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319 - Paris - verbotene Stadt

319 - Paris - verbotene Stadt

Titel: 319 - Paris - verbotene Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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beherrschten die Eroberer Grandfather inzwischen, dass sie auf jede Datenbank und jeden Lebensbereich der ehemaligen APU Zugriff hatten.
    Im Hologramm sah man jetzt nur noch sechs Ortungsreflexe. Die Generalsekretärin und ihre engsten Berater beugten sich über die Karte. Statt zu erlöschen, bewegten die Reflexe sich in Richtung Süden.
    »Das könnten Drax und dieser McNamara sein«, sagte die Generalsekretärin wie zu sich selbst. »Wie viele Begleiter hat man in ihrer direkten Umgebung beobachtet?«
    »Mindestens drei.« Der Informatiker generierte ein zweites Hologramm und lud Bilder zweier Frauen und eines Mannes hinein. »Die Rothaarige heißt Lola Rumsfield und gehört zur so genannten Liberty Party Army . Eine Pilotin im Rang eines Commanders. Über den Mann und das junge Mädchen ist nichts weiter bekannt.«
    »Die Objekte bewegen sich im Untergrund«, stellte die junge Chinesin erneut fest. »Wenn es sich wirklich um Drax, Dylan und ihre Komplizen handelt, dann frage ich mich, wohin sie so zielstrebig unterwegs sind.«
    »Vielleicht wollen sie zum JFK-Flughafen, Frau Generalsekretär«, bemerkte einer ihrer Berater. Wieder nickte sie langsam, und das Lächeln war nun ganz aus ihrer nachdenklichen Miene gewichen.
    »Gespräch für die Generalsekretärin!«, rief ein Kommunikationsoffizier an einer anderen Grandfather -Schnittstelle. Die junge Chinesin erhob sich und ging zu ihm. Das Konterfei Silvester Smythes flimmerte in einem Hologramm.
    »Sie wussten es...« Er wirkte mitgenommen, beinahe krank. »Ich verlange eine Erklärung...« Seine Stimme brach, seine Unterlippe zitterte. Er machte eine heftige, schneidende Handbewegung. »Erzählen Sie mir bloß nicht, dass Sie es nicht gewusst hätten...«
    »Wovon sprechen Sie, Silvester?« Reflexartig kehrte das Lächeln in ihre Züge zurück.
    »Von Ihrem Generationenraumschiff natürlich! Es wurde von unserem Geheimdienst lokalisiert, und eine unserer Raumstationen hat es vernichtet. Gerade eben hat mich die Nachricht erreicht. Es muss kurz vor meiner Rede an die APU geschehen sein...« Er ballte die Fäuste und erhob die Stimme. »Sie hätten es verhindern müssen! Das ist doch ein Trick! Sie haben mich ausgetrickst...!«
    Die Generalsekretärin wartete, bis ihm die Flüche und die Puste ausgingen und er sie nur noch keuchend und mit geröteten Augen aus dem Hologramm heraus anstarrte. »Beruhigen Sie sich, Silvester. Es besteht kein Anlass zur Sorge, das versichere ich Ihnen.«
    »Ich verlange eine persönliche Unterredung!«, zischte der ehemalige Biggest Daddy.
    Die Generalsekretärin drehte sich um und sah nach dem Hologramm mit den sechs Ortungsreflexen. Mit einer Kopfbewegung gab sie ihren Offizieren grünes Licht für einen Plan, den man ihr ein paar Minuten zuvor unterbreitet hatte. Danach wandte sie sich wieder dem völlig entnervten Mann im Hologramm zu. »Ich hatte sowieso vor, zu Ihnen an Bord des Ferngleiters zu kommen. In einer Stunde bin ich da, dann können wir alles in Ruhe besprechen.«
    ***
    »Aufwachen, Jeanne.« Jemand berührte sie sanft an der Schulter. »Wir haben Besuch.« Jeanne öffnete die Augen und blinzelte in Rudolphos breites und schwarzbärtiges Gesicht. »Gleich fünf«, sagte er. »Die Nacht ist sowieso um.«
    Bis tief in die Nacht hatten die St. Germains über Angriffsplänen gebrütet. Die Organisation stand, die Kommandeure waren benannt und Routen für die Vorstöße zu den Einsatzorten standen fest.
    »Besuch?« Jeanne stand auf und weckte ihre Adjutanten. Alle drei stiegen in die Stiefel und schlüpften in ihre Mäntel. Hinter Rudolpho her torkelte Jeanne aus den alten Büroräumen der Flugzeughalle. Laurent und Nikolas folgten schlaftrunken. Es war nicht ganz so kalt wie in der Nacht zuvor. Im Laufen band Jeanne sich das Haar mit ihrem schwarzen Stirntuch aus dem Gesicht. »Was für Besuch denn?«
    Drei Einheiten zu je hundert Häuserkampf- und Sprengstoffspezialisten hatte Jeanne gegen Mitternacht nach Nordwesten geschickt. Mit Lenkwaffen und Granatwerfern aus den Vorzeiten der Laserwaffentechnik sollten diese Stoßtrupps am Abend des folgenden Tages massive Angriffe auf den Flughafen Charles-de-Gaulle durchführen. Reine Scheinangriffe – Jeanne wollte möglichst viele chinesische Truppen im Nordwesten binden, bevor der eigentliche Angriff erfolgte.
    »Wirst schon sehen, mia bella.« Die Wachen vor der Stabsbaracke grüßten, Rudolpho Juventus stieß die Luke auf und wies mit theatralisch charmanter Geste in den

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