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320 - Die Schlacht von Dapur

320 - Die Schlacht von Dapur

Titel: 320 - Die Schlacht von Dapur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann Christian Schwarz
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Tat gut gebrauchen, aber niemand hat davon geredet, dass wir dir nach dem Leben trachten. Meine Gefährtinwollte dich zu einem guten Preis überreden. – Und nun runter mit dem Messer. Noch ist nichts passiert, was ein Geschäft zwischen uns unmöglich machen würde.«
    Unsicher lockerte der Pferdedieb seinen Griff ein wenig, Xij machte aber keine Anstalten, sich ihm zu entziehen. Die Klinge hatte die Haut an ihrem Kinn schon angeritzt. Die Hände des jungen Mannes waren nach wie vor alles andere als ruhig. »Ihr wollt also tatsächlich nur die Pferde? Ihr versprecht, mich nicht an die Soldaten in Tamasqu zu verraten?«
    »Denk doch mal nach«, mischte Xij sich ein. »Sollen wir etwa mit den geklauten Tieren dorthin reiten, wenn wir sie für uns selbst brauchen? Was glaubst du, was die Ägypter dann mit uns machen?«
    »Wir wollen nur die Pferde, nichts weiter«, bekräftige Matt noch einmal. »Dafür kannst du unsere Tiere haben, nach denen nicht gefahndet wird.« Zumindest nicht in diesem Teil des Landes, fügte er in Gedanken hinzu.
    Annitas überlegte noch einige Sekunden, dann ließ er den Dolch sinken. Blitzschnell schnappte Xij zu und entwand ihm die Waffe.
    »Alles okay mit dir?«, fragte Matt besorgt, als sie sich den Hals rieb.
    »Ja, mir fehlt nichts. Nur ein Kratzer.«
    Annitas war von Xij zurückgewichen und hob nun die Hände in einer beschwichtigenden Geste. »Okay, ich bin mit eurem Vorschlag einverstanden«, sagte er. »Aber ich stelle eine Bedingung.«
    Damit hatte Matt nicht gerechnet. »Eine Bedingung?«, echote er.
    »Ihr bekommt die Pferde. Kein Problem.« Annitas räusperte sich. »Aber dafür komme ich mit euch!«
    Xij Hamlet hob verwundert die Augenbrauen. »Du weißt doch gar nicht, wo wir hinwollen.«
    »Doch, natürlich. Ihr wollt nach Men-nefer. Das habt ihr beim Abendessen, das ich euch so gastfreundlich dargeboten habe, erwähnt.«
    »Haben wir?«, fragte Xij verblüfft.
    »Anscheinend«, erwiderte Matt.
    »Ich wollte schon lange nach Men-nefer, aber es hat sich nie die Gelegenheit ergeben«, sagte Annitas schnell. »In Tamasqu wollte ich ohnehin nicht mehr allzu lange bleiben. Men-nefer und die neue Stadt des Pharaos, Pi-Ramesse, sollen weitaus wunderbarer und reicher sein.«
    »Ich glaube eher, du suchst ein neues Revier für deine Diebstähle.« Xij grinste. »In Tamasqu wird dir wohl langsam der Boden unter den Füßen zu heiß.«
    »Kennst du den Weg nach Men-nefer?«, wollte Matthew wissen.
    »Natürlich.« In seinen Augen blitzte es. »In mir habt ihr den besten Führer, den ihr euch wünschen könnt.«
    »Der aber selbst noch nie dort war«, ergänzte Xij.
    »Nun... ja«, gab er zu. »Aber bis Jerusalem bin ich schon gekommen und von dort folgen wir einfach der Küste.«
    Matt blickte fragend zu Grao und Xij. Der Daa’mure verzog keine Miene. »Warum nicht?«, gab Xij grünes Licht. »Immerhin kennt er sich hier besser aus als wir.«
    Matthew war klar, dass sie mit »hier« nicht nur die geografische Komponente meinte, sondern auch die zeitliche. Und damit hatte sie auf jeden Fall recht.
    »Also gut!«, beschloss er. »Dann reisen wir ab sofort zu viert! Willkommen im Club, Annitas.«
    »Was ist ein Club?«
    »Ach, vergiss es.«
    ***
    Eine Woche später
    Matthews Haut fühlte sich an, als würde sie in Fetzen hängen. Rund um seine Nasenpartie pellte sie sich beständig.
    Kann man Sonnenbrand unter einem Sonnenbrand bekommen? , fragte er sich zum wiederholten Male, als sie an diesem Morgen über eine Anhöhe ritten und sich ihm plötzlich ein seltsam vertrauter Anblick präsentierte.
    Vor ihnen breitete sich eine flache Ebene aus, die über und über mit kleinen Holzhütten, Lehmbauten und Unterständen bedeckt war. Pferdekarren schleppten sich voll beladen durch die engen Gassen zwischen den behelfsmäßigen Bauten. Überall liefen Menschen aller möglichen Hautfarben umher und trugen Baumaterialien und Werkzeuge. Der Dunst arbeitender Menschen und Pferde lag wie eine Glocke über der Szene.
    Matt sah sofort, welchen Objekten die Geschäftigkeit dieses menschlichen Ameisenhaufens galt. Sie waren ja auch nur schwerlich zu übersehen: In nur einigen hundert Metern Entfernung bohrten sich die Pyramiden von Gizeh mit ihren glänzenden Schlusssteinen in den blauen Himmel.
    Annitas brachte seinen Hengst zum Stehen und gluckste wie ein kleines Kind. »Die Pharaonengräber!«, rief er begeistert. »Die größten Schatzkammern, die Ägypten zu bieten hat!« Er dämpfte seine Euphorie

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