33 Magische Suppen
das magische Kräfte. Und die Kartoffelsuppe sowieso. Besonders mit Ei. Diese Kombination ist für den Körper wertvoller als ein Steak. Mehr braucht man zum Überleben nicht. Na, ja eine Kokosnuss als Nachtisch vielleicht.
Butterbier, ganz klar, ist die Erfindung von Joanne K. Rowling. Doch wer erfand die Kartoffelsuppe? Der Agronom und Militärapotheker Antoine Augustin Parmentier (1737–1813) wollte etwas gegen die schreckliche Hungersnot in Frankreich tun. Und er wusste wie: mit der Kartoffel …
Nur: Die hatte den schlechten Ruf, Lepra zu erregen. Deshalb, so heißt es, bediente sich Parmentier eines kleinen Tricks. Er pflanzte Kartoffelsetzlinge an. Stellte ein Schild an die Umzäunung: »Stehlen verboten.« Und schon nahmen sich die Bauern die Pflänzlein mit. So mutierte die Kartoffel zur Retterin der Nation. In Parmentiers Werk »Die Kunst, Brod aus Erdäpfeln zu backen« findet sich auch das Rezept für die »Potage Parmentier« – der Ursprung der Kartoffelsuppe. Darüber hat Martina noch ihren Zauberstab gelegt. Guten Appetit!
Zum Überleben braucht man nicht mehr: Kartoffelsuppe mit Ei.
Kartoffelsuppe mit Ei
Zutaten für 4 Personen
750 g mehlig kochende Kartoffeln
2 Möhren
1 Stück Knollensellerie
1 Stange Lauch
1 große Zwiebel
3 EL Öl
1 l Gemüse- oder Kalbsbrühe
1 TL gehackter Majoran (frisch oder getrocknet)
Salz, schwarzer Pfeffer
frisch geriebene Muskatnuss
2 EL Crème fraîche
1/2 Bund Petersilie
4 kleine Eier
Zubereitung: 75 Min.
Pro Portion ca. 220 kcal
6 g EW, 8 g F, 29 g KH
1 Kartoffeln abbrausen, schälen, würfeln und in einer Schüssel mit Wasser bedeckt beiseitestellen. Gemüse abbrausen, putzen und schälen. Möhren und Sellerie würfeln. Vom Lauch nur die weißen Teile in feine Ringe schneiden. Zwiebel schälen und würfeln.
2 2 EL Öl in einem Topf erhitzen, das Gemüse darin 5 Min. andünsten. Kartoffeln abtropfen lassen, dazugeben und mit der Brühe aufgießen. Den Majoran dazugeben, aufkochen und die Kartoffeln in 25 Min. garen.
3 Kartoffelsuppe mit dem Pürierstab leicht pürieren – sie soll noch Kartoffel- und Gemüsestücke enthalten. Mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen. Crème fraîche unterrühren. Petersilie abbrausen, trocken schütteln und die Blätter hacken.
4 Übriges Öl in einer Pfanne erhitzen, Eier aufschlagen und darin zu Spiegeleiern braten, salzen und pfeffern. Spiegeleier mit Petersilie auf die Suppe geben und servieren.
Varianten – für Toppings
… mit Pfifferlingen: 200 g Pfifferlinge abreiben, putzen und in 2 EL Olivenöl mit 1 TL gehackten Thymian 5 Min. braten. Auf die Suppe streuen.
… mit Roggen-Croûtons: 1 große Scheibe Roggen-Sauerteigbrot entrinden, würfeln. Mit 1 zerdrückten Knoblauchzehe in 1 EL Öl unter Wenden rösten. Auf der Suppe verteilen.
… mit Feta: 100 g Schafkäse würfeln. 1 rote Paprikaschote abbrausen, putzen und ebenfalls würfeln, in 2 EL Olivenöl dünsten, salzen und pfeffern. Mit dem Feta auf die Suppe geben.
… mit Garnelen: 100 g geschälte, gekochte Garnelen mit 4 TL Schmand und 1 EL gehacktem Dill auf die Suppe streuen.
Eine Ode an das Kellerkind
Die Kartoffel macht dick? Ja, stimmt. Sie enthält einfach viel Stärke. Und die verwandeln sich schon im Mund zu kleinen Zuckermolekülen – und wenn man die Kartoffel mit Butter oder Braten genießt, macht sie dick. Aber Tiramisu macht auch dick. Und trotzdem lieben wir es. Die Kartoffel liefert wenigstens noch Ballaststoffe für unsere Verdauung, B-Vitamine für die Nerven, Magnesium, das uns gegen Stress wappnet, Eisen fürs Blut, Kalium fürs Herz. Das tut das Tiramisu nicht. Mit ihm könnten wir auf einer einsamen Insel nicht überleben. Und es würde uns auch schnell langweilig. Die Kartoffel ist vielseitiger. Sie schmeckt frisch gepellt, als Brei, eckig oder in dünnen Scheiben, als Knödel, als Krokette – und freilich in der Suppe. Ein Dankeschön an den, der sie vor 450 Jahren von den Anden zu uns nach Europa gebracht hat.
Die Kartoffel macht nicht dick? Ja, stimmt. Wenn man sie ohne tierisches Fett genießt – und unter Kartoffel nicht Pommes oder Chips versteht. Denn die Kartoffel lockt zwar das Hormon Insulin, das Fett in die Fettzellen dirigiert und dort einsperrt. Aber wenn man nicht gleichzeitig tierisches Fett isst, ist auch nichts da, was die Kartoffel auf die Hüfte schickt. Also: Unsere Kartoffelsuppe macht nicht dick, aber satt. Die können auch Abnehmer mit Genuss löffeln.
Biologisch wertvoll – Kartoffeln &
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