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323 - Die Hölle auf Erden

323 - Die Hölle auf Erden

Titel: 323 - Die Hölle auf Erden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
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Ariaga lächelte überheblich und streifte wie zufällig mit der Hand das Holster seines Waffengürtels, den er selbst beim Schlafen nicht ablegte. »Einverstanden.« Er winkte die Ordonanz hinaus. Nachdem die Tür ins Schloss gefallen war, wandte er sich an den Mönch: »Falls es um deine Schwester geht...«
    Sein Gegenüber griff wortlos unter seine Robe. Überhaupt benahm sich Kaito seltsam. Obwohl er von dem Mönch keinen Angriff erwartete, warte ihn Ariaga: »Keine Dummheiten!«
    Der Mönch zog etwas unter seiner Kutte hervor, das der Generalleutnant als eine dünne Kette mit einem Anhänger identifizierte. Kaito hielt sie ihm entgegen und trat näher.
    »Was soll das sein?«, fragte Ariaga.
    Nun sprach der Mönch, und seine Stimme klang ungewohnt heiser: »Wir fanden doch diesen x-förmigen Gegenstand aus Metall bei dem Verunglückten.«
    Der Generalleutnant nickte. »Und...?«
    »Als ich die Kammer, in der er lag, später noch einmal inspizierte, fand ich das hier – es wurde offenbar übersehen. Es sieht aus, als würde es zu dem Gerät gehören.«
    Ariaga betrachtete nun doch interessiert den Anhänger, dessen sternförmige Kontur ihn sofort eine Verbindung zu der Vertiefung in dem sichergestellten Objekt herstellen ließ.
    Sieht aus wie ein Schlüssel... Vielleicht der Schlüssel, der den Gegenstand öffnet oder in Betrieb setzt!
    »Her damit!« Er streckte die Hand aus.
    Der Mönch tat, als würde er ihm die Kette hineinlegen – doch dann zog er sie unvermittelt wieder zurück, und die andere Hand, die eben noch leer gewesen war, hielt plötzlich einen Schlagstock, der so unfassbar schnell auf Ariagas Kopf herabsauste, dass dem Kommandeur nicht einmal mehr die Zeit zu einem Schrei blieb.
    Schwärze verschlang ihn.
    Dass er aufgefangen wurde, merkte er schon nicht mehr.
     
    Als die Verwandlung abgeschlossen und der Bewusstlose in einer Truhe verstaut war, startete der »neue Ariaga« seine persönliche Feuerprobe.
    Er öffnete das Bürofenster, unter dem in etwa vier Metern Tiefe der Hof des Gebäudes lag. Dann zerschlug er mit bloßen Händen die Glühbirne der Deckenlampe, warf einen Stuhl um, lief zur Tür und riss sie auf. »Der Mönch hat mich angegriffen und ist aus dem Fenster geflohen!«, rief er. »Hinterher! Weit kann er noch nicht sein.«
    Der Ordonanzoffizier, bereits durch den Lärm aufgeschreckt, erbleichte. »Seid Ihr verletzt?« Der Mann blickte zum offenen Fenster hin.
    »Frag nicht lange – schlag Alarm!«, brüllte sein vermeintlicher Dienstherr ihn an. Und fügte, als die Ordonanz schon halb herumgefahren war, hinzu: »Und dann bring mir unverzüglich den Gegenstand, der bei dem Spion sichergestellt wurde.«
    Der Mann verbeugte sich hektisch. »Ich werde es veranlassen.« Er verschwand mit wehenden Uniformschößen.
    ***
    »Ich wusste, dass es nicht gutgehen kann...« Xij starrte zu dem hell erleuchteten Armee-Hauptquartier hinüber, das plötzlich umschwärmt war von ausrückenden Soldaten. »Sie suchen nach uns! Sie haben Grao geschnappt, und jetzt sind wir dran!«
    Matt hätte ihren Verdacht gern entkräftet, aber dazu fehlte ihm der Einblick in die Abläufe, die zweifellos Grao verschuldet hatte. Der Daa’mure war vor seinem Aufbruch nicht ins Detail gegangen, was genau er plante; wie auch? Der Ablauf würde sich daraus ergeben, wie weit er kam.
    Seine Aufgabe war es, des Superior Magtron in seinen Besitz zu bringen – erst in der Maske Kaitos, um zum Armee-Kommandeur vorzudringen, und dann möglichst in der des Generalleutnants selbst.
    Möglich, dass er schon in der Kaito-Maske entlarvt worden war, oder als er sich in Tadamichi Ariaga verwandelt hatte.
    Vielleicht ist es schiefgegangen, dachte Matt, aber wir mussten es wenigstens versuchen. Sein Blick streifte Kaito, dessen Gesicht im schwachen Widerschein der Beleuchtung wie aus Wachs geformt aussah.
    Wahrscheinlich fraß die Angst ihn innerlich auf. Zu verdenken wäre es ihm nicht gewesen. Wobei er auch immer noch unter dem Eindruck stehen mochte, dass sich Grao vor seinen Augen in sein Ebenbild verwandelt hatte.
    »Wenn sie uns finden, sind wir geliefert«, zischte Xij.
    »Wenn Grao keinen Erfolg hat, auch«, erwiderte Matt und blickte zum Horizont, wo ein erster Silberstreif die Sonne ankündigte. Von Kaito wusste er, dass sie um kurz nach fünf Uhr aufgehen würde. Ihnen blieben also noch drei Stunden. »Wir haben keine Chance mehr, so viel Distanz zwischen uns und die Stadt zu bringen, um der Explosion zu entgehen. Wir

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