Generatoren setzte ein. Es kam aus Richtung des äußeren Ringes, dort wo die Energiespeicherschüsseln der Anlage ihre Ladung aus dem an der Oberfläche aufgesetzten Konverter bezogen. Die Anzeige der Zieloptik flackerte kurz, als rings um sie herum die bionetischen Rechner aus dem Standby erwachten.
    »Es haut hin! Ich hab’s gewusst!«, jubelte Steintrieb und trat an die Bedienelemente des Hauptrechners heran, auf denen hydritische Schriftzeichen aufleuchteten. »Gute Arbeit, alle zusammen!«
    Matt wagte kaum, es zu glauben. Die fragile Konstruktion schien tatsächlich zu halten. Sie konnten endlich die nächsten Schritte angehen und sich mit den Funktionen der Anlage vertraut machen. Ihm kam dabei eine Schlüsselrolle zu. Schließlich konnte er die fremde Schrift entziffern und übersetzen.
    Matt wollte gerade einen Schritt auf die Zieloptik zu machen, als das in den Hintergrund gedrängte Summen plötzlich anschwoll. Clarice nahm die Fernbedienung hoch und überprüfte die angezeigten Werte. Auch Steintrieb ging zurück zu seiner Wandöffnung und steckte das Messgerät hinein.
    »O nein«, flüsterte die Marsianerin. »Meinhart, hast du auch...?«
    Ein blauer Lichtblitz züngelte über den Messfühler von Steintriebs Gerät bis zur Hand des Mannes. Mit einem Aufschrei ließ der Retrologe sein Werkzeug fallen. »Verdammte...!«
    Nun überschlugen sich die Ereignisse. Elmsfeuer flirrten aus den Konsolen, bildeten leise knisternde Energienetze. Es roch verschmort. Dann durchzuckten Blitze die Luft. Entlang der Feldstabilisatoren des inneren Rings tanzten die Entladungen durch die ganze Anlage.
    Der Spuk dauerte etwa zehn Sekunden, dann brach das immer weiter angeschwollene Summen ab. Gleichzeitig gingen rings um sie herum alle Lichter, Displays und Versorgungssysteme aus.
    Es folgte eine kurze, gespenstische Stille. Dann klang Meinhart Steintriebs Stimme durch die Dunkelheit.
    »Scheiße!«
    ***
    Gilam’esh’gad, Bestiarium, wenige Wochen zuvor
    Schwach. Unendlich schwach. Kaum mehr vorhanden. Verdunstendes Wasser unter einer ungnädigen Sonne. Und doch am Leben. Vollgesogen von vibrierendem Hass auf die, die ihm das angetan hatten.
    Skorm’ak zitterte in dem Panzer, den er noch immer trug. Was war er? Krabbe, Languste, Garnele? Seine Gedanken verwirrten sich. Bilder des Wahnsinns wallten in ihm auf wie die heißen Eruptionen der unterseeischen Schwarzen Raucher.
    Die Wut wies ihm den Ausweg aus dieser furchtbaren Lage; die Wut auf Quart’ol und Gilam’esh, die seinen letzten Körper vernichtet hatten. Und noch größeren Zorn auf Pozai’don. Denn je länger er darüber nachdachte, desto klarer wurde ihm, dass sie bei ihrem Fluchtversuch aus Gilam’esh’gad einen Fehler begangen hatten: Pozai’don am Leben zu lassen. Sicher hatte der Wächter ihn und den Bund verraten. Nur deshalb hatten Quart’ol und Gilam’esh sie finden und aufhalten können. [1]
    Das ist alles Pozai’dons Schuld. Er tat mehr, als uns zu verraten. Pozai’don sperrte die Mitglieder des Gilam’esh-Bundes in die Kammer ein. Er hielt unsere Geister gefangen und demütigte uns. Ohne ihn würde der Bund noch existieren und ich wäre nicht der letzte Überlebende.
    Er tickelte in seiner Höhle auf und ab, hin und her, immer wieder. Ruhelos kreisten seine Gedanken, während die langen Stelzenbeine sich bewegten und die rot-weiß gestreiften Antennen zuckten. Ohne seine Geistwanderer-Fähigkeiten, die es ihm ermöglicht hatten, im letzten Moment in diesen niederen, von Instinkten bestimmten

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