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323 - Die Hölle auf Erden

323 - Die Hölle auf Erden

Titel: 323 - Die Hölle auf Erden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
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tanzte.
    Minuten später hatten Matt und Xij eine Stelle gefunden, die ihnen geeignet schien, um das Morgengrauen abzuwarten.
    »Wenn du schlafen willst...«, bot Matt an.
    »Schlafen nicht«, sagte Xij, »aber ausruhen und die Augen schließen – damit bin ich schon zufrieden.«
    Sie lehnten beide sitzend am Stamm desselben Baumes. Ihre Schultern berührten sich, was weder Xij noch Matt störte, im Gegenteil. Sie waren sich in letzter Zeit fast zwangsläufig immer vertrauter geworden – bis es dann in dem Wikingerdorf passiert war. Und nach einer kurzen Phase schlechten Gewissens hatte Matt beschlossen, daraus auch keinen Hehl zu machen. Aruula war für ihn verloren, und es gab nichts, was ihn noch zu ihr zog. Selbst wenn es ihnen gelingen mochte, die Zerstörung der Erde und damit ihren Tod nachträglich zu verhindern, würden sie kaum wieder zusammenkommen.
    Xij dagegen war hier und jetzt an seiner Seite, und der Altersunterschied zwischen ihnen war nur äußerlich gegeben. In Wahrheit war Xij mehrere zehntausend Jahre alt, und er selbst immerhin ein halbes Jahrtausend. Sie passten also gut zusammen. Zeit, ihr das auch zu zeigen.
    »Ich bin froh, dass du da bist«, sagte er, beugte sich zu ihr und hauchte ihr einen Kuss auf die Wange. »Sehr froh.«
    Für einen Moment schien es, als wollte sie darauf eingehen und den Kuss erwidern – aber etwas hielt sie davon ab.
    Nicht etwas, ging es Matt durch den Kopf, sondern ganz konkret die Vorstellung, dass hier bald unzählige Menschen sterben werden.
    Er räusperte sich. »Ruhen wir uns aus. Wir haben einen strapaziösen Tag vor uns.« Sein Herz schlug so schnell in seiner Brust, dass er fürchtete, Xij müsse es merken.
    Vielleicht tat sie das tatsächlich, denn plötzlich lag ihre Hand auf seinem Bauch, und die Art, wie sie langsam und sacht die Fingerkuppen über den Stoff seines Hemdes gleiten ließ, rief eine eindeutige Reaktion hervor. Während sein Puls noch mehr beschleunigte, spürte er plötzlich ihren Atem an seiner Wange.
    Es war kindisch, so zu tun, als würde er nichts von alledem bemerken. Er drehte leicht den Kopf, öffnete den Mund, um etwas zu sagen, von dem er selbst noch nicht wusste, was genau es sein würde...
    … und wurde von ihren Lippen zum Schweigen gebracht, die sich ohne Vorwarnung auf seine pressten.
    Er hätte sich wehren können, sich wegdrehen, doch das tat er nicht.
    Warum sollte ich? Herrgott, es ist doch schon zum Äußersten gekommen. Und bedaure ich es?
    Keine Spur!
    Ihre Beziehung hatte sich grundlegend verändert. Dass sie bislang versäumt hatten, sich verstandesmäßig damit auseinanderzusetzen, änderte daran nichts. Irgendwann würden sie es tun müssen.
    Nur nicht jetzt. Nicht jetzt, angesichts der kommenden Schrecken...
    Doch das Verlangen war zu groß. Matt ergab sich ihren immer fordernder werdenden Zärtlichkeiten und erwiderte sie auf seine Weise.
    »Du brauchst keine Angst zu haben«, flüsterte sie ihm irgendwann ins Ohr, an dem sie gerade noch neckisch genagt hatte.
    »Was meinst du?«, fragte er irritiert.
    »Ich werde dich niemals fragen: Liebst du mich?«
    Sie schmiegte sich an ihn, und ihm dämmerte, was sie ihm gerade indirekt zu verstehen gegeben hatte: Frag du mich aber auch nicht. Niemals.
    War das alles nur ein Spiel für sie, ein Abenteuer? Waren ihre Empfindungen gar nicht so echt, wie er gedacht hatte?
    Seine Gedanken drohten abzudriften. Aber er ließ es nicht zu.
    Xij ließ es nicht zu. Sie schwang sich auf seinen Schoß und nestelte an seinem Gürtel herum. Ihr heißer Atem strich über sein Gesicht und ihr Duft machte ihn kirre.
    Xijs entflammte Leidenschaft ließ keinen Raum mehr für Gedanken an eine andere Frau. Auch nicht für eine vergangene Erinnerung, die Aruula hieß...
    ***
    Der Schein der Taschenlampe geisterte über den Boden und verharrte an der Stelle, zu der Mahó vorausgeeilt war und niederkniete. Ihre Aufregung war fast körperlich greifbar. Kaito trat neben seine Schwester und ging in die Hocke. Der Lampenstrahl war schwach, die Batterie fast aufgebraucht. Dennoch erkannte er im selben Moment wie Yuuto, der sich neben ihn drängte, dass ihre kleine Schwester ausnahmsweise einmal nicht nur Opfer ihrer Einbildungskraft geworden war.
    Vor ihnen schimmerte tatsächlich etwas unter den Geröllmassen, die das Erdbeben in Bewegung gesetzt hatte.
    »Mach Platz, Mahó!«, forderte Kaito sie auf. »Tritt beiseite. Yuuto und ich machen das schon.«
    »Er ist noch so jung und schön wie ein

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