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35 - Sturm über Vallia

35 - Sturm über Vallia

Titel: 35 - Sturm über Vallia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Sonnen daher und schwingt sein Krozair-Langschwert. O ja, fragt ruhig den Herrscher. Es wird euch viel nützen.«
    In Wirklichkeit aber sagte er: »Schickt den Boten los, Kapt.«
    »Quidang!«
    Die Gesichter der Anwesenden zeichneten sich im Lampenlicht und Widerschein des Feuers kantig ab, während sie eine Art Plan schmiedeten. Sie wollten den Feind weiterlocken, wollten ihn irgendwie nach Norden dirigieren und in unwirtliches Gelände drängen, wo er durch ständige Überfälle zermürbt werden konnte. Eine gezielte Konfrontation, eine geplante Schlacht kam nicht in Frage. Nicht solange das Stärkeverhältnis nach den schweren Verlusten schlechter als eins zu drei stand. Wenn die Verstärkung kam, zu Fuß oder durch die Luft, nun, dann mochte es mit Opaz' Segnung und der Schläue Vox' geschehen, daß sie Alloran einen entscheidenden Schlag versetzten.
    Und ebenso seinen beiden peitschenschwänzigen Katakis ...
    »Wir müssen die Phalanx erhalten, wie sie ist«, sagte Drak und sagte damit eigentlich etwas Überflüssiges. »Ohne sie wären wir in Swantons Bucht völlig aufgerieben worden.«
    »Aye, Jis.«
    »Die Kervaxes sollen sich beim ersten Licht rühren und die ganze Phalanx nach Osten zurückweichen lassen. Wir brauchen leichte Infanterie für die Hinterhalte – und leichte Kavallerie.«
    So ging die Diskussion noch geraume Zeit weiter, bis viele Einzelheiten festgelegt waren. Auf Draks Vorschlag zog man sich schließlich zurück, um für den Rest der Nacht vielleicht doch noch etwas Schlaf zu finden. Der Regen hatte nicht aufgehört. Der Himmel war eine schwarze Schale, die sich auf das Land preßte. Leone Sternenhammer zögerte am Ausgang.
    »Jis?«
    »Ja, Leone?«
    »Die Königin – ich fürchte, sie wird nicht gut auf die Nachrichten reagieren.«
    »Trotzdem muß man es ihr sagen, meine ich ...«
    »Jiktar Shirl die Elegante ist gefallen ...«
    »Ach! Das bekümmert mich zutiefst! Ich wußte nichts davon.«
    »Ein blindlings abgeschossener Varterbolzen traf sie über dem Brustschild in den Hals. Sie ist in meinen Armen gestorben.« Auf Leones Gesicht zeigte sich keine Regung, doch ließ sich Drak davon nicht täuschen.
    »Sie war Zofe der Königin, doch bestand sie nachdrücklich darauf, sich der Armee anschließen und als Jikai-Vuvushi kämpfen zu dürfen. Schließlich gab die Königin nach und stimmte zu. Shirl die Elegante stand der Königin sehr nahe.«
    »Verstehe. Dann muß sie Bescheid wissen. Ich danke Opaz, daß die Königin in Vondium bleibt.«
    Leone starrte ihn an, und die schwache Bewegung ihrer rechten Augenbraue vermittelte eine Botschaft von großer Bedeutung.
    »Ich glaube, die Königin wäre liebend gern bei der Armee und marschierte mit ihrem Regiment Jikai-Vuvushis, um bei dem Mann zu sein, dem Prinzen, den sie ...«
    »Schon gut, Leone, ich weiß es, du weißt es, das ganze verdammte Kregen weiß, daß Königin Lushfymi aus Lome mich heiraten möchte. Ich bin mir da nicht so sicher.«
    »Darf ich anmerken, Prinz, daß es sicher eine prächtige Verbindung wäre? Lome ist ein sehr reiches Land, und Pandahem ist nach den Kriegen nun mit uns verbündet, und ...«
    »Mit uns verbündet! Bei Vox Leone! Du hast doch die Armee gesehen, die da kreischend über den Strand raste. Die Furien kamen aus Pandahem! Es waren Pandahemer. Es würde mich nicht überraschen zu erfahren, daß darunter auch etliche Lomer waren!«
    »Majister!«
    »Männer wie Frauen!«
    »Jis – du stellst meine Ehre in Zweifel ... ich kann doch nicht ...«
    Ehe Drak klarstellen konnte, daß seine hitzig und unwirsch gesprochenen Worte gar nicht so gemeint waren, hatte Leone das Zimmer verlassen. Drak fluchte. Er fegte die Landkarten zu Boden, trat gegen das Tischbein und fluchte wieder.
    Frauen!
    Das Problem hatte damit begonnen, als Königin Lust ... Sofort berichtigte er sich im Geiste. Er sollte sie richtig als Königin Lushfymi bezeichnen, obwohl sie allgemein Königin Lust genannt wurde. Sie war nach Vallia gekommen, um den alten Herrscher zu heiraten, Draks Großvater. Als der ums Leben gekommen war, hatte Königin Lust einige unangenehme Erfahrungen mit Zauberkräften gemacht und war schließlich zu der Überzeugung gelangt, daß es das beste für sie wäre, den Prinz Majister zu heiraten. Eines Tages würde Prinz Drak Herrscher sein.
    Nun ja, und so würde es kommen, wenn es nach seinem Vater ging. Drak wollte nicht einmal daran denken. Er mußte einen Feldzug organisieren und Vodun Alloran, den verdammten

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