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319 - Paris - verbotene Stadt

319 - Paris - verbotene Stadt

Titel: 319 - Paris - verbotene Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Schluss einen wahren Kontinent aus schwarzem, teilweise rot glühendem Rauch, der sich über der mongolischen Wüste ausbreitete.
    West wunderte sich, dass die Chinesen so freigiebig mit der Hiobsbotschaft umgingen. Sah ihnen nicht ähnlich, wahrhaftig nicht. Immerhin hatten sie zwanzig Jahre lang an dem verdammten Generationenraumschiff gebaut und jetzt gingen sie als echte Loser vom Platz.
    »Wenn das mal keinen Krieg gibt.« West rieb sich die Hände. »Wenn das mal keinen Krieg gibt, Kameraden.« Seine Mongolen lachten und klopften ihm auf die Schulter.
    Danach sendeten die Chinesen Aufnahmen des Generationenraumschiffs, als es selbiges noch gab. Captain West und seine Mongolen lachten laut und ausgelassen und konnten gar nicht mehr aufhören, sich gegenseitig auf die Schultern zu klopfen.
    Als die Sonne aufging, schwebte ihr Gleiter in der Stratosphäre. Die Sicht auf Mutter Erde war klar, und ihr Ziel lag deutlich sichtbar unter ihnen: der indische Ozean. Noch knapp eine halbe Stunde, dann würden sie auf dem Gleiterträger JACOB SMYTHE landen.
    Tief im Norden zeigte die Außenkamera einen gewaltigen Rauchpilz, der langsam in die Atmosphäre hineinstieg. Captain George West fühlte eine tiefe Zufriedenheit. Während er den Landanflug vorbereitete, ging eine verschlüsselte Nachricht von der JACOB SMYTHE ein. Decodiert lautete sie: Sonderhologramm einschalten, Heimatnachrichten, D.A.
    D.A. bedeutete Dringlichkeitsstufe Abendrot , und entsprechend gespannt aktivierte West das Sonderhologramm. In ihm sahen er und seine beiden mongolischen Agenten das Konterfei des Biggest Daddy. Er sagte etwas wie: »Nach langen und reiflichen Überlegungen hat der Big-Daddies-Council sich gestern entschlossen, die Geschicke der Amerikanisch-Pazifischen Union in die Hände unserer chinesischen Freunde zu legen...«
    West hörte jedes Wort und verstand doch kein einziges.
    ***
    Gegen Abend wimmelte es von Chinesen im Zentraloffice. Viele Militärs waren unter ihnen, und keiner, der sich Silvester Smythe nicht lächelnd und mit zuvorkommender Freundlichkeit vorstellte. Der ehemalige Biggest Daddy der APU merkte sich keinen Rang und keinen Namen; er wollte nur noch weg.
    Doch sie dachten gar nicht daran, ihn allzu schnell zu entlassen. »Eine letzte Bitte hätten wir noch, Silvester«, wandte sich die junge Chinesin an ihn. »Bitte setzen Sie sich mit der Regierung Ihrer Marskolonie in Verbindung.«
    »Wie Sie wünschen, Frau Generalsekretär.« Smythe schwante Böses.
    Er musste sich mit niemandem in Verbindung setzen, die chinesischen Kommunikationsoffiziere taten das für ihn. Als nach einer halben Stunde die Gouverneurin der Marskolonie im Hologramm erschien, sah Smythe es ihren Gesichtszügen an, dass man seine Rede auf dem Mars bereits kannte.
    »Ich höre, Biggest Daddy«, erklärte die Gouverneurin kurz angebunden und ohne die üblichen Begrüßungsfloskeln zu bemühen.
    »Fordern Sie Ihre Kolonie im Namen meiner Regierung zur Kapitulation auf«, flüsterte ihm die Generalsekretärin zu.
    Smythe nickte kaum merklich. »Sie wissen Bescheid über die erfreulichen Veränderungen bei uns, Big Mom Doktor First Toyota Diamond?«, fragte er.
    »Ich habe von einer bedingungslosen Kapitulation der APU gehört«, entgegnete die Frau im Hologramm. »Und ich muss sagen, mir fehlt jegliches Verständnis dafür.«
    »Nun, meine liebe Big Mom, wir diskutieren die Sache natürlich schon seit geraumer Zeit, konnten Sie aber aus Gründen der Geheimhaltung nicht...«
    »Was wünschen Sie, Biggest Daddy?«, fuhr ihm die Japanerin in die Parade. »Meine Zeit ist begrenzt.«
    Vieles war Smythe gewohnt, nicht aber, dass ihm jemand derart unverblümt die kalte Schulter zeigte. Er brauchte ein paar Sekunden, bis er die Kröte geschluckt hatte. »Notieren Sie meinen Befehl, Verehrteste«, sagte er dann gefährlich leise, »und sorgen Sie dafür, dass er bis in die untersten Ebenen Ihrer Administration umgesetzt wird, und zwar sofort: Ich befehle Ihnen, dass Sie die Regierung der Marskolonie sofort in die Hände unserer chinesischen Freunde...«
    »Abgelehnt.« Die Stimme der First Toyota Diamond klirrte vor Kälte. Einen Wimpernschlag später erlosch das Hologramm.
    Smythe starrte auf die Armaturen der Schnittstelle und schüttelte den Kopf. »Sie verweigert den Befehl«, flüsterte er fassungslos. »Sie verweigert tatsächlich den Befehl...«
    »Schade.« Die Chinesin zuckte bedauernd mit der Schulter. »Doch nehmen Sie es nicht allzu schwer,

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