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329 - Die Fährte der Roboter

329 - Die Fährte der Roboter

Titel: 329 - Die Fährte der Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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enormen Kräften nicht mehr würde rühren können.
    Dann schlug die Stunde der Wahrheit.
    Xij machte ein paar Schritte zurück und hob den Arm mit Takeos Blaster. Wusste der Teufel, was in seinem Inneren alles nicht ganz richtig war, aber es gab nur eine sichere Methode, ihn endgültig außer Gefecht zu setzen. Im äußersten Notfall würde sie schießen müssen. Noch einmal durften sie nicht riskieren, dass sich der Android der Robot-Armee anschloss.
    Matts Finger schwebte über dem Druckknopf, der Miki Takeo wieder zum Leben erwecken würde.
    Als Freund oder Feind...?
    ***
    Gilbeeto keuchte vor Anstrengung, als er sich über und durch die brennenden Überreste der Palisaden kämpfte. Der Rauch stach in seinen Augen und brannte in seinen Lungen, aber das war ihm egal.
    Die Metallos hatten ihr Ziel erreicht: Sie hatten den Schutzwall niedergerissen und ergossen sich nun ungehindert in die Stadt, wüteten nicht mehr nur unter den Kriegern, sondern auch unter den hilflosen Cancuunern, die nicht für den Kampf ausgebildet waren.
    So wie seine Mutter und seine Schwester! Die Göttlichen Stimmen hatten gesagt, er müsse zurück, müsse sich um seine Familie kümmern. Während sein Vater vor der Stadt zu retten versuchte, was noch zu retten war, kam ihm die Aufgabe zu, die Seinen zu schützen. Also zögerte er nicht und folgte dem Auftrag.
    Maddrax war es gelungen, seinen mechanischen Freund einzufangen und mit ihm wegzufliegen. Gilbeeto wusste, dass sie nun an anderer Stelle versuchen würden, den Hünen von den fremden Stimmen zu befreien, die sich seiner bemächtigt hatten, und ihn wieder zu einem Verbündeten zu machen, der vielleicht das Schlachtenglück noch wenden konnte.
    Diese Hoffnung war die eine Seite. Eine ganz andere war der ernüchternde Anblick, der sich Gilbeeto bot, als er weiter in die Stadt vordrang. Überall wüteten die Metallos. Einer riss jede der Hüttentüren, an deren er vorbeikam, aus den Angeln und schleuderte sie von sich. Andere stapften ins Innere. Schreie erklangen, und elektrisches Blitzen drang durch die Ritzen der Wände aus Lehm und Schilf nach draußen. Die Schreie verstummten einer nach dem anderen. Gilbeeto schluckte schwer.
    Ein Stück weiter die Straße hinunter brannte einer der Feuer-Metallos das Dach einer Hütte ab. Die Flammen fraßen sich in die Palmblätter. Es qualmte stark, weil die Dachmatten von den nächtlichen Regenfällen noch feucht waren. Panisch stürzten die Bewohner auf die Straße – direkt in die Arme zweier wartender Metallkrieger.
    Die Indio-Familie hatte keine Chance. Zuerst erwischte es den Mann, dann seine Frau und die beiden jungen Töchter. Vier Blitzentladungen später lagen sie in Krämpfen zuckend im Sand, ihrer Too’tems beraubt, während brennende Teile des Dachs neben sie niederregneten.
    Der Anblick zerriss Gilbeeto fast das Herz. Er wartete, bis die Roboter weitergezogen waren, dann rannte er zum Ort des Geschehens und zog die Bewusstlosen aus der Gefahrenzone. Um den Brand konnte er sich nicht kümmern.
    Die Metallos hielten auch auf die Straße zu, wo Itzel und Noorita auf seine und die Rückkehr seines Vaters warteten.
    Die Metallos suchten akribisch jede Behausung ab, rissen die Seitenwände der Hütten ein, jagten ihre Opfer mit Stromstößen, immer darauf bedacht, die Too’tems nicht zu verletzen. Ohne die Schlangen hätte es sicher bereits Hunderte von Toten gegeben.
    Gilbeeto gelang es, sich vor die ersten Metallos zu setzen, die in die Gasse mit seinem Zuhause einbogen.
    Ein Schrei erklang hinter ihm. Zwei Krieger waren aus einer Querstraße aufgetaucht, zwei großkalibrige Maschinengewehre in den Händen. Als sie die Gegner erblickten, eröffneten sie sofort das Feuer.
    Die Metallos wandten sich um und richteten ihre Waffen auf die neu aufgetauchten Gegner aus.
    Gilbeeto erkannte seine Chance. Wenn die Krieger die Roboter lange genug ablenkten, konnte er mit seiner Mutter und Schwester vielleicht unbehelligt zum Hafen fliehen.
    So schnell er konnte, rannte er auf die Hütte seiner Familie zu, riss die Tür auf und rief nach Itzel.
    Sie saß, schon bereit zur Flucht, mit Noorita auf den Rücken gebunden auf einem der Stühle am Esstisch und schien nur darauf gewartet zu haben, dass jemand kam, um sie abzuholen.
    »Madre! Die Metallos! Sie kommen!«
    Itzel sagte nichts, erhob sich nickend und reichte ihrem Sohn die Hand, damit er sie mit sich ziehen konnte. Sie machte einen ruhigen Eindruck. Die Göttlichen Stimmen hatten ihr wohl

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