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35 - Sturm über Vallia

35 - Sturm über Vallia

Titel: 35 - Sturm über Vallia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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vallianischen Armee angeschlossen. Der neue Herrscher gab ihm das Kommando über eine Brigade, an deren Spitze er gut kämpfte. Er war erwählt worden, mit einer Armee in den Südwesten zu ziehen, um dort die Sklavenhändler und alle anderen Parasiten zu vertreiben, die sich an Vallia bereicherten, und die dortigen Provinzen in den Verbund des Staates zurückzuführen.
    Wie sich der verderbliche Ehrgeiz schließlich Bahn gebrochen hatte, wußte Lakelmi nicht genau. Jedenfalls stand fest, daß Vodun Alloran dem Herrscher die Loyalität versagt hatte. Er hatte für seine eigene Kovnat-Provinz gekämpft, hatte sie zurückerobert, hatte dann benachbarte Provinzen vereinnahmt und schließlich seine Unabhängigkeit erklärt.
    Der nächste unvermeidliche Schritt war die Selbstkrönung zum König von Südwest-Vallia.
    Nach seinem jüngsten Sieg gegen die Streitkräfte des Prinz-Majisters von Vallia schien es für ihn keine Hindernisse mehr zu geben. Sein Ehrgeiz sollte sich erfüllen.
    Ja, Kapt Logan Lakelmi hatte durchaus das Gefühl, daß sich eine strahlende, ergiebige Zukunft vor ihm erstreckte.
    Natürlich nur, wenn er sich nicht bei irgendeinem dummen kleinen Kampf das Lebenslicht ausblasen ließ.
    Das goldene Funkeln der Pakzhan, die an einer Seidenschnur um seinen Hals lag, verriet der Umwelt, daß er ein Zhan-Paktun war. Diese hohe Stellung innerhalb der Bruderschaft der Söldner war Logan Lakelmi noch weitaus wichtiger als seine derzeitige Position als Kapt unter Kov Vodun.
    Nun schob er sich die zusammengerollten Listen wieder unter den linken Arm. Später, hatte der Kov gesagt. Nun ja, das war Lakelmi gerade recht.
    »Jen«, sagte er. »Es geht da um die entflohenen Sklaven, die wieder eingefangen werden konnten ...«
    »Das ist eine Sache für die Gerichtsbarkeit, Logan.«
    »Durchaus. Aber ich möchte den Leuten Gelegenheit geben, sich zur Armee zu melden. Wir brauchen Männer.«
    Alloran runzelte die Stirn.
    »Männer! Die kosten Gold, man bezahlt sie, und manchmal kämpfen sie, manchmal laufen sie aber auch einfach weg. Und sie lassen sich umbringen, und wo bleibt das Gold dann?«
    Lakelmi antwortete nicht. Opnar verharrte reglos mit einem Ballen wäßrig-grüner Seide in der Hand.
    »Sklaven, die uns zeigen, wie undankbar sie sind, indem sie entfliehen, müssen bestraft werden. Ich neige zu den alten vallianischen Traditionen. Die Sklaverei ist eine überlieferte, ehrwürdige Institution. Ich könnte nicht in dem Vallia leben, das der neue Herrscher geschaffen hat – in einem Vallia ganz ohne Sklaverei. Der Mann ist ein Dummkopf, daran führt kein Weg vorbei.«
    »Ja, mein Herr Kov.«
    »Nachdem die Flüchtigen bestraft worden sind, nachdem man sie jikaider-geschlagen hat, kannst du sie immer noch anwerben.«
    »Danke, mein Herr Kov.«
    Ihm schossen bereits Pläne durch den Kopf. Er wollte mal ein Wort unter vier Augen mit den Peitschendeldars wechseln, die sollten den Sklaven nicht allzusehr zusetzen und sie auf keinen Fall jikaidern – eine primitive Bestrafung, bei dem mit zwei Peitschen überkreuz gearbeitet wurde. Er würde sich schon erstklassiges Kampfmaterial besorgen, bei Hlo-Hli!
    Dann sagte Alloran mit einem hinterlistigen Lächeln: »Aber, guter Logan, wer soll die rechtmäßigen Besitzer der Sklaven entschädigen? Immer vorausgesetzt, daß sie ihr rechtmäßiges Eigentum nicht zurückhaben wollen.«
    Diese Formulierung, die Betonung des Rechtmäßigen beunruhigte Lakelmi.
    »Ich werde mit ihnen sprechen, mein Herr Kov, und sehen, was sich machen läßt.«
    »Tu das, Logen, tu das.«
    »Es bleibt die Tatsache, daß wir jede Menge Leute brauchen, um unsere Armeen aufzufüllen.«
    »Ja, und vermutlich berichten die Listen, die du dir dort unter den Arm geklemmt hast, von weiteren goldwerten Verlusten bei den Männern in Strom * Rosils Armee?«
    »Die Verluste waren nur gering ...«
    »Dafür sei Takar Dank!«
    »Eine frisch ausgebildete Einheit konnte heute nachmittag landen, die Argenter sind offenbar problemlos eingelaufen, und wenn jeder dreihundert Mann an Bord hat, müßten wir mindestens sechstausend dazubekommen.«
    Lakelmi hatte das Gespräch absichtlich von Strom Rosil fortgelenkt, denn er wußte, daß der Kataki-Strom den größten Teil des Goldes geliefert hatte, mit dem die auf dem Festland kämpfende Armee bezahlt wurde. Niemand wußte, woher dieses Gold kam; wohin es floß, war dafür um so klarer, beim kühnen Lohako!
    »Ich hoffe«, grunzte Alloran auf seine unhöfliche Art,

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