34 Kurz-Krimis (German Edition)
Dienstwagen des Officers, stieg ein und brauste mit quietschenden Reifen los.
*
Sie fuhr eine Weile die Bergstraße entlang, die sich in Serpentinen hinaufschlängelte. Hinter ihr fuhr in einigem Abstand ein Geländewagen, den Sara schon auf dem Parkplatz des Supermarktes gesehen zu haben glaubte.
Sara wollte ihn vorbeilassen, aber er schien es nicht darauf anzulegen, sie zu überholen. Am Steuer saß ein graubärtiger Mann mit dunkler Sonnenbrille, dessen Gesichtszüge hart und kalt wirkten.
Du leidest schon unter Verfolgungswahn! schalt Sara sich selbst.
Dann kam ein Parkplatz. Sara bog ab und hielt an. Der Geländewagen tat dasselbe. Sara glaubte jetzt nicht mehr, daß das Zufall war. Sie griff nach dem Revolver.
Der Fahrer des Geländewagens stieg aus und kam auf ihren Wagen zu.
Vielleicht hält er mich für eine Polizistin!
ging es Sara dann durch den Kopf. Schließlich fuhr sie ja einen Streifenwagen. Also kühlen Kopf bewahren! Er klopfte an die Scheibe. Sie ließ sie herunter und blickte einen Sekundenbruchteil später in eine Revolvermündung. "Steigen Sie aus!"
forderte der Mann mit der Sonnenbrille.
Sara erbleichte.
"Was haben Sie vor?" fragte sie, während sie zitternd aus dem Wagen stieg.
"Ich werde Sie töten", sagte der Mann mit der Sonnenbrille kühl. "Sie haben gesehen, wie John Ballmore starb und meine Auftraggeber meinen, daß Sie mit diesem Wissen nicht am Leben bleiben können..."
"Ich bin selbst auf der Flucht vor der Polizei!" sagte Sara schnell. "Ich würde nie etwas sagen!
Sehen Sie ich bin Trickdiebin! Ich stelle mich an die Straße, lasse mich von Herren mit schmucken Autos mitnehmen und nehme ihnen dann die Brieftaschen und Kreditkarten weg! Ich werde gesucht deswegen. Mein Bild ist in den Fahndungscomputern..."
"Und wenn sie dich kriegen, wirst du ihnen erzählen, was du weißt." Er lud seine Waffe durch und setzte sie Sara an den Kopf. "Mit dieser Waffe habe ich Ballmore erschossen. Wenn ich das hier erledigt habe, werde ich sie Ihnen in die Hand legen. Es wird dann wie ein Selbstmord aussehen.
Nach dem Amoklauf, den Sie gerade auf dem Parkplatz des Supermarktes veranstaltet haben, wird Ihnen jedermann so eine Wahnsinnstat zutrauen..."
Sara sah dem Killer in die grauen Augen und schluckte. In der nächsten Sekunde krachte ein Schuß los.
*
"Sie haben Glück gehabt, Miss Vernon", sagte der Officer, den Sara ans Lenkrad gekettet hatte. "Aber es war nicht besonders nett, mich anzuketten.
Zum Glück gab es hilfsbereite Passanten." Der ganze Parkplatz war voll von Polizeiwagen und Beamten, die damit beschäftigt waren, die Spuren zu sichern. In Saras Jacke war ein Loch. Sie hatte durch die Jackentasche hindurch geschossen und den Killer im Bauch erwischt, ehe dieser seinerseits abdrücken konnte. "Sie werden mich jetzt verhaften, nicht wahr?"
"Wegen Ihrer Trickdiebstähle - ja."
"Und was ist mit dem Mord an diesem Ballmore?
Wollen Sie mir den noch immer unterjubeln?"
Der Officer zuckte die Achseln. "Wenn es stimmt, was Sie mir erzählt haben, dann ist das dort die Tatwaffe." Er deutete auf den Revolver des leblos am Boden liegenden Killers. "Es würde Sinn machen.
Ballmore war Staatsanwalt und arbeitete an Mafia- Fällen. Er sollte wohl aus dem Weg geräumt werden!"
"Als ich in Ballmores Wagen einstieg, unterhielten wir uns erst ein bißchen", berichtete Sara. "Dann hielten wir an einer Tankstelle. Er stieg aus. Ein Wagen hielt an, ein Arm mit einer Waffe kam heraus und feuerte sofort auf Ballmore.
Es ging alles so schnell. Ich konnte kein Gesicht sehen. Ich rutschte auf den Fahrersitz und fuhr augenblicklich los... So bin ich entkommen."
Der Officer nickte.
"Gehen wir", murmelte er.
DER VERRÄTER
Ein Kinderspiel! dachte Tom Klausen, während er durch das Eingangsportal der Im- und Export-Firma Grossmann & Partner durchschritt, als würde sie ihm gehören. Von einer Alarmanlage war nichts zu hören. Und mit dem Generalschlüssel in seiner Hand kam er überall hin.
Glück mußte man halt haben!
Und Toms Glück war es in diesem Fall gewesen, Steffi Seethaler kennenzulernen, die Sekretärin und über Jahre hinweg auch die Vertraute und Geliebte des Firmenchefs persönlich. Das Verhältnis war in die Brüche gegangen und jetzt hatte Steffi nur noch Rache im Sinn. Und während sie sich mit der ganzen restlichen Firmenbelegschaft im großen Festsaal einer Gastwirtschaft befand, um das Jahresfest für die Mitarbeiter zu begehen, würde Tom sich über das Bargeld
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