Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
35 - Sturm über Vallia

35 - Sturm über Vallia

Titel: 35 - Sturm über Vallia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
überzeugt, daß ich diese Zeremonie nicht zum letztenmal erlebe.«
    »Selbstverständlich nicht, mein Herr Kov.«
    Der kleine Och ließ von seinen Helfern Ballen mit Stoffen hereinschaffen, so daß zunächst das Tuch ausgesucht werden konnte. Auf eine Weise war er erfreut, daß der Kov das Wort mit solcher Vertraulichkeit an ihn richtete, zugleich aber zitterte er vor der Möglichkeit, dem hohen Herrn könnte ein wichtiges Staatsgeheimnis über die Lippen kommen, das die Trennung seines Kopfes von den schmalen Schultern erforderlich machen könnte.
    Alloran zeigte sich mit allem unzufrieden, was man ihm zeigte, und das war durchaus normal. Opnar ließ seine Ängste und seine schlechte Laune nicht an seinen Helfern aus. Alles in allem war er ein sanfter Mann, dem es nur darum ging, gute Kleidung zu nähen.
    »Es soll viel Gold daran sein!« erklärte Alloran nachdrücklich. »Goldlitze, Goldknöpfe, Goldplatt – überall Gold. Die Leute müssen sehen und wissen, was für ein großartiger König ich bin.«
    Ein solches Ansinnen kam Opnar die Seide durchaus normal und logisch vor. Er nickte energisch mit dem Kopf und rollte weitere Stoffballen auf.
    Ein an der Doppeltür stehender Wächter meldete sich zu Wort: »Mein Herr Kov, Kapt Logan Lakelmi wünscht vorgelassen zu werden.«
    Natürlich hatte Alloran sich in der besten Residenz der Stadt niedergelassen. Schon gingen ihm Ideen durch den Kopf, wie der Bau zu vergrößern und von höheren Mauern zu umgeben und durch weitere luxuriöse Räumlichkeiten zu erweitern sei. Sobald er sich darüber im klaren war, wo er die Hauptstadt und den Palast seines Reiches errichten wollte, würde er sich einer kolossalen Bauwut hingeben.
    Lässig bewegte er zwei beringte Finger, und der Wächter verschwand und kehrte mit Kapt Logan Lakelmi zurück.
    »Mein Herr Kov!« rief Lakelmi forsch und grüßte.
    »Kapt Logan. Welche Nachrichten bringst du?«
    »Gute Nachrichten. Der Kataki-Strom hat einen großen Sieg über den Prinzen Majister errungen. An einer Stelle, die Swantons Bucht heißt. Die Vallianer fliehen Hals über Kopf, und ...«
    »Halt, Kapt Logan! Ja, diese Nachricht ist äußerst positiv. Der Kataki-Strom hat sich gut geschlagen, obwohl ich ihm weitreichende Verstärkungen geschickt habe. Aber gemach, Kapt Logan. Wir sind hier Vallianer in Vallia, auch wenn du Söldner aus Loh bist – vergiß das nicht. Wenn ich erst König von allem bin, werde ich Herrscher von Vallia sein.«
    »Ja, mein Herr Kov.«
    »Vallia!« hauchte Alloran und war ehrlich bewegt. Seine Augen funkelten. »Ja, ich werde Herrscher von Vallia sein, und Vallianer werden in ihrer Heimat regieren, wie es sich gehört.« Unter gesenkten Lidern schaute er Lakelmi an. »Treue Diener aber werde ich nicht vergessen, Kapt Logan. Man wird auch dich nicht vergessen.«
    »Ich danke dir. Möchtest du nun die Listen sehen ...?«
    »Später.«
    Kapt Logan Lakelmi, der das typische lohische rote Haar hatte, dazu eine hagere, große, aufrechte Gestalt, sah von Kopf bis Fuß wie ein Kämpfer aus. Hier und jetzt wirkte er als Allorans Stabschef und sehnte sich nach einem eigenen Kommando. Dazu würde es kommen, dessen war er sicher. Die Pläne des Kovs liefen auf zahlreiche weitere Feldzüge und Schlachten hinaus, die in den kommenden Jahresperioden noch vielen Söldnern Beschäftigung verschaffen würden.
    Lakelmi kannte sich in Allorans Vergangenheit ein wenig aus. Der Kov, der in der friedlichen Zeit vor der Periode der Unruhe nicht mehr damit gerechnet hatte, Kov zu werden, weil sein Vater so lange lebte, war schließlich ins Ausland gegangen. Schon als sehr junger Mann war er Söldner geworden. Dann hatte er sich mit harter Arbeit und engagiertem Einsatz zum Paktun hochgekämpft, einem Söldner, der einen gewissen Ruf besaß. Der nächste Schritt war die Erlangung des Ranges eines Mort-Paktuns gewesen, eines Kriegers, dem von seinen Kollegen der silberne Mortilkopf an silbernem Bande verliehen worden war. Sein Ruf hatte sich unter seinesgleichen verbreitet. Doch ehe er den nächsten Schritt, den Zhan-Paktun, in Angriff nehmen konnte, der ihm einen goldenen Zhantilkopf eingebracht hätte, brach die Katastrophe über Vallia herein.
    Alloran war nach Hause zurückgekehrt, nachdem sein Vater von irgendwelchen Aufrührern umgebracht worden war, und hatte für sein Kovnat gekämpft. Diesen Kampf hatte er verloren, so daß er in die Hauptstadt des Landes fliehen mußte – nach Vondium.
    Dort hatte er sich der neuen

Weitere Kostenlose Bücher