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315 - Apokalypse

315 - Apokalypse

Titel: 315 - Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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als sie des bewusstlosen Jungen ansichtig wurde. »Ich hab euch oft gesagt, ihr sollt mit Juefaan keine so gefährlichen Spiele treiben. Aber nein, ihr wisst ja immer alles besser. Und das ist jetzt das Ergebnis.« Heiliger Zorn funkelte in ihren Augen.
    Der Trotz erwachte in Turner, während Huul die Schimpfkanonade mit unbewegter Miene über sich ergehen ließ. »Seit wann kannst du Juefaan so gut leiden, Schwesterchen? Ich dachte, du wärst froh, wenn er sich den Hals bricht.«
    Myrial sah ihren Bruder voller Empörung an. »Jetzt reicht’s. Noch ein Wort und ich verpass dir eine. Juefaan ist Rulfans Sohn, Leonard Pellams Halbbruder. Er hat mir das Leben gerettet. Er gehört zur Familie!«
    Myrial befahl Huul, Juefaan in dessen Zimmer zu bringen und aufs Bett zu legen. Und sie bat den Celtic, nach dessen Rückkehr auf Stuart Castle sofort den Heiler Cris Crump vorbei zu schicken.
    »Juefaan scheint es schwer erwischt zu haben«, flüsterte sie mit Tränen in den Augen und strich ihm sanft mit dem Handrücken über die nun totenbleichen Gesichtszüge. »Was habt ihr nur mit dem armen Jungen gemacht?«
    »Der arme Junge ist voll abgedreht, Schwesterchen und somit selber schuld. Wenn du mich fragst, hat er voll einen an der Klatsche. Keine Ahnung, welche Drogen die auf den Dreizehn Inseln immer futtern. Der Typ ist gemeingefähr-«
    »Sei still«, zischte ihn Myrial an. »Spar dir deine Ausreden. Ihr seid beim Training zu weit gegangen, gib es doch zu!«
    Turner sagte nichts mehr. Myrial bereitete einen Heiltee zu und flößte ihn Juefaan ein. Dabei warf sich der Junge unruhig hin und her, schwitzte stark, erwachte aber nicht. Kurz darauf entspannte sich Juefaan. Sein Atem ging nun regelmäßig.
    Myrial und ihr Bruder wollten gerade das Zimmer verlassen, als Juefaan plötzlich hochfuhr. »Alles vernichtet, alles tot... der Streiter kommt!«, krächzte er mit geschlossenen Augen. Und sank sofort wieder zurück.
    Turner spürte sein Herz hoch oben im Hals pochen. Auf Myrials Armen hatte sich Gänsehaut gebildet. »Hat er gerade eben Streiter gesagt?«, flüsterte sie.
    »D...das habe ich auch verstanden.«
    Die Geschwister wussten, was der Streiter war und welch ungeheure Gefahr er darstellte. Rulfan und Steintrieb hatten oft genug darüber gesprochen.
    »Kommt dieses... Monster tatsächlich?« Turner starrte seine Schwester aus großen Augen an. »Und woher will Juefaan das wissen?«
    Myrial versuchte ein beruhigendes Lächeln, obwohl ihr alles andere als wohl war. »Das sind Albträume, nichts weiter. Ich habe Rulfan immer gesagt, er soll euch Kinder nicht mit Schauergeschichten erschrecken... das ist nun das Ergebnis.«
    »Davon kommt’s sicher nicht«, hielt Turner wenig überzeugend dagegen.
    »Woher denn sonst?« Myrial warf ein paar Holzscheite in das Feuer, das im Kamin neben der Tür prasselte. Es knisterte, als die Flammen um das Holz leckten. Die junge Mutter schürte mit dem Feuerhaken nach, um das Feuer am Brennen und den Raum warm zu halten. Dann ging sie, um ihren eigenen Sohn zu stillen.
    Auch Turner, der zuerst bei Juefaan wachen wollte, verzog sich nach kurzem Überlegen. Der Junge von den Dreizehn Inseln war ihm unheimlich.
    ***
    Im Flächenräumer
    » Der Ursprung ist nach wie vor an Ort und Stelle«, stellte Takeo fest und versuchte so etwas wie Bedauern in seine Stimme zu legen. »Es hat nicht funktioniert. Die siebzig Prozent Speicheraufladung waren offensichtlich zu gering für diese Entfernung.«
    Matts Enttäuschung war grenzenlos. Er hätte heulen können. Dann war die Erde also verloren? Aber warum bewegte sich der Streiter kaum noch? Irgendwas musste der Schuss bewirkt haben!
    »Nur ein Bruchteil der Energie kam beim Streiter an«, fuhr der Android fort. »Statt in den Weltraum abzustrahlen, hat der Großteil die Anlage geflutet. Aber eine Wirkung haben wir trotzdem erzielt.«
    »Du meinst, der Streiter ist... betäubt?«, fragte Matt tonlos und wischte sich mit dem Ärmel den Schweiß von der Stirn.
    »Möglicherweise. Tot ist er jedenfalls nicht. Es kann nicht lange dauern, bis er hierher kommt, um nachzuschauen, was ihn da getroffen hat. Und seine Laune wird sicher nicht die beste sein.«
    Matt nickte kurz und abgehackt. Miki Takeos schwarzer Humor verfing momentan nicht bei ihm. »Dann bleibt uns keine andere Wahl – wir müssen ebenfalls durch eines der Zeitportale gehen und versuchen, in der Vergangenheit –«
    »Das wird nicht möglich sein«, unterbrach ihn der Android. »Ich

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