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321 - In 80 Welten durch den Tag

321 - In 80 Welten durch den Tag

Titel: 321 - In 80 Welten durch den Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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der Reif befand. Er hoffte, den lichtschluckenden Stein an dem verheißenen Ort vor dem Zugriff der Loge verbergen zu können.
    Ihm selbst blieb nichts übrig, als mit Maria Luisa und ihrem Bruder ständig auf der Flucht zu sein. Denn der Herr der Indios verfügte über Fähigkeiten, die die eines Menschen weit überstiegen. Kein Wunder, schließlich war er auch kein Mensch, sondern eben jener Mann in Weiß, der vor Jahrhunderten den Auftrag zum Bau der Weltuntergangsmaschine erteilt hatte. Offenbar handelte es sich bei ihm um ein Hologramm, ein Wesen aus reiner Energie. Er konnte in allen nur denkbaren Datennetzen nach Spuren suchen und sich immer wieder auf Toms Fährte setzen.
    Auch der vermeintlich sicherste Ort der Welt erwies sich als Sackgasse. Zwar öffnete der Armreif, den Abby ihnen brachte, den Weg in eine kaum fassbare Umgebung, die Tom den zeitlosen Raum nannte. Er stellte das Refugium von Wesen dar, die weder Tom noch Maria Luisa sehen konnten. Nur Jandro als Autist nahm sie als schattenhafte Erscheinungen wahr. Doch obwohl sich der zeitlose Raum als Archiv vergangener und zukünftiger Technologie erwies, er folglich außerhalb von Raum und Zeit existierte und sich somit tatsächlich perfekt als Versteck für das Artefakt geeignet hätte, gelang es Tom nicht, den lichtschluckenden Stein dort zu deponieren. Die Archivare verhinderten es, denn seine Macht hätte den zeitlosen Raum zerstört.
    Aus den Aufzeichnungen, die Abby im Kazikengrab neben dem Armreif gefunden hatte, erfuhr Tom, dass es zwei Waffen gab, mit denen man die Weltuntergangsmaschine zerstören konnte: den Feuerkranz und die Nadel der Götter. Ersterer stellte sich als die Forschungsanlage CERN in der Schweiz heraus, was Tom leider erst erkannte, als der Teilchenbeschleuniger nach einem Angriff der Loge außer Betrieb und somit nicht mehr als Waffe nutzbar war. Da ihnen die Zeit davonlief und der Komet seine Flugbahn immer weiter auf Kollisionskurs korrigierte, sie aber keinerlei Hinweis fanden, worum es sich bei der Nadel der Götter handelte, drangen sie mit der Weltuntergangsmaschine erneut in den zeitlosen Raum ein.
    Wieder kam es zu einer Reaktion zwischen Himmelsstein und Raum – die Tom nutzte, um die Archivare zu erpressen, ihm den Weg zur Nadel der Götter zu weisen.
    Wie sich herausstellte, handelte es sich um den Burj Khalifa in Dubai. Oder besser: um den dort befindlichen Trilithiumreaktor, eine experimentelle Technik zur Energiegewinnung. Erst jetzt erfuhr Tom, dass man mit dem Reaktor zuvor in CERN einen Probelauf durchgeführt hatte, dass also auch dort schon der TriCore die eigentliche Waffe gewesen wäre. Die hohen Energien, die der Reaktor erzeugte, zogen die Erdkraftlinien, von denen die Weltuntergangsmaschine zehrte, so stark auf einen Punkt zusammen, dass die Maschine überlud.
    Im Burj Khalifa kam es schließlich zum Showdown zwischen Tom und dem Mann in Weiß. Leider gehörte das Wesen nicht zu den klischeehaften Gegnern aus schlechten Romanen, die unter teuflischem Lachen ihre Pläne und alle Hintergründe erläuterten. Dennoch fand Tom heraus, dass der Weiße selbst nur ein Dienergeschöpf war. Auf die Frage, warum sein Herr unbedingt die Menschheit vernichten wollte, antwortete der Mann in Weiß nur: »Nehmt euch nicht so wichtig! Meinem Herrn ging es nie um euch Menschen.«
    »Aber warum tust du es dann?«
    »Macht sich der Jäger Gedanken darüber, wie viele Insekten er zertritt, während er seiner Beute folgt? Und würden sie es verstehen? Natürlich nicht.«
    Seitdem vermutete Tom, dass die Erde der Schauplatz einer galaktischen Jagd geworden war. Ob er richtig lag und wer wen und warum jagte, wusste er nicht. Inzwischen hatte er sich damit abgefunden, dass er es wohl nie herausfinden würde.
    Letztlich war es auch gleichgültig. Wichtig war nur, dass es ihm mithilfe des Reaktors gelungen war, die Weltuntergangsmaschine zu zerstören – und den Mann in Weiß gleich mit. Das Leitsignal für den Kometen erlosch, er konnte seinen Kurs nicht weiter an die Erdbahn angleichen und verfehlte sein Ziel.
    Die Erde war gerettet. Tom Ericson sei Dank. [1]
    Eine Geschichte, die ihnen niemand glauben würde, wenn er nicht Beweise dafür präsentierte. Zum Beispiel in Form der Technik aus dem zeitlosen Raum . Sie war es, auf die Chalid Hariri abzielte. Das war Tom bewusst.
    »Ein Investor?«, fragte er nach langem Schweigen. »Für welche Investitionen willst du deinen Freund denn gewinnen?«
    Hariri lächelte und seine

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