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329 - Die Fährte der Roboter

329 - Die Fährte der Roboter

Titel: 329 - Die Fährte der Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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Dschungel zurück, die Körbe mit Schlangen prall gefüllt. Es hatte keinen Sinn, ihnen ins Unterholz zu folgen.
    Mehr als vierzig funktionsuntüchtige Kameraden ließen sie zurück. Acht davon hatte Xij mit Matts Laserpistole vom Shuttle aus erledigt, weitere zwölf die Indios, der Rest ging auf Miki Takeos Konto. Dennoch: Der Sieg schmeckte bitter. Zu viele Menschen waren gestorben, zu viele Too’tems verschleppt worden.
    Die Hitze der Feuer glaubte Matt bis hierher zu spüren. Er hatte das Shuttle nach der Flucht der Metallos zurück zu dem Platz am Hafen gelenkt. Bis hierhin hatten die Flammen sich noch nicht vorgefressen. Mit gemischten Gefühlen blickte er auf Cancún. »Was für ein Chaos!«, murmelte er.
    Xij Hamlet und Miki Takeo standen hinter ihm. Matt schickte ein nachträgliches Dankgebet gen Himmel, dass es gelungen war, den Androiden von dem fremden Einfluss zu befreien. Nachdem seine Systeme hochgefahren waren, hatte Takeo eine zusätzliche Firewall errichtet, die alle Funksignale abblockte. Zwar hatte er sich so nicht während des Gefechts mit dem Shuttle abstimmen können, aber das war das kleinere Problem gewesen.
    Vorhin war keine Zeit geblieben, um Erfahrungen auszutauschen. Deshalb war Matt nun begierig darauf, Miki die entscheidende Frage zu stellen: »Du kannst dich an wirklich alles erinnern, was während deiner Übernahme geschehen ist?«
    Der Android aus Amarillo nickte. »Ja. Ich wurde zwar ferngesteuert, war dabei aber bei vollem Bewusstsein, wenn man das so nennen will.« Er hielt einen Moment inne. Die Kunstpause mochte eine Verhaltenssubroutine sein, um die menschliche Kommunikation zu imitieren. »Dieses Funksignal überschreibt jede mir bekannte Form von Betriebssystem oder Künstlicher Intelligenz«, fuhr er dann fort. »So etwas ist mir noch nie untergekommen. Dieses Verfahren muss eine Fortentwicklung bestehender Technik sein. Und wer es programmiert hat, ist ein Meister seines Fachs.«
    »Also eine Art Universalfernbedienung?«, fragte Xij.
    »Etwas in der Art, ja«, bestätigte Takeo. »Ich war jedenfalls nicht in der Lage, mich gegen die Beeinflussung zu wehren.«
    »Das haben wir gemerkt«, murmelte Matt. Laut fuhr er fort: »Was hast du über den Ursprung des Signals herausfinden können? Weißt du, wer es ausgesandt hat?«
    Der Android zuckte mit den Schultern; auch dies eine imitierte menschliche Geste. »Die Herkunft konnte ich durch eine Dreieckspeilung auf zehn Meter genau bestimmen. Wenn wir den Metallos folgen, sollten wir in das Gebiet des früheren Yucatán gelangen; genauer: zur Stadt Campeche. Wer der Aggressor ist, der hinter den Robotern steht, ließ sich aber nicht ermitteln. Auch über die Hintergründe des Angriffs und die Direktive, die geflügelten Schlangen lebend zu erbeuten, waren keine weiteren Informationen in den Daten finden. Es handelte sich lediglich um klare Befehle ohne jede Begründung.«
    Er unterbrach sich kurz, schien seine nächsten Worte abzuwägen. »Raus damit«, forderte ihn Matt auf. »Auch Vermutungen können uns weiterhelfen.«
    Miki Takeo gab ein Brummen von sich. »Okay«, meinte er dann. »Ich weise trotzdem darauf hin, dass es sich um eine reine Spekulation mit einer Wahrscheinlichkeit von unter achtundzwanzig Prozent handelt.«
    » Miki! Raus damit!«
    »Es wäre möglich, dass es sich bei dem Urheber des Funksignals um eine nichtmenschliche Spezies handelt«, ließ der Android die Bombe platzen. »Obwohl ich die Sprache nach der Übernahme verarbeiten konnte, handelt es sich um kein gebräuchliches irdisches Idiom.«
    »Zumindest um keines, das in deiner Datenbank enthalten ist?«, fragte Matt nach, als er sich von der Überraschung halbwegs erholt hatte.
    »Um keines, das auf irgendeiner bekannten irdischen Sprache basiert«, stellte Takeo klar.
    Danach war erst einmal Schweigen. Falls der Android recht hatte, eröffneten sich ganz neue Perspektiven. Mit Schaudern dachte Matthew an die Daa’muren zurück, die mit dem Kometen »Christopher-Floyd« auf die Erde gelangt waren. Doch die konnten nicht dahinter stecken, denn deren Sprache kannte Takeo längst. Auch die der Hydriten war ihm bekannt. Gab es also eine weitere außerirdische Spezies auf dem Planeten?
    »Yucatán«, murmelte Xij in die Stille hinein. »Das ist doch die ehemalige Inka-Hochburg, oder?«
    Matt nickte grübelnd. Wer oder was würde sie dort erwarten? Wer waren die dortigen Machthaber? Und was hatten sie mit den Too’tems der Schlangenmenschen vor?
    »Wir

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