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35 - Sturm über Vallia

35 - Sturm über Vallia

Titel: 35 - Sturm über Vallia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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sind.«
    Lon beobachtete Lyss die Einsame und sah, wie sie Haltung bewahrte, mit welcher Anspannung sie vor dem Herrscher durchhielt. Lief da ein unmerkliches Schaudern durch ihre Gliedmaßen, wollte sich da etwa ein Muskelzucken an ihrer Wange bemerkbar machen? Er war zu dem schnellen Schluß gekommen, daß dieses prächtige Mädchen vor nichts Angst hatte. Sie hatte sich einem wilden Tier gestellt und es überwältigt und dafür nicht einmal ein Jikai beansprucht. Nun stand sie wachsam da, wie ein Falke, der sich gleich zur Jagd in die Luft erheben wollte.
    Natürlich empfand Lon Ehrfurcht und Angst vor Kov Vodun Alloran.
    Aber hatte auch dieses Kampfmädchen, diese hervorragende Jikai-Vuvushi, Angst vor dem Kov?
    Nein. Nein, Lon die Knie durfte nicht annehmen, daß dieses Mädchen auf Kregen vor überhaupt etwas Angst hatte.

2
     
     
    Eine halbe Stunde, nachdem sie begonnen hatte, ging die Schlacht mit dem völlig überraschenden Eingreifen einer zweiten feindlichen Armee zu Ende, die auf der linken Flanke hinter den Sanddünen hervorschwärmte. Die vallianischen Reihen lösten sich auf, die Kämpfer ergriffen die Flucht.
    Die Erste Armee unter dem Kommando Draks, des Prinz Majisters von Vallia, schlich betrübt von der Bildfläche. Dann begann es zu regnen.
    Grüppchen und Trüppchen zahlreicher Regimenter mühten sich zu Fuß durch Schlamm, der immer tiefer wurde und wie Leim klebte. Einige wenige Artilleriegeräte, die man vor dem Untergang bewahrt hatte, Ballistae und Katapulte in grobes Sackleinen gehüllt, um sie vor dem Regen zu schützen, wurden von einer bunten Mischung von Tieren und auch Menschen mühsam durch die Gegend geschleppt. Die Kavallerie, die schlimme Verluste hatte einstecken müssen, führte die Tiere am Zügel. Ringsum waren nur hängende Köpfe zu sehen.
    Die Verwundeten wurden, soweit sie transportfähig waren, improvisiert befördert, denn es standen jämmerlich wenige Ambulanzkarren zur Verfügung.
    Dahingleitend, ausrutschend schleppte sich die Erste Armee durch den Schlamm in Richtung Osten, quer durch die Herrschaftliche Provinz Venavito in Südwest-Vallia.
    Jiktar Endru Vintang befehligte eines der persönlichen Leibwache-Regimenter des Prinzen. *
    Er hatte auf der Jiktar-Rangleiter drei Viertel zurückgelegt und hoffte bald den Chuktar zu schaffen. Nach dem katastrophalen Abschneiden bei der Schlacht in Swantons Bucht hatte Endru das unschöne Gefühl, daß Beförderungen im speziellen wie im allgemeinen in nächster Zeit nicht anstehen würden. Da mußte man schon einen verstorbenen Vorgesetzten ersetzen, um sich zu verbessern. So schätzte er die Lage ein.
    Geredet wurde nicht. Über den dahinstapfenden Soldaten lag ein tiefes, mürrisches Schweigen, das nur durch das Klatschen des Regens, das Quietschen von Achsen, das Saugen und Plätschern von Füßen im Schlamm und das Ächzen der Verwundeten unterbrochen wurde. All diese beunruhigenden Laute wurden jedoch aufgesaugt von der Bitterkeit, die die Armee durchströmte.
    Endru Vintang ti Vandayha * war ein zäher, tüchtiger Bursche, ein hervorragender Zorcakämpfer, der etwas von Disziplin verstand, hatte seinem Regiment angedeutet, daß er die Entwicklung verstehe. Er hatte früher als Freiheitskämpfer in Valka gefochten und schätzte sich glücklich, vom Prinz Majister zum Befehlshaber über das Regiment der Schwertwache des Prinz-Majisters bestimmt worden zu sein. Das Beste war daran, daß Endru eine echte, starke Zuneigung zu dem Prinzen verspürte und wußte, daß dieser ihn mochte, ihm vertraute und ihn als Freund behandelte.
    Er wußte, daß viele andere arme Kerle in der geschlagenen Armee so dachten und empfanden wie er. Er hatte das Gefühl, Prinz Drak schwer, sehr schwer enttäuscht zu haben.
    Aber man mußte das Ganze sehen! Die zweite Armee, die da plötzlich hinter Sanddünen hervorpreschte, wo Kundschafter zuvor nur Krabben und Schellfische gemeldet hatten! Dieser Vorstoß hatte den Widerstand brechen lassen.
    Die opazverfluchten Kataki-Zwillinge waren die Ursache der Niederlage gewesen. Soviel schien klar zu sein.
    Spektral durch den schräg herabpeitschenden Regen schimmernd, erschien weiter vorn ein Licht. Erschöpft klappte Endru wieder die Decke über seinen Sattel, sagte Scheckohr, seiner Zorca, ein leises Wort, und stieg in den Sattel. Obwohl er schnell handelte, spürte er sofort die Nässe durch die Hose. In der Unendlichkeit des Kummers ringsum war eines klar – seine Uniform war hin.
    Er spornte

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