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319 - Paris - verbotene Stadt

319 - Paris - verbotene Stadt

Titel: 319 - Paris - verbotene Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Silvester. Wir werden Mittel und Wege finden, auch dieses Problem zu unser aller Zufriedenheit zu lösen.«
    ***
    Von ihrem erhöhten Posten auf dem alten Containerkran aus beobachteten sie, wie zwei gewaltige Überseegleiter einer alten Baureihe auf dem Flughafen von Orly landeten. »Schwertransporter sehen anders aus«, sagte Laurent. »Sie werden doch nicht noch mehr Truppen nach Paris schaffen?«
    Das schwere Flugzeug erregte auch Jeannes Misstrauen, denn Truppentransporter starteten und landeten gewöhnlich auf dem Flughafen Charles-de-Gaulle. Jeanne schickte einen Spähertrupp über die Seine, um den gelandeten Gleiter zu beobachten.
    Kurz darauf meldete sich Rudolpho über Laserport. »Zwei der gefangenen Figli di puttana habe ich ausgequetscht. Gute Neuigkeiten hören sich anders an, mia Bella.«
    Eine halbe Stunde später, im Lebensmittellager des alten Schulkomplexes, hörten Jeanne und ihre Offiziere seinen Bericht.
    »Die genaue Lage unseres Hauptquartiers kennen diese gelben Finocchi zum Glück noch nicht«, erklärte Rudolpho mit verdrossener Miene. »Doch sie wissen in etwa, wo sie zu suchen haben.« Sorge und Wut zugleich verdüsterten seine Züge. »Dieses chinesische Regiment war nur die Vorhut. Es hatte den Auftrag, den alten Hafen und das Seine-Ufer zu sichern und hier im Wald eine Kampfbasis zu errichten. Zehn weitere Regimenter wollen in drei Tagen hier aufmarschieren, um endgültig die Jagd auf uns zu eröffnen.«
    Ein Seufzen ging durch Jeannes Kommandostab. »In spätestens zwei Tagen würden sie unser Hauptquartier finden.« Jeanne rieb sich nachdenklich die Schläfen. »’Kein Rückzug ohne Vorstoß’«, zitierte sie. »Erinnert sich jemand, wer das vor bald zweihundert Jahren geschrieben hat?«
    Laurent und Nikolas nickten. »’Kein Rückzug ohne Vorstoß, erst recht, wenn die Angst dich einzuschnüren droht’«, zitierte Laurent. Und Nikolas bekräftigte: »Drax hat das mal gesagt, der amerikanische Guerillaführer.«
    Rudolpho Juventus zuckte mit den breiten Schultern. »Und was heißt das für uns?«
    »Dass wir handeln müssen. Sofort.« Jeanne blickte in die Runde ihres Kommandostabes. »Kommt schon, ich will Vorschläge hören!«
    Jeder, der etwas zu sagen hatte, äußerte sich. Am Ende lagen zwei Strategien auf dem Tisch: Die eine lief auf die Räumung des Hauptquartiers hinaus und auf den Rückzug der in kleine Einheiten zu organisierenden Brigade in die südlicheren Wälder und das unterirdische Tunnelsystem. Die andere sah vor, die Chinesen auf breiter Front an zwei oder drei neuralgischen Punkten anzugreifen, um so gegnerische Kräfte zu binden und Zeit für die Verlegung des Hauptquartiers zu gewinnen.
    Jeanne gab der zweiten Strategie den Zuschlag. »Greifen wir ihr eigenes Hauptquartier an«, beschloss sie, »den Elysee-Palast. Gehen wir zugleich auf ihr Munition- und Treibstofflager im Westen der Stadt los. Und eine dritte Einheit greift den Flughafen Orly an.«
    Während ihr Stab über die Umsetzung des Planes beriet, gingen zwei Nachrichten für Jeanne ein. Die erste kam aus dem Osten von einem vorgeschobenen Posten am Rheinufer. Jeanne zog sich einen Nebenraum zurück, um das Hologramm ihres Laserports zu aktivieren.
    Die Verbindung zur deutschen Widerstandsarmee in Berlin sei abgerissen, berichtete man ihr. Das Hauptquartier der zweiten unabhängigen Untergrundarmee Europas melde sich nicht mehr.
    Eine Hiobsbotschaft, und sie ging Jeanne gehörig an die Nieren. Jetzt ganz allein die Verantwortung für den Widerstand gegen die Chinesen tragen zu müssen, erschütterte sie.
    Die zweite Nachricht kam von den Spähern, die sie zum Flughafen Orly geschickt hatte. »Die Transporter haben keine Truppen gebracht«, meldete ihr Anführer.
    »Sondern?«
    »Gefangene.«
    »Gefangene?« Jeanne runzelte die Stirn. »Mit derart großen Ferngleitern? Wie viele denn?«
    »Tausende«, meldete der Späher. »Vielleicht Zehntausende. Viele Asiaten, aber noch mehr Europäer. Auch Araber und Afrikaner haben wir gesehen.«
    ***
    Ein Drittel der grauen Lumpenleute blieb tot oder verwundet oben in der Zentralkuppel des Ruheparks zurück – und mehr als die Hälfte ihrer Katzen. Der Rest konnte mit Matt und seinen Gefährten durch den Kellerschacht in den Untergrund fliehen.
    »Diese Rats scheuen den Tod nicht«, erzählte Grao’sil’aana, während er neben Matthew Drax her durch das Halbdunkel der alten Subwaytunnel trabte. »Sie decken diejenigen ihres Stammes, die Chancen haben, sich

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