34 Kurz-Krimis (German Edition)
Sie doch noch den Weg zu uns gefunden haben", sagte Galring.
"Entschuldigung", erwiderte Olmayer. "Ich bin etwas spät dran, nicht wahr? Er stellte die mitgebrachte Flasche auf den Tisch.
"Stoßen wir also an!"
"Ja, trinken wir!"
Olmayer blickte zunächst mißtrauisch in sein Glas.
"Nicht Ihre Sorte?" fragte Benrath, der bereits ausgetrunken hatte. Dann lächelte er und fügte hinzu: Natürlich werden wir gleich auch aus ihrer Flasche probieren."
Olmayer trank und brach eine Sekunde später zusammen, während sich die anderen noch einmal zuprosteten. Larsen beugte sich anschließend über den reglosen Olmayer, hob ihn hoch und setzte ihn in einen Sessel.
"Hey, das war nicht abgemacht!" wandte er sich plötzlich kreidebleich an Benrath.
"Was ist denn los?"
"Wir wollten ihn einschüchtern, aber nicht umbringen!"
"Ist er tot?" fragte Galring unnötigerweise.
Larsens Blick war noch immer starr auf Benrath gerichtet.
"Du warst es, der das Zeug zusammengemixt hat, das unseren Freund ins Reich der Träume versetzen sollte!"
Benrath konnte nur mit den Schultern zucken. "Ich muß wohl was in sein Glas geschüttet haben. Anders kann ich mir das nicht erklären. Ein Unfall..."
Larsen erhob sich wütend und packte Benrath bei den Schultern.
"Was hast du getan!"
"Hör auf!" fuhr Galring dazwischen. "Wir sollten uns besser darum kümmern, wo wir mit Olmayer bleiben."
Larsen griff nach der Weinflasche auf dem Tisch, öffnete sie und schüttete sich etwas ein. "Ich brauche jetzt erst einmal einen Schluck. Ihr auch?"
Benrath nickte. "Ja..."
"Mir auch etwas!" murmelte Galring matt.
Sie kippten den Wein hastig hinunter und schenkten sich gegenseitig nach.
"Wir dürfen jetzt nicht die Nerven verlieren!" meinte Galring sachlich.
"Das ist jetzt das Allerwichtigste."
"Mir ist auf einmal so schlecht!" brummte Larsen.
Er sank auf das Sofa und hielt sich den Leib. Das Weinglas entfiel seinen Händen und zersplitterte auf dem glatten Holzparkett. Galrings Gesicht begann, sich zu verfärben, er krümmte sich.
"Sag' mal, woher kommt eigentlich der Wein?" fragte er. "Ist das nicht die Flasche, die Olmayer mitgebracht hat?"
Plötzlich, kurz bevor auch ihm übel wurde, begriff Benrath. "Da muß etwas drin gewesen sein!
Olmayer wollte uns vergiften!" keuchte er völlig unnützerweise, denn Galring und Larsen waren bereits tot.
DER EINZIGE MORDZEUGE
An Arthur Barings Haustür klingelte es. Baring kniff die Augen zu engen Schlitzen zusammen, als er an die Tür ging und durch den Spion blickte. Er sah einen kleinen, unscheinbaren Mann, der ungeduldig von einem Fuß auf den anderen trat. Baring betätigte die Sprechanlage. "Wer sind Sie?" knurrte er.
"Herr Baring? Arthur Baring, der berühmte Schauspieler?"
"Sind sie von der Presse? Dann verschwinden Sie!"
"Lassen Sie mich bitte herein, Herr Baring! Ich bin nicht von der Presse!"
Baring wollte schon die Gegensprechanlage abschalten, da fuhr der kleine Mann fort: "Es geht um etwas, das sie vor ein paar Tagen in den Park gebracht haben... Herr Baring? Hören Sie mich noch? Ich glaube nicht, daß es gut wäre, wenn ich die Angelegenheit weiter von hier draußen mit Ihnen bespreche!"
Für Arthur Baring wirkte das wie ein Schlag vor den Kopf. Er fühlte seinen Puls rasen und schluckte. Nur ruhig Blut! versuchte er sich einzureden und öffnete die Tür.
Der kleine Mann grinste breit. "Ja, Sie sind es wirklich! Arthur Baring -
ich habe Sie so oft im Fernsehen bewundert..." "Kommen Sie zur Sache!"
brummte Baring und bat den Mann herein. "Wie heißen Sie übrigens?" Der Besucher machte eine unbestimmte Geste.
"Mein Name tut im Augenblick nichts zur Sache. Es ist vielmehr Ihr Name, der hier möglicherweise zur Debatte steht. Ihr guter Name..." Sie gingen ins Wohnzimmer. Der Besucher nahm Platz, Baring hingegen blieb stehen und musterte sein Gegenüber ungeduldig.
"Es war sehr klug von Ihnen, mich hereinzulassen", erklärte der kleine Mann gedehnt. "Und das läßt mich hoffen, daß wir auch in allem anderen zu einer vernünftigen Einigung kommen werden..."
"Wovon sprechen Sie?"
"Haben Sie schon Zeitung gelesen?"
"Was soll das?"
"Der Mord an ihrem Agenten ist das beherrschende Thema auf den Gesellschaftsseiten..." "Er wurde im hiesigen Stadtpark überfallen und ausgeraubt, als er spazieren ging", erklärte Baring. "Wahrscheinlich hat er sich gewehrt und..."
"Das glaubt die Polizei!" gab der Besucher mit listigem Gesicht zu bedenken.
"Jedenfalls steht es so in den
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