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322 - Götterdämmerung

322 - Götterdämmerung

Titel: 322 - Götterdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Zorn
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Götterwolf!
    Während Snorri und Hamskarpur keuchend zurückwichen, widerstand der Häuptling dem Drang zu fliehen. Auch wenn hier Hexerei am Werke war, so war ihm nicht entgangen, dass der mächtige Leib des Wolfes immer mehr ins Schwanken geriet und die Flanken zitterten. Efstur war sich sicher: Das Betäubungsgift war im Körper des Untiers und es wirkte.
    Jetzt oder nie! Mit grimmiger Miene umklammerte er den Griff seines Schwertes. Wenn auch nicht den Kopf der Schlange, so würde er der alten Hexe Fenrirs Haupt bringen. Entschlossen hob er die Klinge.
    ***
    Lange Zeit warteten Matthew Drax und Xij Hamlet bei den Kuppelfelsen vergeblich auf Grao. Matt, dem der Plan des Daa’muren von Anfang an nicht behagt hatte, fluchte leise. »Verdammt, irgendwas muss passiert sein. Er ist schon viel zu lange überfällig.« Aufmerksam beobachtete er die Felsnischen unter ihnen. »Wir werden umkehren und ihn suchen müssen.«
    Xij stimmte widerwillig zu. Eingewickelt in ein Bärenfell, blickte sie in die Ferne. Der Schneefall hatte nachgelassen. Mattes Sonnenlicht drang durch den Wolkenteppich am Himmel. Ein perfektes Wetter, um zügig zum Portal zu gelangen. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätten sie Grao’sil’aana einfach hier zurückgelassen. Auch wenn er sie am Tag zuvor gerettet hatte, traute sie ihm nicht über den Weg. Doch im Augenblick waren sie auf den Außerirdischen angewiesen – ob sie wollten oder nicht.
    Verdrossen folgte sie dem Mann aus der Vergangenheit über die Felsen. Bei jedem Schritt verfluchte sie das Schicksal, das sie nur zu dritt durch die Portale ließ. Und sie verfluchte die hier ansässigen Wilden, die offensichtlich erst mal angriffen und dann fragten. Falls sie überhaupt Fragen stellten.
    Anscheinend handelte es sich um einen Wikingerstamm. Jedenfalls vermutete Matt das aufgrund von Aussehen und Rüstung der Wilden. Und wegen des Helms, den sie nach ihrem Aufbruch am Morgen auf dem Felsenpfad gefunden hatten. Einen Eisenhelm mit Nasenschutz.
    Xij selbst hatte nur einen der Angreifer deutlich gesehen, einen großen Kerl mit grimmigen Augen, blonden Zöpfen und einem gespannten Bogen in den Händen. Er hatte sie töten wollen! Im Gegensatz zu Matt reichte Xij diese Tatsache, um nicht einen einzigen weiteren Gedanken an die Herkunft der Wilden oder ihre Motivation zu verschwenden. Sollte ihr noch einmal einer dieser fiesen Gesellen begegnen, würde sie ihm den Spieß über den Schädel ziehen.
    Mit grimmiger Miene nahm sie den verharschten Hang in Angriff, der hinunterführte zu den Felsen, hinter denen der Zugang zum Höhlenpfad lag. Auf halber Höhe geriet sie ins Rutschen und fiel. Sich mehrfach überschlagend, kugelte sie den Hang hinab, bevor sie in Matts Armen landete. »Alles in Ordnung?«, fragte er grinsend und stellte sie wieder auf die Füße. Sie war über und über von Schnee bedeckt. »Ich fürchte, es bringt nichts, sich als Schneemann zu tarnen.«
    Die passende Antwort auf der Zunge, funkelte Xij ihn wütend an. Doch sie verkniff sich jedes Wort, als sie Matts Blick begegnete. Irrte sie sich, oder war da tatsächlich mehr als nur sanfter Spott in seinen Augen? Und warum hielt er sie noch immer fest?
    Als ob Matthew ihre Gedanken erraten hätte, löste er schnell die Umarmung. »Wir müssen weiter«, brummte er mit einer Spur Verlegenheit in der Stimme. Während sie sich umständlich abklopfte, kletterte er ihr voran nach unten.
    Xij folgte ihm schweigend, hin- und hergerissen zwischen Betroffenheit und Überraschung. Nicht, dass sie einer Liaison mit Matt Drax abgeneigt war. Seit ihrer ersten Begegnung fand sie ihn anziehend. Doch der Grund, warum sie sich ihm und Aruula angeschlossen hatte, war hauptsächlich das Interesse an seiner Herkunft und seinem Wissen gewesen. Er stammte aus der Vergangenheit, und das war es, was sie mit ihm verband. Denn ein Teil ihres eigenen Wissens stammte ebenfalls aus seiner Zeit.
    Vielleicht sind wir so was wie seelenverwandt, dachte sie.
    Allerdings war da noch die schöne Barbarin Aruula. Matt hatte viele Jahre an ihrer Seite verbracht – und sich von ihr getrennt, als sie durch einen unglücklichen Unfall den Tod seiner Tochter Ann verschuldet hatte. Beim ersten Wiedersehen hatte sie sich unversöhnlich gezeigt, ihm sogar offen gedroht.
    Von dieser Seite droht keine Konkurrenz mehr, dachte Xij bei sich. Und ich glaube nicht, dass er sich noch Hoffnungen macht, wieder mit ihr zusammenzukommen.
    Während Xij nun über die letzten Felsnasen

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