Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
320 - Die Schlacht von Dapur

320 - Die Schlacht von Dapur

Titel: 320 - Die Schlacht von Dapur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann Christian Schwarz
Vom Netzwerk:
eine freie Box neben den drei schwarzen Tieren, die dort in eigenen Gevierten standen und fraßen. »Hier könnt ihr eure Tiere unterbringen.« Annitas nahm die Lampe wieder an sich und klopfte einem seiner Pferde mit sichtlichem Besitzerstolz auf die Hinterflanke. »Na, habe ich euch zu viel versprochen?«
    Annitas zäumte einen der Hengste auf und führte ihn nach draußen vor den Stall. Während Grao im Hintergrund die Tiere versorgte, gingen Matt und Xij mit der Öllampe um die angepriesene Ware herum. Doch außer einer skeptischen Miene konnte Matt nicht viel dazu beitragen, den Wert des Pferdes zu schätzen. Es stand ihren bisherigen Reittieren im Aussehen nicht nach. Deutlich zeichneten sich die definierten Muskeln unter dem Fell ab. Der Rappe stand kerzengerade und ruhig auf der Stelle.
    »Was für ein prächtiges Tier«, murmelte Xij, warf Annitas einen langen Blick zu und prüfte dann Gebiss und Hufe. »Es ist viel bewegt worden. Sehr kräftig. Kein reines Reittier.«
    Der junge Mann rümpfte die Nase und kniff die Augen zusammen. Im Schein der Lampenflamme meinte Matt zu erkennen, dass sich Schweißperlen auf seiner Stirn bildeten. »Ich sagte ja: erstklassige Tiere!«, erwiderte Annitas vorsichtig.
    Damit, dass sie sich mit Pferden auskennt, hat er wohl nicht gerechnet , dachte Matthew leicht belustigt.
    »Du hast sie nicht selbst ausgebildet«, meinte Xij gleichgültig, während sie ihre Finger durch die gestutzte Mähne gleiten ließ. Keine Frage, eine Feststellung. Ihr Blick durchbohrte den jungen Mann fast. »Hier, diese Scheuerstellen...« Sie deutete auf erkennbar kahlere Passagen im Fell. »Die stammen von einem besonderen Geschirr.« Xij ließ vom Pferd ab und baute sich vor Annitas auf, der nun die Arme vor der Brust verschränkte und mit den nackten Zehen auf dem Boden herum kratzte. »Von einem Geschirr, das man für Streitwagen benutzt!«
    »Meinst du? Äh, ich... habe keine Ahnung, was der Vorbesitzer...«, stammelte der junge Mann. »Was... was wollt ihr damit eigentlich andeuten?«
    Xij Hamlet stemmte die Arme in die Seite und hob das Kinn. Matt ahnte, dass sie den Kerl einschüchtern wollte, um einen guten Handel abzuschließen. Annitas war vermutlich nichts anderes als ein gewöhnlicher Pferdedieb.
    »Das sind nicht deine Tiere«, sagte sie schließlich ruhig. »Sie sind voll ausgebildet und im besten Alter. Kein Bauer deines Standes kann sich solche Pferde leisten. Die hier sind wahrscheinlich von den Ägyptern in Tamasqu beschlagnahmt und danach von ihnen selbst genutzt worden.«
    Annitas wich weiter zurück.
    Volltreffer! , durchzuckte es Matt.
    »Und wie ich die ägyptischen Soldaten kenne, würden sie eher ihre Tiere töten, als sie jemandem wie dir zu überlassen«, fuhr Xij fort.
    Annitas sah offenbar ein, dass er durchschaut worden war. Resigniert ließ er die Arme sinken und blickte sie trotzig an. »Und wenn es so wäre? Wenn die Tiere tatsächlich nicht rechtmäßig mir gehörten? Muss euch das interessieren?«
    »Ich denke schon. Was passiert wohl mit uns, wenn uns die Ägypter mit den gestohlenen Pferden erwischen? Dann verlieren wir ganz schnell unsere Nasen. Bestenfalls.«
    Annita verzog das Gesicht. Dann – in einer blitzschnellen Bewegung – sprang er auf Xij zu und umklammerte sie fest mit einem Arm, während er einen Dolch aus seinem Gewand riss. »Ihr wollt mich verraten und bestehlen!«, knurrte er, während die völlig perplexe Xij stillhielt, als sie die Klinge an ihrem Hals spürte. Sie war zwar in mehreren Kampfsportarten fit, wollte aber nicht riskieren, sich eine Halsverletzung zuzuziehen.
    Der Hengst schnaubte und wollte wegen der plötzlichen Bewegung ausreißen. Matt hielt ihn am Halfter fest und hob beschwichtigend die Hände. »Ganz ruhig!«
    Shit, das war wohl etwas zu hoch gepokert...
    »Was soll das, Annitas?«, sprach er ihn ruhig an. »Niemand hat versucht, dich anzugreifen oder zu betrügen.«
    Der junge Mann spuckte aus und drückte die Klinge noch fester an Xijs Hals. »Ach ja? Wolltet ihr mir etwa nicht drohen, mich an die Ägypter zu verraten, wenn ich euch die Tiere nicht überlasse?« Er lachte verächtlich. »Glaubt mir, mit Gaunereien kenne ich mich aus! Wahrscheinlich hättet ihr mir die Kehle durchgeschnitten und mich den Schakalen zum Fraß vorgeworfen!«
    Matt ging gar nicht erst auf das etwas wirre Geschwätz ein. Er musste die Situation entspannen, irgendwie. »Hör mal, es ist uns egal, woher du die Pferde hast. Wir können sie in der

Weitere Kostenlose Bücher