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319 - Paris - verbotene Stadt

319 - Paris - verbotene Stadt

Titel: 319 - Paris - verbotene Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Akzent. »Sie wollen sich in ganz Europa ansiedeln.« Er grinste schief. »Für uns Eingeborene bleibt da nicht mehr viel Platz, fürchte ich.«
    »Che merda!«, entfuhr es Rudolpho. »Diese elenden finocchi! Wir müssen sie schnellstmöglich in die Eier treten!«
    »Wer bist du?«, wandte Jeanne sich an den Kämpfer in Gelb-Schwarz.
    »Karl-Friedrich Borussia«, antwortete er. »Bin vor drei Tagen bis an den Rhein gekommen, direkt aus Berlin.«
    »Berlin ist gefallen, nicht wahr?«, fragte Jeanne. »Wir haben keine Verbindung zu euren Brigaden mehr.«
    »Weil die Gelbärsche eine Kuppel aus elektromagnetischem Störfeuer über den ganzen Nordosten des Bundesstaates Deutschland gelegt haben! Das blüht euch auch noch! Doch das heißt gar nichts!« Er sprang auf und ballte die Fäuste. »Berlin ist noch lange nicht verloren! Wir haben die Gelbärsche aus dem Zentrum der Stadt vertrieben und ihnen große Verluste zugefügt!«
    Ein Raunen ging durch Jeannes Offiziersstab. Endlich einmal eine gute Nachricht. »Wie habt ihr das geschafft?«, fragte einer. »Erzähle!« Und der junge Borussia-Kämpfer erzählte.
    Die Männer und Frauen bekamen glänzende Augen, während sie den Kriegsberichten des Gelb-Schwarzen lauschten. Leidenschaft und schiere Entschlossenheit der deutschen Widerstandskämpfer hatten, gepaart mit List und eiserner Disziplin, einer zehnfachen Übermacht getrotzt und sie schließlich besiegt. Jeanne sah ihren Kämpfern und Kämpferinnen an, wie gründlich der Bericht des Deutschen sie ermutigte. Sie schöpfte Hoffnung.
    »Guckt euch mit unseren Spähtrupps die aktuellsten Karten an«, wandte sie sich bei Sonnenaufgang an den abgerissenen und farbenfrohen Haufen. »Zeigt ihnen, wo weitere Einheiten eurer Sippe auftauchen könnten. Leider bleibt euch nach der langen Reise nicht viel Zeit, euch auf den nächsten Kampf vorzubereiten.« Sie blickte auf die Zeitangabe ihres Armbandports. »In knapp zwölf Stunden werden Stoßtrupps unserer Brigade Scheinangriffe auf den Flughafen Charles-de-Gaulle eröffnen.«
    »Ein Scheinangriff?« Der Olympic-Capitaine runzelte die Stirn. »Wozu soll das gut sein?«
    »Um die Hauptstreitmacht der Gelbarschtruppen nach Nordwesten zu locken, du Schnellmerker«, sagte Rudolpho. »Morgen nach Sonnenaufgang greift ein Bataillon dann das Munitions- und Treibstofflager der so genannten Volksarmee im Westen der Stadt an.« Er blickte auf die Zeitanzeige seines Mobilports. »In genau dreiundzwanzig Stunden. Danach wird in Paris die Hölle los sein.«
    »Und ist erst die Hölle los, werden wir unsere Hauptangriffe starten«, sagte Jeanne. »Zwölf Kompanien werden unter Rudis Führung versuchen, den Elyseepalast zurückzuerobern. Und ich werde mit zehn Kompanien den Flughafen Orly angreifen. Denn dort brüten die Gelbärsche irgendeine Schweinerei aus.«
    »Und wir?« Der Olympic-Captaine blickte spöttisch in die Runde. »Wir machen ein Schläfchen in der Zeit, oder wie?«
    »Ihr geht mit Rudi«, entschied Jeanne kurz entschlossen. »Doch vorher rasiert ihr euch die Schädel.«
    »Kommt gar nicht in Frage!«
    »Wollt ihr als lebendige Zielscheiben in den Kampf ziehen? Denkt an Matt Drax’ Worte: ›Der unsichtbare Kämpfer ist der wirkungsvollste Kämpfer‹. Statt wirkungsvoll werdet ihr so gut wie tot sein, wenn es ernst wird. Eure grellfarbenen Haarkämme leuchten nämlich Kilometer weit!«
    »Nix da!«, sagte der Olympic-Capitaine. »Unsere Haarkämme sind unsere Kriegsflaggen. Die bleiben auf dem Scheitel.« Seine Leute nickten entschlossen.
    »Ihr habt euch meinem Kommando unterstellt, also tut ihr, was ich sage.«
    »Gut, dann halten wir eben ein Mittagsschläfchen, während ihr euch mit den Gelbärschen prügelt!«
    Späher betraten die Baracke, meldeten feindliche Erkundungsgleiter, die über dem Wald am alten Flusshafen kreisten. »Sie suchen ihre verlorenen Einheiten«, sagte Jeanne. »Bald werden sie merken, dass wir sie vernichtet haben, und dann wimmelt es hier von chinesischen Einheiten. Sehen wir also zu, dass wir hier wegkommen.«
    Die Stunden des Tages nutzte die Brigade, um das Hauptquartier abzubrechen und Waffen und Material zu verpacken und zu verladen. In der Abenddämmerung kam dann die Nachricht von den ersten Explosionen in der Umgebung des Flughafens Charles-de-Gaulle. Zuerst brachen die Einheiten auf, die das Munitions- und Waffenlager angreifen sollten. Danach die anderen beiden Truppenteile.
    »Ich nehme diese Kerle auch mit ihren bunten Mähnen mit«,

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